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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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drei Metern Entfernung durch eine Lücke zwischen herabbaumelnden Wurzeln hindurch anstarrte. Er war gerade dabei, seinen Revolver zu heben und damit auf Richard zu zielen.
    Richard, eben noch hilflos der Schwerkraft ausgeliefert, stellte nun fest, dass diese zu schwach und zu langsam war, um den Lauf der Flinte so rasch zu senken, wie ihm das lieb gewesen wäre. Anstatt hier darauf zu warten, erschossen zu werden, ruckte er seinen Körper seitwärts, warf sich auf den Rücken und dann auf die Seite und rollte sich ab. Ein jüngerer Mann hätte sich auf besserem Gelände vielleicht einmal komplett gedreht und wäre schießend wieder hochgekommen, aber Richard blieb nach etwa der Hälfte des Manövers zwischen Steinen und Baumwurzeln hängen und fand sich in der schlimmstmöglichen Lage wieder, sodass er sich auf alle viere hochstemmen musste, während sein Hintern direkt in Richtung von Jahandar zeigte und die Flinte unten im Dreck lag. Wie konnte etwas dermaßen schiefgehen? Es war genau wie in Johns Vietnamgeschichten, die er erzählte, wenn er betrunken war und weinte. Eine Pistole knallte mehrmals hintereinander. Richard war noch nicht tot. Sein Verstand hatte irgendetwas Sonderbares an diesem Knallgeräusch registriert, aber er hatte noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Eine Ewigkeit später plumpste er schwer auf den Hintern, endlich mit dem Gesicht zum Feind, endlich mit der Flinte so weit oben, wie er sie haben wollte. Er rechnete damit, Jahandar zu sehen, wie er immer noch auf ihn zielte und das Mündungsfeuer aus dem Lauf des Revolvers ihm praktisch den Nylonparka versengte, aber der Dschihadist hatte sich umgedreht, um hangabwärts zu schauen, und er hatte sich geduckt, sodass nur die Krümmung seines Rückens zu sehen war.
    Das Knallen war nicht von Jahandars Revolver gekommen. Es musste Seamus gewesen sein, der von weiter weg geschossen hatte.
    Richard machte sich das Gefälle zunutze, schnellte sich auf die Füße, sah deutlich Jahandars Massenmittelpunkt, zielte mit der Flinte und schoss. Dann kippte er mit dem Gesicht voran in den Wurzelballen, da sein Knöchel unter seinem Gewicht nachgab. Eine abgebrochene Wurzel stieß ihn ins Auge. Unwillkürlich kam seine Hand hoch, und die Flinte fiel ihm in den Schoß. Er hörte sich selbst einen kurzen Schrei ausstoßen.
    In der Stille, die dann folgte, ein leiser Schritt, ganz nah. Mit seinem einen noch funktionierenden Auge blickte er auf und sah nichts als den Wald, der sich neben ihm bewegte. Die Flinte glitt ihm vom Schoß, als bewegte sie sich aus eigener Kraft.
    Qian Yuxia riss den Vorderschaft zurück. Kräftig. Eine leere Patronenhülse flog heraus und prallte von Richards Kopf ab. Yuxia lud durch, dann hob sie die Waffe an die Schulter. Jemand sagte mit gurgelnder Stimme: »Allahu akbar«, doch die letzte Silbe ging im Mündungsknall der Flinte unter.
    »Ganz nett«, verkündete eine Stimme. Die Stimme von Seamus. »Aber halt das nächste Mal ein bisschen Abstand zu ihm. Ich hätte dich fast umgelegt.«
    »Träum weiter«, sagte Qian Yuxia.
    Sokolow beobachtete den Weggang von Olivia und Zula mit einem Gefühl ungeheurer Erleichterung: eine Empfindung, die er diesen beiden schätzenswerten Frauen gegenüber niemals würde eingestehen oder auch nur andeuten können. Inzwischen kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass sie unter Druck besonnener waren und in einer schwierigen Lage besser zu haben als neunhundertneunundneunzig von tausend Frauen. Aber ihre Anwesenheit zwang ihn, einen bedeutenden Bruchteil seiner Aufmerksamkeit der Aufgabe zu widmen, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen, auf ihre Fragen zu antworten und sie am Leben zu halten. Unter den meisten anderen Umständen wäre das überhaupt kein Problem gewesen und würde vom Vergnügen ihrer Gesellschaft mehr als aufgewogen. Aber diese Geschichte hier würde sich zum gewaltigen Problem auswachsen, und er musste sich unter Ausschluss von allem anderen darauf konzentrieren.
    Die Umgebung war insgesamt entschieden afghanistanartig. Die Dschihadisten würden sich hier zu Hause fühlen, würden instinktiv wissen, wie sie sich zu bewegen hatten, wo sie Deckung suchen, wie sie reagieren mussten. Natürlich hatte Sokolow seinen Dienst in Afghanistan abgeleistet. Aber das war lange her, und seit dieser Zeit war seine Arbeit größtenteils von entschieden urbanem Charakter gewesen. Vorteil Jones.
    Davon gab es noch mehr. Sokolow war allein, zumindest bis Zula und Olivia zu der Siedlung

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