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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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widerstrebenden Wheeler aus und zog ihn mit freundlichem Lächeln neben sich. »Dies wurde durch Dr. Wheelers Arbeit möglich. Um seine Anerkennung zu beweisen, hat der Präsident verfügt, daß dem Herkules-Team die Jefferson-Medaille für außerordentliche Leistungen im Bereich von Kunst und Wissenschaft verliehen wird.« Er klappte einen schwarzen Kasten auf und zeigte eine goldene Plakette an einem grünweiß gestreiften Band. »Leider«, fuhr er fort, »ist es bei solchen Preisen üblich, daß die Leistung und die dafür verliehene Medaille geheimbleiben. Offiziell wird es diesbezüglich daher keine Erwähnung geben. Der Präsident hielt es jedoch für angemessen, allen beteiligten Mitarbeitern zu vergegenwärtigen, welch großen Dienst sie ihrem Land erwiesen haben, und deshalb wird die Medaille selbst an angemessener Stelle innerhalb des Operationszentrums ausgestellt werden.
    Außerdem hat der Präsident seinem Wunsch Ausdruck verliehen, daß Dr. Wheeler die Oppenheimer-Urkunde für außerordentliche Dienste erhalten soll.« Die ungefähr zwei Dutzend Anwesenden applaudierten. Maloney hielt die gerahmte und mit einem Zierband versehene Urkunde hoch, damit jeder sie sehen konnte, und reichte sie dann an Wheeler weiter. Ein Blitzlicht zuckte auf: der Fotograf war Rosenbloom.
    »Sie haben jeden Grund, stolz zu sein, Pete«, fuhr Maloney fort. »Sie dürften sehr wohl den wichtigsten Beitrag zur Schaffung des Friedens in unserer Zeit geleistet haben.« Wheeler murmelte seinen Dank und lächelte seine Kollegen schwach an. »Die Urkunde«, fügte Maloney hinzu, »wird neben der Jefferson-Medaille ausgestellt werden.«
    Nach der Zeremonie blieb Wheeler einen Augenblick mit Harry zurück.
    »Ich dachte«, fragte Harry, »Sie hätten lediglich einen Weg gefunden, aus dem Magnetfeld unseres Planeten Energie zu gewinnen?«
    »Das ist auch so. Ich glaube, wir haben soeben erfahren, wie die Regierung diese Entdeckung anzuwenden gedenkt.« Er atmete tief ein. »Die Urkunde trägt genau den richtigen Namen.«
    »Was meinen Sie?« fragte Harry.
    »Ich denke die ganze Zeit an Baines’ Bemerkung: Oppenheimer ist der Mann, der damals hätte nein sagen sollen.«
     
    Harry verbrachte den Nachmittag inmitten einkaufswütiger Passanten. Er wanderte durch die Straßen der Hauptstadt und hoffte, inmitten der Menschenmassen auf andere Gedanken zu kommen; er wollte sich mit Computerspielen und Büchern für Tommy eindecken und mußte sich den Kopf darüber zerbrechen, was beim Kauf von Weihnachtsgeschenken für die Ex-Gattin zu berücksichtigen sei. Am Ende kaufte er eine Topfpflanze, ein Geschenk, das ihm ausreichend neutral erschien.
    Um sieben Uhr traf er bei Julie ein. Sie nahm das Weihnachtsfest immer sehr ernst: ein strahlender, reich geschmückter Baum beherrschte das Wohnzimmer, und Schnüre mit farbigen Lampen verzierten den Balkon. Tannenduft lag in der Luft, und seine Frau schien sich aufrichtig zu freuen, ihn zu sehen.
    Sie reagierte angemessen dankbar für die Pflanze. Nachdem sie sie auf eine Fensterbank gestellt hatte, gab sie ihm einen züchtigen Kuß und überreichte ihm sein Geschenk: einen goldenen Füllfederhalter. »Jeder aufsteigende Manager sollte so einen haben«, bemerkte sie dazu.
    Tommys Modelleisenbahn stand auf einer Platte im Wohnzimmer, Julie hatte versucht, einen Satz Weichen in die vertraute Achter-Streckenführung einzubauen, hatte jedoch die Gleise nicht ausreichend befestigt. Harry erledigte das für sie und verbrachte dann eine Stunde mit seinem Sohn, während der kleine Güterzug endlos durch einen Bergtunnel, an zwei Farmgebäuden vorbei und an der Hauptstraße einer kleinen, mit Schnee bedeckten Stadt mit leuchtenden Straßenlaternen entlangfuhr.
    Sie schenkte für sich und Harry einen Sherry ein. Stumm prosteten sie sich zu: Harry dachte dabei an das, was hätte sein können; Julie an die Zukunft. Dann, ohne sie zu berühren, wünschte er ihr eine gute Nacht und ging.
    Es war, wie beide wußten, das letzte Mal, daß sie sich als vertraute Freunde getroffen hatten. Beim nächsten Mal würden sie einander als Fremde begegnen.
     
    Präsident Hurley betrat den Presseraum, schritt zum Podium und begrüßte die Journalisten.
    »Normalerweise machen selbst wir am Heiligabend eine Pause, und ich möchte mich dafür entschuldigen, daß ich Sie von Ihren Familien fernhalte. Deshalb möchte ich mich auch möglichst kurz fassen. Mit Freude kann ich Ihnen mitteilen, daß die Vereinigten Staaten bald ein

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