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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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nicht!«
    Ich beobachtete, wie die beiden sich von mir entfernten. Ich machte den Reißverschluss meiner Hose zu, schnappte mir mein Shirt und zog es mir über. Der pinkfarbene Stofffetzen ihres Höschens, das ich ihr vorhin fieberhaft vom Leib gerissen hatte, lag vergessen auf dem Boden. Was hieß, dass sie jetzt ohne Slip in diesem kurzen Rock herumlief! Verdammt! Ich hob die letzte Erinnerung daran hoch, wie gut Della Sloane sich anfühlte, und steckte sie mir in die Tasche.
    I m Flur begegnete ich Grant. Bei ihm sollte ich mich auch entschuldigen, obwohl ich dazu überhaupt keine Lust hatte. Schließlich würde er vermutlich der Nächste sein, der herausfand, wie phantastisch Della sich anfühlte. Kaum stellte ich mir vor, wie Grant Della begrapschte, da fing mein Blut auch schon an zu kochen.
    »Was zum Teufel soll der Quatsch? Ich dachte, du hättest vor, morgen um Angelinas Hand anzuhalten? Jace hat erzählt, den Ring dazu hättest du schon!«, schnauzte er.
    Ich seufzte frustriert auf. »Ja, ja, das stimmt ja auch. Die Sache liegt aber etwas anders, als es aussieht. Della und ich kennen uns schon länger. Sie ist vor vier Monaten schon mal durch die Stadt gekommen, wir haben uns zufällig kennengelernt und sind dann zusammen in der Kiste gelandet. Ein denkwürdiges Ereignis.« Ich hatte nicht vor, ihm zu erzählen, wie toll sie war, denn er würde zweifellos versuchen, sie aufzureißen. Und ich wusste, man hatte seinem Herzen zu übel mitgespielt, als dass er je wieder jemanden hätte lieben können.
    »Ja und? Du wolltest einen Nachschlag, oder wie? Wusste sie, wie’s um dich steht? Wenn ja: okay, cool. Wenn aber nicht, dann bist du einfach nur ein mieses Arschloch!« Den letzten Teil des Satzes stieß er leise, aber in drohendem Ton hervor.
    »Ich bin Letzteres«, erwiderte ich, schob mich an ihm vorbei und lief geradewegs Angelina in die Arme. Jetzt gab es kein Entrinnen mehr.
    »Woods, ich habe überall nach dir gesucht! Wo bist du gewesen?«, fragte sie. Ich wollte sie anschwindeln, entschied dann aber, dass sie nicht zu glauben brauchte, sich in einem Märchen zu befinden. Sie musste wissen, was Sache war.
    »Ich hatte gerade echt heißen, wilden Sex. Ich brauchte noch eine schöne Erinnerung, wenn ich dich morgen bei der Wohltätigkeitsveranstaltung schon frage, ob du mich heiraten willst.«
    Die meisten Frauen wären zusammengezuckt, aber dass Angelina anders reagieren würde, war mir schon klar gewesen. Auch für sie war die ganze Sache eine geschäftliche Transaktion.
    »Ich hoffe, es war wirklich schön. Sobald ich diesen Ring nämlich erst trage, ist so was nicht mehr drin«, zischte sie.
    »Es war unglaublich «, erwiderte ich und steuerte auf die Haustür zu. »Gehen wir.«

I ch wollte nicht mehr mit Bethy zurück auf die Veranda. Grant kam gerade auf uns zu, und ich wollte einfach nur noch weg. Dieses Mal hatte es wehgetan. Bei Jeffery war ich einfach nur angewidert gewesen. Bei Woods dagegen … verletzte es mich. Er war anders gewesen. Oder zumindest hatte ich das geglaubt. Die Art, wie er mich berührt und begehrt hatte, hatte mir Hoffnung gegeben. Aber es war albern zu denken, Sex sei die Antwort auf meine Probleme. Woods hatte aus reinem Eigennutz gehandelt. Mit Zuneigung hatte das nichts zu tun. Mein Herz schmerzte noch immer. Ich hatte es mir so sehr gewünscht.
    Ich merkte, wie die Ränder meines Blickfelds verschwammen, und wusste, ich musste allein sein. Denn das, was jetzt kommen würde, brauchte keiner mitzubekommen. Ich wollte nicht, dass diese Leute mich auch für einen Freak hielten.
    »Ich möchte einfach nur allein sein, wenn’s dir nichts ausmacht«, erklärte ich Bethy und zwang mich zu einem entschuldigenden Lächeln in ihre Richtung, bevor ich mich nach draußen in die kühle Nachtluft aufmachte. Ich sah nicht zurück und versuchte auch nicht, meinen Wagen zu finden. In diesem Zustand konnte ich unmöglich Auto fahren. Ich musste irgendwohin, wo es dunkel und still war. Während mein Blickfeld immer mehr verschwamm, skandierte ich im Kopf das Wort sicher . Ich schaffte es, ein Haus zu finden, das unbewohnt aussah, und ließ mich an dessen von der Straße abgewandten Seite nieder. Dann zog ich die Knie an und steckte den Kopf dazwischen. Ich konnte das durchstehen. Es war nur ein weiteres Symptom meines Traumas. Oder zumindest sagten die Ärzte mir das immer wieder.
    Geh nicht nach draußen, Della. Das ist gefährlich. Dein Daddy ist tot, weil er nach draußen gegangen

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