Erst zur Party dann ins Bett
sich zurückziehen, aber da lächelte er sie an.
„Wie wäre es, wenn wir mit einem gemeinsamen Abendessen beginnen würden?” schlug er vor.
Obwohl sie es besser wusste und ihr klar war, dass es ihr nicht gelingen würde, diesen Mann auf Distanz zu halten, lächelte sie und nickte. Und so fuhr er zum „Tasty Thai”, wo sie etwas zum Mitnehmen bestellten. Dann fuhren sie zu ihr nach Hause, um es zu essen. Und die ganze Zeit war Corrine bewusst, dass sie einen Schritt getan hatte, der ihr Leben unwie-derbringlich verändern würde.
5. KAPITEL
Zwei Stunden später war Kent sich immer noch nicht sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, aber er bereute nicht, den Abend mit Corrine verbracht zu haben. Ihr Haus war hübsch und gemütlich. Ganz anders, als er eigentlich von ihr erwartet hatte. Er konnte sehen, dass sie eine Art Zufluchtsort für sich geschaffen hatte. Das Einzige, was fehlte, waren Familienfotos. Tatsächlich war im ganzen Haus nicht eine einzige Fotografie zu sehen. Er hatte sich ein bisschen umgesehen, während sie Tee aufgebrüht hatte.
Sie hatte ihm ein Bier zum Abendessen angeboten, und zum ersten Mal seit langer Zeit war er versucht gewesen, es zu nehmen und zu trinken. Corrine brachte ihn dazu, Dinge zu empfinden, und er zog es vor, in der Sicherheit der Benommenheit zu leben. Bei gesellschaftlichen Anlässen hielt er für gewöhnlich ein Glas in seiner Hand und nippte nicht einmal daran, weil ein Schluck nie genügte.
Aber heute Abend war seine Selbstbeherrschung nicht die beste, und Alkohol auch nur zu riechen war etwas, was er nicht versuchen wollte. Er hoffte, er würde sein Gleichgewicht zurückfinden, wenn er Corrine in seinem Bett hatte und wenn er die Leidenschaft, die sie in ihm so mühelos entfachte, auch in ihr geweckt hatte.
Ihr Wohnzimmer war eine Huldigung ans Kino, und es war klar für ihn, dass ihre geheime Leidenschaft Filme waren. Ihre Bücherregale waren voller Romane, die verfilmt worden waren, und Biografien von Schauspielern. Sie hatte eine Heimkinoanlage nach dem neuesten Stand der Technik, die es mit seiner eigenen aufnehmen konnte. Im Lauf des Abends war er zu dem Schluss gekommen, dass Corrine im Berufsleben zwar eiskalt und auch eine fabelhafte Geschäftsfrau sein mochte, die wirkliche Frau hinter dieser Fassade aber möglicherweise eine Spur naiv war.
Es gab einen Teil von ihm, der all ihre Geheimnisse enträtseln wollte. Während des Essens hatte sie mit ihm geflirtet und gescherzt, und nun, da sie im Wohnzimmer beim Kaffee saßen und leise Jazz hörten, hätte er sich eigentlich entspannen können.
Aber sie war ihm viel zu nahe auf der Couch. Er befürchtete, dass er über sie herfallen würde, wenn er sich nicht ablenkte. Auch wenn sie ihn praktisch dazu eingeladen hatte, die Nacht mit ihr zu verbringen, durfte er auf gar keinen Fall vergessen, dass er sich vor langer Zeit geschworen hatte, andere Menschen nicht zu verletzen.
„Ich kann nicht glauben, dass du keine alten Filme magst. ,Emma’ war einer der besten, die ich je gesehen habe.”
„Es ist ein Film für Frauen.”
„Für Frauen? ,Thelma und Louise’ war ein Film für Frauen.”
„Das ist wahr. Aber wieso wusstest du, dass ich den mag?”
„Du scheinst anders zu sein als andere Männer”, sagte sie.
Er war nicht sicher, wie er das verstehen sollte. Er war anders, und das nicht erst seit heute.
„Du findest mich unmännlich.”
Sie stupste ihn gegen die Schulter. „Sei nicht albern.”
„Bin ich nicht.”
Sie schenkte ihm einen ernsten Blick, aber ihre Augen funkelten, und er erkannte, dass sie ihn nur aufzog. Plötzlich hielt er es für wichtig, sehr behutsam mit ihr umzugehen. Denn er erkannte, dass sie langsam auflebte heute Abend. Sie hatte schon vorhin am Strand damit begonnen, und beim Abendessen war sie dann noch weiter aufgeblüht.
Normalerweise war er froh, wenn eine Frau, auf die er scharf war, erkennen ließ, dass sie ihn mit der gleichen Intensität begehrte, aber heute Abend, im Licht des Vollmonds, das durch ihre großen Fenster fiel, und der sinnlichen Musik im Hintergrund schien Verführung irgendwie nicht länger auf dem Programm zu stehen. Tatsächlich wäre sie ihm sogar wie eine Verletzung des Vertrauens vorgekommen, das sich zwischen ihnen entwickelte.
Ein Vertrauen, das geheuchelt war, wie Kent sehr wohl bewusst war, da er die Wahrheit über sich vor Corrine verbarg.
„Was ist dein Lieblingsfilm?” fragte sie.
„’Star
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