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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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unausweichlich, so unwiderstehlich, so drängend, dass Michael glaubte, daran zu ersticken, wenn er nicht augenblicklich für Abhilfe sorgte.
    Was für ein Genuss, sie in den Armen zu halten und ihren Rücken zu streicheln. Zum ersten Mal seit seiner Kindheit fühlte er sich geborgen. Genug, um auch seinen Tränen endlich freien Lauf lassen zu können. Das war ausschließlich hier möglich. Bei ihr.
    Ein wenig.
    Irgendwann verebbte ihr Schluchzen und sie lag still in seinen Armen, während sie sanft seinen Nacken streichelte.
    Als ihr trockenes Schlucken ertönte, nahm er ihren Kopf zwischen seine Hände, bog ihn zurück und betrachtete das tatsächlich unbeschreiblich geliebte Gesicht. Bisher so häufig gedacht übermannte ihn erst in diesem Augenblick die unfassbare Wahrheit dieses Gedanken.
    Kein sehr günstiger Zeitpunkt, aber vielleicht unausweichlich, wo seine Gefühlswelt so blank lag. Die Tränen lebten noch in ihren Augen, ebenso wie die Trauer. Aber da existierte auch das Andere. Das, was er bereits so oft darin gesehen und das ihn jedes Mal beinahe um den Verstand gebracht hatte. Diesmal blieb es nicht beim beinahe. Die Welle der Emotionen drohte ihn zu überwältigen und er ergab sich ihr ohne die geringste Gegenwehr. Es war so viel leichter, als dagegen anzukämpfen. Das hatte er seit einer gefühlten Ewigkeit praktiziert. Immer und immer wieder und nun wollte er nicht mehr.
    »Oh Baby!«
    Bedächtig entfernten seine Lippen die Tränen, die auf ihren Wangen glänzten. Ihre Lider schlossen sich bebend, als er als Nächstes jene durchsichtigen Perlen beseitigte, die ihre Augen nie verlassen würden. Obwohl kurz darauf jeder der verfügbaren schimmernden Tropfen verschwunden war, setzte er seine Beschäftigung fort. Welchen Teil ihres Gesichtes er berührte, interessierte ihn weniger, Hauptsache, er konnte sie spüren.
    Irgendwann kehrte auch sein inständigster Wunsch zurück, weit hatte er es ja nicht. Und er machte sich sofort an dessen Umsetzung. Seine Hand wanderte an Stevie hinab, zunächst zaghaft, versuchsweise, schließlich mutiger und zielstrebiger. Sanft berührte er ihren Hals, fühlte im Nacken die zarte Gänsehaut, die er mit seinen Liebkosungen erzeugt hatte. Er streichelte ihre Schulter, kurz darauf die feine Erhebung unter der Bluse, die er so lange gesehen hatte, aber nie berühren durfte. Die schmale Taille, ihre Hüfte, das grazile, so wohlgeformte Bein, meist verborgen unter diesem grausamen Rock, den er jetzt ein für alle Mal besiegen würde. Es war so gut.
    Seufzend schloss er die Lider und wie von selbst nahmen seine Lippen einen vom Schicksal anscheinend vorgeschriebenen Weg, bis sie Stevies fanden und sich in endloser Zärtlichkeit auf sie legten.
    Endlich.
    Und sie ließ es nicht nur geschehen, nein! In Wahrheit war es Stevie, die verhalten aufkeuchte, deren Hand sich in seinem Haar vergrub und die ihren Körper noch enger an seinen schmiegte. Sie schien genau zu wissen, was er bekanntlicherweise nicht nur wollte, sondern brauchte und sie gab ihm genau das und noch so viel mehr. Etwas, wovon er nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Aus zärtlich wurde leidenschaftlich. Aus leidenschaftlich gierig und aus gierig bald verzweifelt. Zu lange hatte er es unterdrückt. Seine Hände waren überall und nirgends, glitten schließlich wieder in ihren zarten Nacken und packten das volle Haar. Sie keuchte erneut und erschauderte fühlbar. Es war so gut! Leise stöhnte er auf, während er die unvergleichliche Süße ihres Mundes erforschte. Michael verlor soeben die heiß geliebte Kontrolle und es machte ihm absolut nichts aus. Nicht jetzt, nicht mit ihr.
    Gott …
    Doch plötzlich erstarrte sie. Die eben noch stetig streichelnden Finger an seinem Haaransatz gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen legten sich kleine, jedoch energische Hände auf seine Schultern. Abwehrend und schiebend - unmissverständlich. Der berauschende Druck ihrer Lippen verschwand, als sie hastig den Kopf zurückzog. »Michael ...«
    Er ignorierte sie, hielt verbissen die Lider geschlossen und schüttelte den Kopf, erneut in dieser stummen, seltsamen Verneinung. Dieser Traum durfte noch nicht enden, denn noch war Michael nicht bereit, sich der Realität zu stellen.
    Zu kurz!
    Bevor sie reagieren konnte, hatte er ihr Gesicht wieder an seines gezogen, seine hungrigen, unstillbaren Lippen begegneten heißen, geöffneten. Nur Zentimeter von der Glückseligkeit entfernt.
    Jedenfalls für den Moment.
    »Michael!«
    Der

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