Erstens kommt es anders ... (German Edition)
wandten sich zur Witwe, der bereits wieder die Tränen in den Augen standen. Die ließen derzeit nie lange auf sich warten.
»... deiner rastlosen und beharrlichen Mühe ist ein großer Teil unseres Erfolges zuzuschreiben. Das wusste ich immer, jedoch dankte ich dir viel zu selten dafür. Ich hoffe, dass du auch weiterhin in dieser Funktion das Gelingen meines alten Traumes unterstützen willst.«
Der Notar sah zu der schluchzenden Mrs. Rogers auf. »Selbstverständlich«, hauchte die.
Birch nickte knapp und las weiter.
»Mein besonderer Dank gilt meiner Tochter Diana. Seit über zehn Jahren unterstützt sie meine Arbeit und erwies sich als wahres Naturtalent, wenn es darum geht, neue Gönner für unsere Sache zu gewinnen. Ich hoffe, dass du auch weiterhin bereit bist, in der Position der Schirmherrin tätig zu sein ...«
Der Notar blickte auf, diesmal in Dianas Richtung. Die nickte ausdruckslos.
»... natürlich habe ich nicht die Absicht, dir die Erledigung dieser zeitaufwendigen Aufgabe allein zu überantworten. Ich bin erfreut und dankbar, dass Mr. Marcel Firth sich damit einverstanden erklärt hat, im Falle meines Ablebens meine bisherigen Obliegenheiten als Schirmherr zu übernehmen.«
Diana zeigte keine äußere Regung, Marcel jedoch wurde schlagartig rot. Alle Aufmerksamkeit lag plötzlich auf ihm und damit schien der eher bescheidene Hüne deutlich überfordert zu sein. Einige der Anwesenden tauschten erste missbilligende Blicke, allen voran wirkte Alicia Rogers nicht sehr glücklich mit diesem Teil von Victors Letztem Willen. Oh, das kam sehr spät. Erfahrungsgemäß hätten inzwischen mindestens zwei Tobsuchtsanfälle und drei Nervenzusammenbrüche stattgefunden haben müssen.
Erst nachdem Stevie ihn leicht in die Seite gestoßen hatte, bemerkte Marcel den fragenden Blick des Notars. Sein Räuspern machte sich wie das Brüllen eines Löwens aus. »Ach so ... äh ... klar, bin dabei.«
Birch runzelte die Stirn und nickte zögernd. Anscheinend nicht sicher, ob Marcels unorthodoxe Bemerkung nun eine Zustimmung war oder eher nicht. Diana bedachte ihn über Stevies Kopf mit einem Schmachtblick, und Stevie musste sich zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten ein Grinsen verbeißen.
»... Mr. Firth ist leider kein offizielles Mitglied dieser Familie. Daher verfüge ich, dass ihm eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von fünftausend Dollar entrichtet wird. Um das Vermögen der Stiftung nicht über Gebühr zu strapazieren, verfüge ich des Weiteren, dass dieser Betrag aus meinem Privatvermögen zu entnehmen ist. Hierfür habe ich vorsorglich einen Fond eingerichtet, der unter Punkt 235 – Zweck bezogene Aufwendungen - in der Auflistung meines Vermögens ausgewiesen ist.«
Ein lautes Hüsteln ertönte und Stevie sah auf.
Niemand den sie kannte, demnach irgendeiner der Schwager, Cousinen oder wer sich darüber hinaus hier befand. Bevor sie es verhindern konnte, wanderte ihr Blick weiter und strandete auf Michael. Der betrachtete angestrengt die auf Hochglanz polierte Oberfläche des Tischs, an dem sie sich versammelt hatten. Er saß am anderen Ende, zwischen Alicia und Aaron.
»... und sollte es Diana und Mr. Marcel Firth gelingen, die Nichtfamilienmitgliedschaft doch noch durch eine Ehe zu beenden, erteile ich ihnen hiermit meinen ausdrücklichen Segen.«
Renata, die neben ihrem Dad saß, verzog abfällig das Gesicht.
»Weiterhin verfüge ich, dass mein Sohn Michael Samuel Rogers die Leitung des Stiftungsaufsichtsrates übernimmt, welche bis zu meinem Ableben mir oblag.«
Der Notar sah auf. Vermutlich stimmte der Angesprochene zu, denn der alte Anwalt nickte und fuhr fort.
»... zu den zwei vorhandenen Aufsichtratsmitgliedern berufe ich darüber hinaus zuvor genannten Mr. Marcel Firth. Ich hoffe, dass du mir diesen kleinen Überfall verzeihst, Marcel ...«
Der sah Hilfe suchend zu Diana, die beruhigend den Blick erwiderte. Schon war auch er überzeugt und tat es ihr nach. »Klar!«
Diesmal litten mindestens drei Personen an spontanen Hustenanfällen, die sich verdächtig nach unterdrücktem Gelächter anhörten. Stevie musste sich weniger bemühen, einen Heiterkeitsausbruch zu verhindern, denn gerade war ihr Name gefallen.
»... bedanke ich mich für die wunderbare Arbeit, die Miss Stephanie Grace in den vergangenen Monaten für unsere Stiftung geleistet hat. Die weitreichenden Erfahrungswerte, die sie aus früheren gemeinnützigen Tätigkeiten einbringen kann, sind für uns von
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