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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Harry. »Ohne ausgesprochen gründliche Voruntersuchung lassen die da niemanden hinein. Das nähme viel Zeit in Anspruch.«
    »Einige unserer Leute kämen wahrscheinlich trotzdem nicht hinein«, murrte Gambini.
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Ed«, erwiderte Rosenbloom. »Wenn unser Projekt tatsächlich nach Fort Meade verlegt wird, wird außer Ihnen und Baines höchstens noch Wheeler dorthin versetzt. Warum sollten sie auch anderen Zugang erteilen. Sie haben schließlich ihre eigenen Mathematiker und Kryptologen. Die NSA denkt vermutlich ohnehin, den ganzen Job besser bewältigen zu können als wir.«
    »Quint«, sagte Gambini, »hat jemand mit dem Präsidenten über diese Sache gesprochen? Ihn auf die Vorteile aufmerksam gemacht, die sich ergeben, wenn man an die Öffentlichkeit geht? Ich nehme nicht an, daß Sie bereit sind, darüber zu diskutieren?«
    »Welche Vorteile?« fragte Rosenbloom. »Und nein, es liegt nicht im Interesse der Behörde, etwas zu überstürzen. Wenn er veröffentlicht, was er hat, und das Ganze platzt, was sehr leicht geschehen könnte, dann wird es wohl einige Tote geben.«
    »Wir haben schon jetzt Opfer zu beklagen«, sagte Gambini. »Haben Sie eine Ahnung, wie ich mittlerweile zu Hause angesehen werde?«
    Er spielte offenbar auf CIT an, wo Gambini eine volle Professorenstelle gehabt hatte, eher er für einen vorübergehenden Zeitraum, der sich mittlerweile auf drei Jahre erstreckte, nach Goddard verpflichtet worden war.
    »Nun kommen Sie schon, Ed.« Rosenbloom lehnte sich an seinen Tisch und atmete schwer. »Wir tun, was für uns richtig ist und für den Präsidenten. Wirbeln Sie keinen Staub auf. Ich weiß, wie Ihnen zumute ist, aber die harte Wahrheit ist, daß Hurley recht hat. Wenn alles vorüber ist, können wir Ihnen vielleicht irgendeine Auszeichnung verleihen.«
    Gambinis Blick verhärtete sich. »Sie haben heute morgen mit Hurley gesprochen?«
    »Ja.«
    »Angenommen, ich bräche einfach meine Zelte ab und ginge an die Öffentlichkeit?«
    »Ich weiß nicht genau«, sagte Rosenbloom geduldig, »wie Ihr Status ist. Zweifellos könnten sie gerichtlich belangt werden, wenn Sie mit Ihren Kenntnissen zu einer Zeitung gingen. Obgleich wir beide wissen, daß die Behörde sich schwertun würde, Sie gerichtlich zu verfolgen. Ich meine, wie würde das aussehen? Aber Sie wären auf jeden Fall draußen. Sie würden nur erfahren, was problemlos bekannt werden kann. Und Sie würden niemals richtig wissen, was hier oben los ist. Wollen Sie das?«
    Gambini erhob sich langsam, die Lippen fest zusammengepreßt, die Wangen feuerrot.
    »Rosenbloom«, sagte Harry, »Sie sind ein Bastard.«
    Der Direktor drehte seinen Sessel und schaute Harry an. Ein Ausdruck abgrundtiefer Verletztheit lag auf seinen rundlichen Zügen. Dann wandte er sich zu dem Projektleiter um. »Lassen Sie uns zum Schluß kommen«, sagte er. »Harry hat vermutlich recht. Wir können die Sache nicht lange geheimhalten, deshalb raten wir dem Weißen Haus, den Empfang des neuen Signals bekanntzugeben, den Inhalt unter Verschluß zu halten und der Öffentlichkeit zunächst mitzuteilen, wir könnten die Nachricht nicht übersetzen. Des weiteren raten wir dem Weißen Haus, die Botschaft erst zu veröffentlichen, wenn wir den genauen Inhalt kennen. Zum Schutze der Öffentlichkeit.«
    Gambini sah ihn stumm an.
    Rosenbloom lächelte zufrieden. »Und Sie, Harry? Stimmen sie dieser Vorgehensweise ebenfalls zu?«
    »Ich habe nichts dagegen einzuwenden, die ganze Sache erst einmal von weiter oben klären und entscheiden zu lassen«, sagte Harry. »Aber ich halte nicht viel von der Art und Weise, wie Sie mit Ihren Leuten umspringen.«
    Rosenbloom musterte Harry seltsam.
    »Okay«, sagte er schließlich, »ich schätze Ihre Offenheit.« Wieder trat eine längere Pause ein. »Ed, Sie haben noch alle Leute von heute morgen an Deck?«
    »Ja«, antwortete er. »Niemand ist gegangen. Aber sie haben vielleicht schon mit irgendwem dort draußen telefoniert.«
    »Sie und ich, wir sollten mit ihnen reden. Retten, was zu retten ist.«
     
    Um acht Uhr abends empfing SKYNET die Sendung noch immer.
    Harry schmuggelte an diesem Abend eine Kiste französischen Champagner in die Herkules-Räume. Es war eine Verletzung der Vorschriften, natürlich, aber der Anlaß erforderte so etwas einfach. Sie tranken aus Pappbechern und Kaffeetassen. Rimford, der von der Westküste herbei geholt worden war, erschien mit weiteren Flaschen. Sie leerten

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