Erst zur Party dann ins Bett
erwischte sie ihn und schickte ihn geradewegs in seine Richtung.
Alles schien sich wie in Zeitlupe zu bewegen, als der Ball auf ihn zuflog und ihre Blicke sich trafen. In ihnen las er die gleiche Hochstimmung, die er am Ende eines knappen Spiels empfand. Las in ihnen die Entschlossenheit, zu siegen. Und las in ihnen den Ehrgeiz einer Frau, die zugegeben hatte, nie eine gute Sportlerin gewesen zu sein, aber eine sein wollte, und wenn auch vielleicht nur dieses eine Mal.
Er sprang in die Luft und schlug den Ball mit beherrschter Kraft, und diesmal flog er über Angelicas Kopf. Paul stürzte sich auf den Ball und verfehlte ihn nur knapp.
Danach herrschte absolute Stille. Kent war nicht sicher, ob er die Anzeichen richtig gedeutet hatte. Wollte Corrine gewinnen? Er hatte es für sie getan, aber würde sie das glauben? Er hatte fast ein bisschen Angst davor, Corrine anzusehen.
Frauen komplizierten das Leben eines Mannes. Und obwohl es durchaus aufregend gewesen war, ihren geschmeidigen Körper in Bewegung zu sehen, war es diese Art von Schwierigkeit nicht wert. Er hätte seine Lektion schon vor langer Zeit gelernt haben sollen und hätte sich nie auf dieses gemischte Doppel einlassen dürfen. Männer waren viel leichter zu durchschauen.
Langsam ging er auf sie zu. Angelica grinste Paul an, der schweißbedeckt war. Kent war bewusst, dass Angelica ihren Mann wegen der Niederlage tröstete. Aber sein Hauptinteresse galt der blonden Frau, die ihn anstarrte.
„Wir haben gewonnen”, sagte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie hatte ihre Sonnenbrille auf den Kopf geschoben, und ihre grauen Augen funkelten. Augen, die Fenster zu ihrer Seele sein müssten, stattdessen aber Wächter waren, die ihre Arbeit viel zu gut machten, dachte er. Im Moment konnte er absolut nichts in ihnen lesen.
„Ja”, sagte er. Er verlor selten und wurde es nie müde, zu gewinnen.
„Ich habe noch nie bei so einem Spiel gewonnen.”
„Und was für ein Gefühl ist es?” fragte Kent.
Da lächelte sie, und seine Sorgen hätten schwinden sollen, aber stattdessen begann ihn ein ungutes Gefühl zu beschleichen. Weil dieses Lächeln süß und unschuldig war und die Barrieren zu durchbrechen drohte, die er errichtet hatte, um andere auf Distanz zu halten.
Dieses Lächeln, das ihn immer wünschen ließ, ihr Champion zu sein, obwohl er sehr gut wusste, dass er es niemals seih würde.
„Fabelhaft”, sagte sie.
„Gutes Spiel”, bemerkte Paul, als er und Angelica zu ihnen herüberkamen. Kent schüttelte ihm die Hand und umarmte Angelica. Corrine tat es ihm nach.
„Danke.” Er versuchte, zu sehen, ob sie nervös war, konnte in ihrem Ausdruck aber nichts erkennen. Was keine Überraschung war - sie hielt ihr wahres Ich immer sehr sorgfältig verborgen.
„Wir hatten Glück zum Schluss.” Aber er wusste, dass das nicht stimmte. Dieses letzte Spiel hatte Geschicklichkeit und Präzision erfordert. Vielleicht würde Paul es gar nicht merken.
„Ist das der Grund, warum du andauernd gewinnst?” fragte Paul.
„Gewöhnlich nicht”, erwiderte Kent trocken.
„Dann hatte es auch diesmal nichts mit Glück zu tun. Wir wollen auf dem Boot noch ein bisschen aufräumen. Wir sehen uns am Montag im Büro, Corrine.”
Paul und Angelica gingen, und Kent sah ihnen nach. „Tut mir Leid, dass ich Paul nicht überzeugen konnte, wir hätten nur durch pures Glück gesiegt.”
„Das macht nichts.”
Der Strand war nicht mehr allzu belebt so spät am Nachmittag.. Corrine ging die wenigen Schritte zu der flachen Mauer, die das Spielfeld vom Parkplatz trennte, und setzte sich. Er fragte sich, was ihr durch den Kopf ging.
„Bist du okay?”
„Ja. Es war ein gutes Gefühl, zu gewinnen.”
„Ich kann nie genug davon bekommen”, sagte er, zu ihr hinübergehend. Manchmal dachte er, sein Interesse an Sport sei das Einzige, was ihn einen klaren Kopf bewahren ließ. Einige Schritte von ihr entfernt blieb er stehen und sah sie an. Etwas zog ihn unwiderstehlich zu ihr hin.
„Ich möchte es wieder tun.”
Flirte nicht, ermahnte er sich, aber sein Verstand weigerte sich, zu gehorchen. „Mit mir?”
Sie zog die Schultern hoch. „Vielleicht.”
„Vielleicht?”
„Vielleicht”, bestätigte sie.
Sie zog ihn wieder auf, und das gefiel ihm viel zu gut, um wegzugehen. „Ah, ich verstehe.
Ich habe dir eine Kostprobe davon gegeben, und nun wirst du mich sitzen lassen, um es woanders noch mal zu probieren.”
„Würde dich das stören?” fragte
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