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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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dazu nie stark genug sein! Du bist jämmerlich!«
    Brüllend und mit wutverzerrtem Gesicht stürzte sich Incy auf mich. Seine Hände krallten sich um meinen Hals und mir wurde plötzlich klar, dass meine Kraft verschwunden war, dass ich sie mit diesem kurzen Aufflammen verbraucht hatte. Ich war einfach noch nicht geübt genug, um sie aufrechtzuerhalten oder sie zielgerichtet einzusetzen.
    Shit, dachte ich und versuchte, ihn zu treten. Außerdem warf ich ihm alles an den Kopf, was mir einfiel. »Du bist ein Mörder, du bist total verrückt, ich hasse dich, ich werde dich immer hassen -« Aber er war stärker als ich und er würgte mich.
    »Wie kannst du es wagen, dich mir zu widersetzen!«, fauchte Incy. »Wie kannst du es wagen, stärker sein zu wollen als ich! Kapierst du das nicht? Ich war der Grund, wieso
    du bei deinen Landeiern so grandios versagt hast! Ich war es, der dein Leben in lauter Einzelteile geschreddert hat! Ich habe Gift in deine Existenz gemischt, damit du endlich merkst, dass du nicht dorthin gehörst und wie sehr du mich brauchst! Aber du wolltest es immer noch nicht einsehen!«
    Er zerrte so heftig an meinem Genick, dass mein Kopf vor und zurück schleuderte. Mir war schwindelig und schlecht und ich versuchte, seine Handgelenke festzuhalten. Aber noch während Incy mich schüttelte, krallten sich seine Hände fester um meinen Hals und schnürten mir die Luft ab. Ich hustete und versuchte zu atmen. Meine Lunge fing an wehzutun und das Schwindelgefühl wurde schlimmer.
    »Du kannst mich mal!«, stieß ich schwächlich hervor und biss mir auf die Zunge, als er mich wieder schüttelte. Verdammt! »Ich hasse dich! Du bist ein Versager! Ein Loser! Ein Möchtegern! «
    »Du bist die Versagerin!«, schrie er zurück. »Eine Schande!
    Deine Eltern würden sich wegen dir schämen! Sie selbst hätten deinen Tod gewollt - aiiigh!«
    Okay, er war vielleicht stärker als ich, aber er hatte eine entscheidende Schwachstelle, stimmt's, meine Damen? Volle Punktzahl für mich, weil es mir rechtzeitig eingefallen war.
    Ich rammte mein Knie so hart in seine empfindlichsten Körperteile, wie ich nur konnte. Er erstarrte und gab einen erstickten Gurgellaut von sich. Seine Hände lösten sich von meinem Hals und er fiel auf den Boden, rollte sich dort zusammen und schnappte keuchend nach Luft. Das war so gut wie Magie!
    Meine Chance war gekommen. Ich sprang über ihn hinweg und verdrehte mir bei meiner ungeschickten Landung schmerzhaft den immer noch tauben Knöchel. Ich schnappte mir das Schwert, das er fallen gelassen hatte, und stellte mich über ihn. Seine Augen weiteten sich und er versuchte, mich zu treten, versuchte aufzustehen, aber er schaffte es nicht und wimmerte vor Schmerz. Schweiß tropfte von seiner Stirn und er war kalkweiß.
    »Ich bring dich um!«, keuchte er und die Wut ließ die Adern auf seiner Stirn hervorquellen.
    »Ich bin die mit dem Schwert, du Genie!«, fauchte ich. Er kämpfte sich auf ein Knie hoch und streckte den Arm nach mir aus. Ich hob das Schwert und musste daran denken, was er aus meinem Leben gemacht hatte, wie er mein Leben in River's Edge zerstört hatte. In einiger Entfernung glaubte ich Geräusche zu hören, aber der Ausbruch meiner Magie hatte meine Sinne so durcheinandergewirbelt, dass ich meinen Ohren nicht mehr trauen konnte.
    »Du hast den Tod verdient!«, sagte ich und fühlte mich mächtig und unbesiegbar. »Nach allem, was du getan hast. Du hast Boz und Katy umgebracht! Du hättest beinahe auch mich umgebracht!«
    Incy versuchte immer noch, wieder auf die Beine zu kom;men, und ich fixierte schon mal seinen Schritt, für den Fall, dass ich ihm noch einmal in die Eier treten musste.
    »Als wenn du das Schwert benutzen könntest«, höhnte er, aber ich sah die Furcht in seinen Augen.
    Ich bedachte ihn mit meinem bösen Lächeln, das ich vor Jahren nur zum Spaß einstudiert hatte. »Du wirst dich wundern«, sagte ich und freute mich über sein Zögern.
    Dann wich ich ein paar Schritte zurück, falls er mich anspringen wollte, und senkte das Schwert. Meine Arme zitterten, als ich eine bedeutsame Entscheidung traf. »Ich bin stärker als du. Weil ich ... deinen Loser-Hintern am Leben lassen werde.« Ich holte zittrig Luft und fragte mich, wie ich ihn lange genug außer Gefecht setzen konnte, um von hier zu verschwinden. »Du hast den Tod verdient«, sagte ich noch einmal. »Und ich könnte dich jetzt sofort töten

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