Erstkontakt
wir das tun, wenn wir das zurückhalten, dann ist meine Karriere, die Karriere Wheelers, die Karriere all unserer Leute beendet. Hören Sie: Wir sind keine Angestellten der Regierung; wir arbeiten hier unter Vertrag. Aber wenn wir uns an dieser Politik beteiligen, dann werden wir zu unerwünschten Personen. Und zwar überall.«
»Karrieren? Sie reden von Ihren Karrieren? Jetzt gibt es weitaus Wichtigeres als die Frage, wo Sie in zehn Jahren arbeiten werden. Sehen Sie, Ed, wie können wir die zweite Übermittlung bekannt geben, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind, die empfangenen Signale selbst zu veröffentlichen? Und das können wir nicht tun.«
»Warum nicht?« wollte Gambini wissen.
»Weil das Weiße Haus sagt, wir dürfen es nicht. Verdammt, Ed, wir wissen ja gar nicht, was möglicherweise darin enthalten ist. Vielleicht Einzelheiten für irgendeine hausgemachte Pest oder Anweisungen zur Kontrolle des Wetters oder Gott weiß was.«
»Das ist doch lächerlich.«
»Wirklich? Wenn wir das wissen, dann können Sie das verdammte Ding veröffentlichen. Es wird Sie sicherlich interessieren, zu erfahren, daß die Russen ein Eilprogramm aufgestellt haben zum Bau eines eigenen SKYNET.«
»Das ist doch ein Witz«, sagte Gambini. »Die Forschungsergebnisse von SKYNET sollten schließlich der ganzen Welt zugute kommen. Wieso bauen die jetzt noch eins?«
»SKYNETS Ergebnisse kommen auch der ganzen Welt zugute. Abgesehen von Ergebnissen aus brisanten Projekten. Sehen Sie, ich habe mir das alles schließlich nicht ausgedacht. Und ich habe keine Lust mehr auf endlose Diskussionen. Die Entscheidung, die wir fällen müssen, lautet: Welche Schritte raten wir der Regierung. Wir haben vermutlich nur drei Möglichkeiten. Wir empfehlen, alles zu veröffentlichen, und kümmern uns nicht um die Konsequenzen; oder wir empfehlen, das ganze auszusitzen, jegliche Information unter Verschluß zu halten und alle Gerüchte zu zerstreuen; oder die Regierung gibt zu, daß es ein weiteres Signal gibt, hält aber die Nachricht als solche zurück. Wie würden Sie entscheiden?«
Gambini erhob sich von seinem Stuhl. »Ganz einfach. Alles veröffentlichen.«
»Es ist zu spät, um alles zurückzuhalten«, sagte Harry. »Die Angelegenheit ist wahrscheinlich schon heute morgen nach draußen gesickert. Unser Personal hat nämlich auch Kontakte zur Außenwelt.«
Rosenbloom zuckte die Achseln. »Das könnten wir als unfundierte Gerüchte auslegen. Als Mißverständnis. Wir haben einfach einige Daten fehlinterpretiert. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Geheimhaltung noch kein Problem.« Er blickte Gambini an. »Das Weiße Haus wird das zweite Signal vor der Öffentlichkeit zurückhalten, und wenn wir empfehlen, alles zu veröffentlichen, wird die Regierung uns für politisch unsensibel halten und unsere Ratschläge künftig nicht allzu ernst nehmen.«
»Wie wäre es denn«, fragte Harry kühl, »wenn wir SKYNET ganz einfach abschalten? Wenn wir aufhören zu lauschen? Würde das die Dinge nicht vereinfachen?«
Harry fing einen vernichtenden Blick von Gambini auf, aber Rosenbloom wirkte umgänglich. »Daran habe ich von Anfang an gedacht.«
»Warum überrascht mich das nicht?« Gambini machte aus seiner Verachtung keinen Hehl. »Ich leugne nicht, daß ein gewisses Risiko besteht«, sagte er. »Aber Ihre Besorgnisse sind übertrieben. Ist Ihnen schon mal durch den Kopf gegangen, daß ebenfalls ein Risiko darin steckt, zuzulassen, daß jede Nation der Welt vielleicht annimmt, wir hätten exklusiven Zugang zu solchen Informationen? Gott allein mag wissen, welche Art von Geheimkonferenzen seit unserer Pressekonferenz gestern auf der Welt stattgefunden haben.«
»Ich denke«, sagte der Direktor, »daß darüber bereits nachgedacht wurde. Sicherlich ist Ihnen nicht verborgen geblieben, daß wir die Sicherheitsmaßnahmen verstärken. Das Weiße Haus schickt ein paar Leute herüber. Ich habe übrigens außerdem gehört, daß Maloney drängt, die gesamte Herkules-Operation hier zusammenzupacken und nach Fort Meade zu schicken.« Maloney war der nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, ein dünner, hagerer Mann, den Harry bei zwei Gelegenheiten getroffen hatte und den er überhaupt nicht mochte.
»Das ergibt keinen Sinn!« widersprach Gambini. »Die NSA ist auf solche Operationen gar nicht vorbereitet.«
»Warum nicht? Die machen auch nichts wesentlich anderes als wir.«
»Aber es wird enorme Probleme bei der Sicherheitseinstufung geben«, sagte
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