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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Sie durchaus das eine oder andere Wort miteinander gewechselt?«
    »So kann man es ausdrücken.«
    »Antworten Sie ausschließlich mit ‚Ja’ oder ‚Nein’.« Diesmal musste er sich deutlich ein Grinsen verbeißen.
    »Sicher. Äh ... Ja.«
    Knapp nickte er. »Könnte man die stattgefundenen Konversationen als Gespräche im landläufigen Sinne bezeichnen?«
    »Ja«, erwiderte Stevie zögernd. In Wahrheit hatte der idiotische Grapscher die meiste Zeit gesprochen, wenn er nicht gerade am Pfeifen war.
    »Und bei derartigen Anlässen benahm er sich akzeptabel?«
    »Ja.«
    »Nicht unhöflich?«
    »Nein.«
    »Aber am Donnerstag wurde er barsch?«
    »Ja.«
    »Sprach Sie laut und unbeherrscht an?«
    »Ja.«
    »Schikanierte Sie – Ihrer Ansicht nach?«
    »Ja.«
    »Das stellte den ersten Vorfall in dieser Richtung dar?«
    »Ja.«
    Michael sah auf. »Berichtigen Sie mich, wenn ich falsch liege: Offensichtlich fehlt hier ein wichtiges Detail.«
    Darauf erwiderte sie besser nichts.
    Angestrengt überlegte er und unternahm mit gesenktem Kopf immer noch den Versuch, tiefe Laufspuren im edlen Teppich zu fabrizieren. Plötzlich blieb er stehen und sah sie abermals an. »Warum haben Sie nicht einfach die verdammte Akte geholt und über seinen vielleicht ein wenig unangebrachten Ton hinweggesehen? Sie haben ihn vor Mr. Folks bloßgestellt.«
    Abwartend musterte Stevie ihn. Doch er schien dem nichts hinzufügen zu wollen und so seufzte sie. »Das kann ich aber nicht mit ‚Ja’ oder ‚Nein’ beantworten.«
    Ein Grinsen huschte über sein Gesicht und er nickte knapp. »Ihnen ist gestattet, sich etwas exzessiver auszudrücken.«
    »Oh, vielen Dank!«
    »Gern.«
    Während sie überlegte, versuchte Stevie, seinen forschenden Blick zu ignorieren, was ihr nicht unbedingt leicht fiel. Schließlich hob sie das Kinn.
    »Nicht ich habe ihn vor Mr. Folks unmöglich gemacht, sondern er sich selbst. Und mich nebenbei bemerkt gleich mit. Ich bin die Assistentin, ihm in der Hierarchie untergeordnet – das ist völlig korrekt. Aber ich lasse mich von niemandem auf diese unverfrorene Art behandeln. Er benahm sich geschmacklos, ich reagierte angemessen. Er wurde wütend, sehr laut und unhöflich. Ich ignorierte ihn. Das war alles.«
    »Mr. Folks?«
    »Befand sich in Ihrem Büro.«
    »Verdammt!«, stöhnte er, besann sich flüchtig und setzte das Verhör fort. »Schön, jetzt bin ich über den genauen Ablauf informiert, doch Klarheit fehlt mir nach wie vor darüber, weshalb Mr. Cooper sich derart unangemessen verhielt. Das steht ihm gar nicht.«
    »Dem kann ich nur zustimmen.«
    Das brachte Stevie einen scharfen Blick ein. »Wenn Sie der Ansicht sind, diese Angelegenheit wäre irgendwie witzig ...«
    »Das bin ich keineswegs. Ich habe lediglich Ihre Aussage bestätigt. Sein Benehmen war unmöglich und stand ihm gar nicht.« Mit großen Augen hob sie die Schultern.
    Fassungslos starrte er sie an und brach schließlich in schallendes Gelächter aus. »Ehrlich, manchmal sind Sie ...« Aber so abrupt, wie er begonnen hatte, verstummte er wieder, trat mit zur Seite geneigtem Kopf an ihren Tisch, stützte die Arme auf und betrachtete sie eingehend. »Fein«, sagte er nach einer ganzen Weile. »Und nun möchte ich den Grund für den gesamten Mist erfahren.«
    »Das ist privat.«
    »Nicht, wenn es in meiner Kanzlei stattgefunden hat. Hat es?« Sie schwieg. Wissend nickte er. »Antwort!«
    Nichts lag Stevie ferner. Es handelte sich um eine Angelegenheit zwischen ihr und diesem Pfeifer! Das ging ihn nichts an. Nach einer weiteren Ewigkeit, in der er ihr Gesicht fixierte, richtete Michael sich unerwartet auf, wieder einmal mit verdammt eisiger Miene.
    »Miss Grace! Wenn Sie mich nicht sofort über die genauen Vorfälle während meiner Abwesenheit in Kenntnis setzen, muss ich annehmen, dass Sie mein Fehlen ausnutzten, um sich der schwersten Insubordination schuldig zu machen ...«
    Ein verächtliches Schnauben brach aus ihr heraus. »Insubordination!«
    »Unterbrechen Sie mich gefälligst nicht!«, herrschte er sie an. Oh, jetzt wirkte er ein wenig wütend. Eilig schloss Stevie den Mund.
    »Wenn Sie keinen guten Grund dafür vorbringen können, weshalb Sie den Anweisungen Mr. Coopers nicht Folge leisteten, muss ich davon ausgehen, dass Sie in grober Weise gegen die Statuten Ihres Arbeitsvertrages verstießen. Und das würde mich dazu zwingen, Sie mit sofortiger Wirkung zu entlassen, verstanden?«
    * * *
    E in Urlaub in der Karibik konnte sehr, sehr

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