Erst zur Party dann ins Bett
aber er hätte ihr all diese persönlichen Dinge über sich selbst niemals erzählt.
„Kent, wir arbeiten zusammen.”
„Falls ich nicht vollkommen mein Gespür verloren habe, werden wir mehr tun, als zusammen zu arbeiten.”
„Nun …”
„Ich bin kein herzloser Verführer”, erklärte er.
„Ich hätte nichts dagegen, wenn du es wärst.”
„Jetzt hast du mich verwirrt, Corrine.”
„Ich suche keine langfristige Beziehung. Mit meiner Karriere geht es endlich voran, und wenn ich meine Karten richtig ausspiele, könnte ich im nächsten Jahr schon Vizepräsidentin sein.”
„Was hat das mit mir zu tun?” entgegnete er.
„Eine ganze Menge. Ich kann es mir nicht leisten, eine Beziehung mit einem Mann zu beginnen. Aber du …”
„Was ist mit mir?” Die Richtung, die ihr Gespräch genommen hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Na ja, du gehörst zu den Männern, die jeden Monat eine neue Freundin haben.”
„Verstehe.” Es störte ihn, dass ihr seine Vorliebe nicht entgangen war.
„Verstehst du es wirklich?” fragte sie.
„Nein.”
Sie nahm seine Hand. „Ich … du liebe Güte, das ist schwieriger, als ich dachte.”
„Sag es einfach.”
„Nun, ich dachte, du wärst kein Mann für langfristige Beziehungen.”
„Gewöhnlich bin ich das auch nicht.”
Sie kräuselte ihre Nase, wie sie es immer tat, wenn sie ihrer selbst nicht sicher war. Es hätte liebenswert sein können, wenn er nicht gerade von ihr hören würde, dass sie keineswegs genauso beeindruckt von ihm war wie er von ihr.
„Zu diesem Zeitpunkt meines Lebens kann ich nicht mehr als eine Affäre mit dir haben”, erklärte sie rasch.
Er lehnte sich zurück. Eine Affäre. Der rein männliche Teil von ihm sagte, na gut, warum nicht? Er wollte sie in seinem Bett, und dazu brauchte er keine emotionale Beziehung zu ihr.
Aber seine Seele - dieser verwundete Sechzehnjährige tief in seinem Innern - warnte ihn, es sei bereits zu spät. Dass er sich nicht einmal auf eine körperliche Beziehung mit dieser Frau einlassen durfte, falls er noch unbeschadet davonkommen wollte.
Er war kein Mann, der sich mit jemand einlassen durfte, der eine Bedrohung für seine Selbstbeherrschung darstellte. Er fühlte sich besser, wenn er sich unter Kontrolle hatte. Und Corrine hatte andere Bedürfnisse. Sie brauchte einen Mann, der ihr die Familie geben konnte, die sie in ihrer Kindheit nicht gehabt hatte. Einen Mann, der keine eigenen Probleme hatte.
Kent legte seinen Arm um sie und zog sie an sich, bis sie direkt neben ihm saß. Und dann bog er ihren Kopf zurück und küsste sie. Er versuchte sich einzureden, es sei nur ein Experiment, um festzustellen, ob sie danach noch immer von sich behaupten konnte, sie sei objektiv.
Er versuchte, sich zu sagen, er tue es, um ihr etwas zu beweisen. Er versuchte, dabei nicht über das rein Körperliche hinaus zu denken, merkte aber, dass er gar nicht in der Lage dazu war.
Corinne stöhnte auf, und ihr Mund öffnete sich unter seinem, ihre Zunge berührte seine und drang spielerisch in die warme Höhlung seines Mundes vor. Ihre Hände umfassten seine Schultern, er spürte ihre Fingernägel durch sein dünnes Hemd. Sie bewegte sich auf der Couch, bis sie rittlings über seinen Schenkeln saß, und nahm dann ihre Hände von seinen Schultern, um sein Gesicht mit ihnen zu umfassen. Ihr Kuss war ungeduldig und fordernd, und Kent wusste, wenn er es ihr erlaubte, würde sie den weiteren Verlauf dieses Abends bestimmen.
Aber er erlaubte es ihr nicht. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass es keine gute Idee war, die Kontrolle aus der Hand zu geben. Und so ließ er seine Hände ihren Rücken hin-abgleiten und zog den Reißverschluss ihres Kleids auf. Sie trug keinen BH unter dem leichten Sommerkleid, und er begnügte sich für den Moment damit, ihren nackten Rücken und die Seiten ihrer Brüste zu liebkosen. Bis sie ihm ihre Hüften entgegenbog und sich provokant an den Beweis seiner Erregung presste.
Da legte er beide Hände um ihren Po und zog sie noch fester auf sich. Sie fühlte sich wunderbar an. Er presste sie an sich und begann sich langsam an ihr zu reiben. Sie unterbrach den Kuss und starrte auf ihn herab, mit großen Augen, in denen eine stumme Frage stand.
Wieder presste er sie an sich.
„Es bringt mich um, aufzuhören, aber ich muss wissen, dass eine Affäre okay für dich ist.”
Er dachte darüber nach. So wie er sich und seine Schwächen kannte, hätte er aufstehen und gehen sollen.
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