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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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sie und fasste ihre langen braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.
    »Genau, und du bist …« Ich warf einen Blick auf ihr Namensschild – … Violet.«
    Sie lachte. »Hab dich beim Schummeln erwischt! Aber das ist schon okay. Wir sind uns ja erst einmal über den Weg gelaufen. Ich übernehme die Tische Nummer sieben bis vierzehn auf der rechten Seite. Und du nimmst die Tische eins bis sechs auf der linken. Die Gäste auf der rechten Seite haben es in sich. Viele Stammkunden. Will dich ja nicht gleich den Wölfen zum Fraß vorwerfen.«
    »Danke!«
    »Kein Problem. Ich möchte ja, dass du bleibst. Wir haben gerade erst neulich wieder eine gute Bedienung verloren.«
    I ch schaffte es, nur eine einzige Sache zu vergessen, und zwar den Apfelsirup für den Toast an Tisch drei. Zum Glück sahen die Gäste über diesen Ausrutscher hinweg und gaben mir trotzdem 20   Prozent Trinkgeld. Nicht übel. In Dallas waren die Gäste längst nicht so spendabel gewesen. Ich wollte gerade meine Schicht beenden und Kassensturz machen, als Violet lächelnd hereinkam.
    »Freu dich! Drei unserer ›Fab Four‹ haben sich gerade an ihren Stammtisch gesetzt, Tisch Nummer zwei. Lauter heiße Typen! Woods ist nicht dabei, man kann also flirten, dafür ist Grant heute mit von der Partie, dementsprechend wünsche ich viel Spaß. Die sind so yummy zum Anschauen! Na, ich muss los. Meine Tische sind frei, und Jimmy übernimmt gleich die Mittagsschicht.«
    Sie hüpfte zur Tür hinaus, und ich saß in der Patsche. Ich schaute zum Restaurant. Ich war noch nicht bereit, Grant oder irgendeinem anderen aus dieser Clique entgegenzutreten. Der letzte Abend war noch zu frisch in meinem Gedächtnis.
    Wieder wäre ich am liebsten abgehauen. Schluss damit! Ich schnappte mir mein Tablett und den Krug mit Eiswasser und ging zu ihnen. Thad, Grant und Jace waren völlig in ein Gespräch vertieft und merkten gar nicht, dass ich auf sie zukam. Gut.
    Als ich bei ihnen war, sah Grant zu mir auf, und seine Lippen verzogen sich zu diesem für ihn typischen sexy Schmunzeln. »Freut mich wirklich, dich heute Morgen hier zu sehen!«
    Er wusste Bescheid. Mist. Taten das alle?
    »Na, das ist mein Job«, sagte ich. »Was kann ich euch zu trinken bringen?«
    »An dir sehen diese Kellnerinnenklamotten wirklich geil aus!«, bemerkte Thad, beugte sich vor und heftete den Blick auf meine Brust, nicht auf mein Gesicht.
    »Halt den Rand!«, sagte Grant und warf ihm einen angewiderten Blick zu. »Ich möchte einen Kaffee. Schwarz, bitte.«
    »Für mich auch einen«, sagte Jace, »aber mit Milch und Zucker, bitte.«
    »Und ich hätte gern ein großes Glas Milch«, meinte Thad.
    »Füll ihm die Milch in ein Fläschchen!«, sagte Jace und verdrehte die Augen. »Der tut ja so, als ob er dringend eins bräuchte!«
    »Wenn das so ist, würde ich mir lieber gleich die Brust geben lassen«, erwiderte Thad mit einem anzüglichen Zwinkern.
    »Mann, pass auf, dass ich mir dich nicht zur Brust nehme!« Jace schüttelte den Kopf.
    Weitere Bemerkungen wartete ich gar nicht erst ab, sondern eilte in die Küche zurück, um ihre Getränke herzurichten. Thad musste ich wirklich auf Abstand halten. Er sah zwar echt süß aus, aber ich fand, er konnte ganz schön nerven.
    Als ich an ihren Tisch zurückkehrte, hatte sich Woods zu seinen Freunden gesellt. Ich setzte ein höfliches Lächeln auf und servierte den anderen die Getränke.
    »Mr   Kerrington, was kann ich Ihnen bringen, Sir?«
    Ich schaffte es, ihn während der Frage anzusehen, doch aus den Augenwinkeln sah ich, dass Grants Augenbrauen nach oben schossen.
    »Kaffee, bitte, ohne alles.« Er sah mich kaum an und unterhielt sich dann gleich wieder mit Jace.
    »Seid ihr dann alle schon so weit, dass wir bestellen können?«
    Grant beugte sich vor, und ich war dankbar, dass ich meine Augen jetzt auf jemanden richten konnte. Es kam mir dämlich vor, mit aller Macht nicht in Woods’ Richtung zu sehen.
    »Ich weiß ja nicht, wie’s bei den anderen aussieht, aber ich habe einen Bärenhunger«, erwiderte er. »Bring mir doch bitte einen Burger – medium gebraten, schön dick belegt … ach, und sag Juan, diese Spezialsoße muss unbedingt auch mit drauf.«
    »Für mich dasselbe«, meldete sich Thad.
    Ich zwang mich, in Jaces und Woods’ Richtung zu gucken. Jace schaute mich an. »Bethy und ich haben spät gefrühstückt. Der Kaffee genügt mir also.«
    Bei dem Gedanken, dass ich jetzt Woods ansehen musste, krampfte sich mein Magen zusammen.

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