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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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absolut nicht glücklich. Eher war es, als würde sie ihn stumm um Hilfe bitten, ohne jemals auch nur den Ansatz zu zeigen, das vielleicht mal verbal zu versuchen.
    Verdammt! Er wollte für sie da sein! Und sie gab ihm nicht die geringste Chance, dieses Bestreben in die Tat umzusetzen! Das war unerträglich!
    »Erzähl!« Dianas herrische Aufforderung riss ihn aus seiner düsteren Grübelei. Missmutig sah er auf. »Vergiss es!«
    Das lag natürlich keineswegs in Dianas Absicht. Warum auch? Unvermittelt lehnte sie sich zu ihm vor und teilte ihm mit beschwörendem Blick mit: »Du machst mir Angst!«
    »Was?«
    Sie verdrehte die Augen. »Stimmt. Ich habe es hier ja mit dem Idioten zu tun. Okay, dann so, dass auch du es verstehst. Du weißt, dass ich deine ewigen Weibergeschichten nie besonders prickelnd fand und ich bin wirklich begeistert, weil du dir meine Vorträge zu Herzen genommen hast. Ehrlich! Aber das bedeutet doch nicht, dass du zum Mönch mutieren sollst!« Verzweifelt hob sie die Hände. »Michael, es ist Samstag! Du gehst mit mir shoppen! Hallo? Sag endlich, was los ist!«
    »Habe ich dir schon mal erklärt, dass du unerträglich neugierig bist?«, grinste er, plötzlich hatte sich seine Melancholie ein wenig gelöst.
    »An die zweimillionen Mal. Aber hier geht es nicht um mich. Also erzähl jetzt!«
    Artig gab er vor, ernsthaft darüber nachzudenken und schüttelte schließlich zweifelnd den Kopf. »Nein ... lieber nicht.«
    Ein tiefes Stöhnen ertönte, man hätte annehmen können, Diana leide inzwischen unter massiven körperlichen Schmerzen. Seine Schwester konnte mit fast allem leben, vorrangig mit ihrem unterbelichteten Bruder, versteht sich, doch einmal nicht über alles informiert zu sein? Nein, das überschritt die Grenzen des Erträglichen weiträumig. Unvermittelt lehnte sie sich zurück und betrachtete ihn aufmerksam. »Okay ...« Ihre Stirn legte sich in tiefe Furchen. »Nehmen wir die Fakten.« Ihre Hand befand sich in der Höhe, bereit, die einzelnen Faktoren an den Fingern abzuzählen, als plötzliches Begreifen in ihrem Gesicht dämmerte. »Nein!«
    Michaels Blick zu ihr währte nur flüchtig, bevor er sich wieder seinem Wasserglas widmete. »Vergiss es, Diana!«
    »Warte, warte ...« Kritisch beäugte sie ihn und ganz langsam wurde ihre Miene zu einem ausgewachsenen Strahlen. »Mom wird wahnsinnig, Renata hysterisch! « Unschuldig hob sie die Schultern. »Dad dürfte sich für dich freuen ...«
    Das genügte. »Diana, du gibst heute erstaunlich viel Bullshit von dir! Selbst für deine Verhältnisse! Nichts ist geschehen und das wird es auch nicht!«
    »Warum?«
    Nach einer Weile kapitulierte er vor ihrer unersättlichen Neugierde. Wie üblich. »Sie will nicht.«
    Ungläubigkeit machte sich flüchtig auf ihrem Gesicht breit, im nächsten Moment verhärteten sich jedoch ihre Züge. »Nun, das kommt wohl ganz darauf, an, was du ihr zu bieten bereit bist! Was hast du ihr denn angeboten?«
    Anstatt einer Erwiderung musterte Michael sie mit ausdrucksloser Miene.
    »Sag jetzt nicht, du hast es mit einer billigen Anmache versucht«, stöhnte sie. »Nicht bei ihr. So dämlich bist nicht mal du.«
    Dazu merkte er besser auch nichts an.
    Ihr Stöhnen geriet noch lauter. »Ich ahne Schreckliches. Du bist doch so dämlich, oder?«
    Schweigen.
    »Was für ein Idiot!«
    Langsam wurde Michael wütend. »Du weißt nichts, Diana! Also erspare mir deine unqualifizierten Kommentare!«
    »Dann erzähl es mir endlich!«
    Doch auch hierzu enthielt er sich jeden Beitrages.
    »Michael!«
    Vorbei! Dröhnend landete dessen Faust auf dem Tisch. Alle Köpfe gingen in seine Richtung und kurz darauf prasselten massenweise schockierte, vorwurfsvolle und angewiderte Blicke auf ihn nieder. Michael jedoch fixierte ausschließlich seine wissbegierige Schwester, und zwar unzweifelhaft bedrohlich. So klang er auch. »Es ist nicht so simpel, wie du denkst. Ich hasse es, von dir wie ein debiler Idiot behandelt zu werden! Verschone mich mit deinen unqualifizierten Bemerkungen! Du hast keine Ahnung!«
    Wie immer blieb Diana ungerührt. Gelassen betrachtete sie ihren Bruder, und als sie sichergehen konnte, gefahrlos mit ihm auf die Straße gehen zu können, winkte sie dem Zahlkellner. Der erschien in Lichtgeschwindigkeit – eindeutig froh, den Flegel endlich loszuwerden.
    Vor dem Restaurant hakte sie sich bei ihm unter. »Erzähl.«
    »Warum willst du nicht begreifen, dass ich darüber nicht sprechen will? Es ist meine

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