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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Mittwochabend zählte sie bereits zwei Stunden vor Feierabend die Minuten, bis sie gehen konnte. Obwohl der Kopfschmerzverursacher Percy zufälligerweise einmal nicht pfiff.
    Während sie die letzten Akten einsortierte, überlegte sie, was es heute zum Lunch geben würde. Ihr gefiel die Tatsache, überhaupt darüber nachdenken zu können.
    Nachdem sie Mantel und Tasche genommen hatte, blickte sie zur Tür, hinter der sich der Permanentpfeifer verbarg, und schüttelte angewidert den Kopf. Nein, verabschieden musste sie sich nicht unbedingt. Er nervte sie am Tag schon genug. Eilig zog sie sich an, wobei sie sich auf sehr leisen Sohlen bewegte, wie sie amüsiert feststellte. Selbst die Tür schloss sie ausnehmend behutsam. Bloß keine schlafenden Pfeifer wecken – das konnte nämlich nach hinten losgehen …
    Die Dämmerung neigte sich bereits der absoluten Dunkelheit zu. Dabei war es doch erst neun Uhr. Eilig blickte Stevie zum mit Wolken verhangenen Himmel. Nun, möglicherweise lag es auch an dem. Der weite Platz zeigte sich wie immer menschenleer. Bisher war sie hier noch nie einer Menschenseele begegnet. Okay, mit einer Ausnahme, aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Eine einzelne Laterne brannte auf dieser Seite des Hauses. Nur in der Ferne machte sie den Haupteingang aus. Eilig wie immer überquerte Stevie den Platz, erreichte bald darauf das große Tor, das dennoch keinem Vergleich zu dem des Hauptportals standhielt. Und als sie auf die ebenfalls verlassene Straße trat, seufzte sie.
    Wenngleich kein ängstlicher Mensch, fühlte Stevie sich jedes Mal unwohl, wenn sie sich auf den Heimweg begab. Dabei bestand dazu nicht die geringste Veranlassung. Hierbei handelte es sich höchstwahrscheinlich um das sicherste Viertel der gesamten ...
    Sie hatte noch nicht ganz den ersten Schritt unternommen, da legten sich von hinten zwei große, grobe Arme um sie. Und bevor sie Gelegenheit zu einem Schrei bekam, verschloss eine schwitzige Hand ihren Mund, sie spürte ein widerlich feuchtes Lippenpaar im Nacken und einen Körper, der sich begehrlich an ihrem rieb. Wild wehrte sie sich in der Umklammerung, konnte schließlich erfolgreich herumfahren und blickte doch tatsächlich in die großen, aufgeregten Augen des Permanentpfeifers!
    »Was soll der Scheiß?« Mehr brachte sie in ihrer Verblüffung nicht zustande.
    Sein Grinsen wirkte etwas gruselig – Stevie schätzte, dass es wohl ein sexy Lächeln darstellen sollte.
    »Komm schon, stell dich nicht so an! Ich will nur, was die anderen auch bekommen. Das ist doch nicht zu viel, oder?« Er packte fester zu und zog sie wieder an sich.
    Stevie versuchte, ihre Arme zu heben, um ihn wegzuschieben – aber sie war chancenlos. Die waren nämlich in seinem Klammergriff eingekeilt und das keineswegs zufällig.
    Cooper begann übrigens zwischenzeitlich, unbeeindruckt von ihren Befreiungsversuchen, seine Lippen auf ihren Mund zu pressen. Wenig später befand sich seine glitschige Zunge in ihrem Mund, weshalb Stevie zunehmend mit ihrer Beherrschung kämpfte. Noch weigerte sich der rationale Teil ihres Verstandes anhaltend, zu glauben, was momentan passierte. Der Typ hatte sie doch nicht mehr alle!
    Oh, die hatte er sehr wohl, und zwar ohne Skrupel. Denn der Griff verstärkte sich ein weiteres Mal, sie spürte deutlich den harten Körperteil, der sich an ihren Unterleib presste, und bekam keine Luft, weil er tatsächlich soeben ihren Mund vergewaltigte.
    Genug! Der stinkende Atem – Knoblauch, eindeutig – ließ sie wieder denken und endlich akzeptieren, dass dies kein besonders mieser Albtraum war. Alles Weitere geschah in der üblichen Stephanie Grace Manier.
    Kühle Überlegung gepaart mit absoluter Konsequenz.
    Nach oben greifen konnte sie nicht, dafür aber nach unten. Und genau das tat sie, kaum dass ihr der Gedanke gekommen war. Sie packte zu. Nicht sehr fest, doch es genügte, damit Cooper den schleimigen, übel riechenden Kuss unterbrach. Sein Kopf flog zurück und er starrte sie entgeistert an.
    »Sehr schön«, wisperte Stevie in die dümmliche Visage. »Wenn du Schwein jetzt nicht sofort deine dreckigen Pfoten von mir nimmst, drücke ich zu. Und diesmal richtig!« Als Beweis, dass dies kein Bluff war, fasste sie noch etwas fester zu. Bloß ein wenig, aber es reichte völlig. Abrupt senkte er seine Arme.
    »Danke«, hauchte Stevie und lächelte sanft.
    Mit hochrotem Gesicht und großen, fassungslosen, leicht feuchten Augen glotzte er sie an und wirkte dabei wie ein

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