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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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häuft sich der daraus resultierende Schaden: Die Zellen reproduzieren sich nicht mehr, Schadstoffe reichern sich immer mehr an, Organe versagen uns den Dienst. Bis wir schließlich zusammenbrechen.« Hakluyt rutschte in seinem Sessel hin und her, bis er bequemer saß, rückte die Brille zurecht und entspannte sich. Sein Gesicht schien schwach zu leuchten, als er fortfuhr. »Wenn man das Altern vermeiden will, dann braucht man nur die Instruktionen zu ändern, die die DNS aussendet. Die Altheaner scheinen eine ganze Menge über die Technik zu wissen, genau das zu tun.«
    »Wieviel«, sagte Wheeler und wiederholte Harrys Frage, »wissen Sie darüber?«
    »Sie meinen, wieviel ich aus dem Text gelernt habe? Etwas. Nicht viel, aber etwas. So lange beschäftige ich mich ja auch noch nicht damit, und es ist immer noch eine Menge Material vorhanden, das wir nicht verstehen. Aber eines versichere ich Ihnen: Es steckt drin. Und eine ganze Menge mehr ebenfalls.«
    Kurz vor Ende der Konferenz ging die Tür auf, und Rosenbloom steckte den Kopf herein. »Meine Herren«, sagte er, »und Dr. Davis, ich weiß, daß Sie sehr beschäftigt sind, aber ich hätte gerne draußen ein paar Minuten mit Ihnen geredet.«
    Die Leute im Zentrum waren zusammengerufen worden, und Patrick Maloney stand vor ihnen. Eine goldene Klammer hielt seinen grau-schwarzen Schlips, und seine schwarzen, spitzen Schuhe waren blitzblank poliert. Ein Mann, an dem alles glänzt, dachte Harry.
    »Meine Damen und Herren«, sagte Rosenbloom, »ich glaube, die meisten von Ihnen kennen Pat Maloney aus dem Weißen Haus. Pat, das ist das Herkules-Team.« Harry hörte den Stolz in Rosenblooms Stimme.
    Maloney hingegen war vermutlich schon bei zu vielen öffentlichen Anlässen aufgetreten. Trotz der großen Verantwortung, die er trug, vermittelte er das Bild einer öffentlichen Persönlichkeit, eines gescheiterten Politikers vielleicht, eines Mannes, der für sein Gewerbe zu ehrlich und außerdem nicht raffiniert genug war, um dieses Handikap zu kaschieren. Er redete und handelte in einer Weise, die überaus nachdenklich und bedächtig wirkte. »Ich glaube, die meisten von Ihnen habe ich bereits kennengelernt«, sagte er, »und ich weiß, wie beschäftigt Sie alle sind. Daher möchte ich Ihnen nicht allzuviel von Ihrer Zeit stehlen. Sie waren einer ganzen Menge Druck ausgesetzt, und wir wissen, daß es für Sie nicht einfach gewesen ist. Aber wir wollten, daß Ihnen bewußt wurde, wie wichtig Ihre Mitarbeit ist. Lassen Sie mich damit beginnen, daß das Herkules-Projekt schon jetzt hohen Gewinn erbracht hat: Wahrscheinlich verfügen wir schon sehr bald über die Möglichkeiten, uns gegen jedweden Aggressor hochwirksam zu verteidigen; wir werden in der Lage sein, satellitengestützte Partikelstrahlen gegen Luft- und Bodenziele einzusetzen. So utopisch dies auch im Moment noch klingen mag. Es scheint, als seien die Zeiten endgültig vorbei, in denen unsere Piloten ihr Leben bei Bomben- und Raketenangriffen riskiert haben«, er hielt kurz inne, las in den Gesichtern seiner Zuhörer und fügte hinzu, »falls es je zu einem Ernstfall kommen sollte, was wir alle nicht hoffen.«
    Zwar spendete man ihm höflichen Applaus, aber die Wissenschaftler zeigten unverhohlen ihre Abneigung gegen die Politik der Regierung, für die Maloney zum Symbol geworden war. Im hinteren Teil des Saales demonstrierte ein Mathematiker von der American University seinen Unmut, indem er hinausging.
    »Während der vergangenen Wochen«, fuhr Maloney unbeirrt fort, »hat der Präsident ebenfalls unter erheblichem Druck gestanden, weil er den Herkules-Text nicht der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Wir wissen, daß dies Ihre Arbeit erschwert und für viele von Ihnen persönliche Probleme geschaffen hat. Aber wir erkennen jetzt, daß dieser Entschluß klug und weitsichtig war. Wir verdanken unseren wissenschaftlichen Durchbruch Dr. Peter Wheeler. Doktor, würden Sie bitte nach vorne kommen?«
    Der Priester stand am Ende der Menschengruppe und wirkte ein wenig unsicher. Seine Kollegen wichen auseinander, um ihm Platz zu machen, und er ging auf Maloney zu mit der Begeisterung eines Mannes, der jeden Augenblick engere Bekanntschaft mit dem Schafott machen sollte.
    Maloney wippte auf dem Absatz, während er weitersprach. »Das neue Verteidigungssystem wird den Namen Projekt ORION tragen. Daß Weiße Haus wird noch heute abend eine offizielle Bekanntgabe dazu machen.« Er streckte einen Arm nach dem

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