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Ertränkt alle Hunde

Ertränkt alle Hunde

Titel: Ertränkt alle Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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gelernt, Captain?«
    »An meinem Hochzeitstag in Irland.«
    »Ehe und diese Schwachsinnspolitik - so was geht zusammen?«
    »Es heißt doch: In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.«
    »Wenn Sie mich fragen, ist das ein Scheißspruch.«
    »Ich sag’s noch mal: Sie sind ziemlich scharfsinnig.«
    »Soll ebenfalls heißen, bei unserem kleinen Gespräch hier geht’s nicht direkt darum, wer Finn und Farrelly umgelegt hat, sondern zum Teufel warum ?«
    »Genau, Lieutenant.«
    »Also reden wir hier über was - über Revanche, wie Sie am Telefon gesagt haben?«
    »Habe ich das?«
    »Ja, ich habe sehr aufmerksam zugehört, Davy.«
    »Haben Sie auch so aufmerksam zugehört, als Brenda noch gelebt hat?«
    Ellis zuckte mit den Achseln. »Ich habe gehört, was alle gehört haben.«
    »Und was waren das für Gerüchte über meine verstorbene Frau?«
    »Das sage ich erst, wenn Sie die verdammte Kanone weglegen. Bei Diskussionen über das Thema Frauen sind schon mehr Burschen erschossen worden als aus allen anderen Gründen zusammen.«
    Langsam ließ Mogaill die Waffe sinken. »Sie verstehen, Lieutenant, daß es außer einer Hypothek und meiner Pension verdammt wenig gibt, wofür ich noch lebe?«-
    »Ja, kapiert. Aber machen Sie mich nicht wahnsinnig.«
    »Das ist nur fair. Und was jetzt den Tratsch betrifft...?«
    »Jeder hat gesehen, daß Sie und Brenda keine typische Ehe geführt haben. Sie wissen schon, Sie paßt zu Hause auf eine Horde Teppichkrabbler auf. Sie hatten das nette Haus draußen in Queens, mit den Geranientöpfen und allem. Aber verdammt, Davy, die halbe Zeit war sie doch auf der anderen Seite statt hier bei Ihnen in New York. Auch das haben wir gesehen. Ich schätze, wir haben einfach alle irgendwie gedacht, daß Sie und sie eine von diesen, Sie wissen schon - Übereinkünften hatten.«
    »Übereinkünfte?« Mogaills Ton war spöttisch, und sein Lächeln nicht anders.
    »Na ja -«
    »Sie sagen mir, alle dachten, bei unseren langen Trennungen wäre es um Sex gegangen - oder die Abwesenheit desselben?«
    »Ich bitte Sie, Davy. Kein Mensch hat sich einen Furz für Ihr Sexleben interessiert, weder so noch so.«
    »Und ich wette, auch nicht mehr für Brenda und mich. So sind die Amerikaner. Wenn die Drüsenfragen einer Person erst mal geklärt sind, besteht kaum noch Interesse an etwas anderem. Ihr habt hier Wahlkampagnen, die um nichts anderes kreisen als Sex, und noch dazu nicht mal um besonders interessanten Sex.«
    »Ist das Ihre Art, mir zu sagen, daß es noch einen anderen Grund gab, warum Brenda dauernd weg war?«
    »Sie sind Junggeselle. Was wissen Sie über den heiligen Stand der Ehe?«
    »Heilig, das bezweifle ich. Aber wie ich höre, gibt’s jede Menge Stillstand im Stand der Ehe.«
    »Eins kann ich Ihnen sagen... Mit einer Frau vor den Altar zu treten ist das gleiche, wie >Ich will< zur Spitze eines Eisbergs zu sagen.«
    »Wer redet hier jetzt über Sex - oder die Abwesenheit desselben?«
    »Ich rede davon, was eine Frau wie Brenda noch ausmacht, abgesehen von ihrem Unglück, als Schönheit auf die Welt gekommen zu sein.«
    »Das nennen Sie ein Unglück?«
    »Wenn sie als alltägliches Mädchen auf die Welt gekommen wäre, hätte Brenda vielleicht reichlich Zeit darauf verwendet, sich hübsch zu machen. Da sie aber bereits hübsch war, verstehen Sie, hat sie sich auf etwas anderes konzentriert.«
    »Vielleicht beginne ich Sie jetzt so langsam zu verstehen, Davy.«
    »Drüben auf der anderen Seite gibt es eine Tradition von Politik der Art, die nicht in feinen Kreisen diskutiert wird. Können Sie mir noch folgen?«
    »Ihre wunderschöne Brenda - war in diese Scheißpolitik verwickelt?«
    »Aye, und sie war eine dieser Frauen, bei denen man nie etwas Böses ahnen würde. Entsprechend dieser niederträchtigen Tradition hat sie eine schmutzige Aufgabe bekommen. In Brendas Fall brachten sie ihr das Handwerk des Bombenbastelns bei.«
    »Mein Gott, Davy, kein Mensch wußte...«
    »Genau so sollte’s ja gottverdammt auch sein, und hier sitzt der größte Narr von allen vor Ihnen.«
    »Jetzt komme ich nicht mehr ganz mit.«
    »Es ist eine traurige Geschichte, aber eine sehr kurze. Vor vielen Jahren bin ich im Urlaub auf die andere Seite gefahren. Und was soll ich sagen, ich verliebe mich in das hübscheste Mädchen in ganz Kildare, ich, ein prächtiger, kräftiger New Yorker Cop. Eins führt zum anderen, und schon naht mein Hochzeitstag. Mein Gott, was war sie damals schön, Ray.«
    »Ich kann’s mir

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