Ertränkt alle Hunde
Jesus und der Heiligen Mutter im Himmel anzuschließen. Kerzen brannten um ihre bedeckten Köpfe, spendeten das einzige Licht in dem verrauchten Raum. Neben ihren Füßen standen neue Stiefel, die für den anstrengenden Marsch durchs Fegefeuer benötigt wurden. Draußen schwelten ihre Betten in Grubenfeuern, die in den Boden gegraben worden waren, um eventuelle Schwierigkeiten mit den Feen abzuwenden. Der Rauch und der Nachtnebel kroch von draußen in die türlose sheepeen.
Die Trauergäste hatten riesige Schüsseln Hammeleintopf und viele braune Laibe fadge gegessen, das aus Kartoffeln hergestellte Brot. Das alles hatten sie mit Unmengen Stout und Whiskey runtergespült. Der Tod führte zu herzhaftem Appetit und durstigen Kehlen.
Als die Mahlzeit vorbei war, saßen sie beieinander, während einer nach dem anderen aufstand und sich zwischen die Leichname stellte, um seine Meinung zu äußern. Jetzt war Davy Mogaill an der Reihe. Die Trauergäste waren laute Zuhörer, aufgeheizt durch den Alkohol. Und sie rauchten Tonpfeifen, deren Tabak mit Weihwasser angefeuchtet war. Auch ein Teller Schnupftabak wurde herumgereicht, zum Zwecke der Beschleunigung der Auferstehung ihrer teuren Freunde. Und nach jahrhundertealtem sheepeen -Brauch galt es als völlig in Ordnung, bei solchen Anlässen über jedes diskursfähige Thema zu streiten und zu jedem unterbrechungsfähigen Moment zu unterbrechen.
»Seht sie euch an, wie sie hier liegen, Jungs«, fuhr Mogaill fort und hob die Stimme gegen Murren aus der Menge. »Gesteht zumindest diese eine traurige Tatsache des Lebens ein, die sie uns gelehrt haben: Vor euch seht ihr den Beweis, daß gelehrte Männer, hochintelligente Männer trotzdem Narren sein können.«
»Gut gesprochen, gut gesprochen!« krähte ein Mann in einer entfernten, dunklen Ecke.
» Nae , das stimmt nicht!« brüllte ein anderer. Dann sagte er lachend und stieß dabei seinen Kumpanen mit den Ellbogen in die Rippen: »Davy Mogaill, ich sage, du bist ein lärmender, riesiger Schwätzer!«
»Genau - ich sage, dir sollte sowieso keiner von uns zuhören, Mogaill, denn du bist einer von denen, die weggelaufen sind!« schrie wieder ein anderer, wobei Speichel wütend aus einem zahnlosen Mund flog. »Als es hier unerträglich wurde, bist du mit den Deinen nach Amerika abgehauen. Wir sind geblieben! Beim Allmächtigen, wir sind geblieben - und haben gegen das Unmögliche gekämpft.«
»Ein wirklich großer Kämpfer sind Sie, Sir«, erwiderte Mogaill. Er stach mit dem Finger in die Luft, zeigte auf jeden einzelnen um ihn herum. »Ihr Männer, ihr seid alle große Kämpfer, ihr wißt, daß ich bewundere, was ihr getan habt. Aber versteht ihr denn immer noch nicht... Himmel. Versteht ihr denn nicht-?«
»Aye - wir verstehen, daß du zurückgekommen bist, Mogaill, auf deinem hohen Roß von New York. Du erzählst uns, wir sollten ganz im stillen den Schweiß und das Blut dieser beiden besten Kämpfer von uns allen begraben. Und hier bist du bei ihrer Totenwache und schimpfst sie auch noch Narren!«
Die Menge trank weiter Whiskey, als die gegen Davy Mogaill gerichteten Meinungsäußerungen anschwollen, und stampfte mit den Füßen und schüttelte Fäuste in der dicken Luft. Und jemand brüllte: »Was für ein Recht hast du, das Opfer eines Mannes herabzusetzen, wo du doch selbst ein Mann bist, der nicht bereit ist, sich selbst zu opfern?«
Darauf folgte angespanntes Schweigen. Ein Fehdehandschuh war hingeworfen worden.
Mogaill, dessen Augen vor Alkohol und Erschöpfung glasig geworden waren, reckte die Schultern. »Richtig, ich war nicht bereit«, sagte er ruhig, und seine Gelassenheit veranlaßte die Männer, ihn ausreden zu lassen. »Aber ihr könnt nicht behaupten, ich hätte nie Opfer gebracht. Nae, das könnt ihr nicht! Welcher Mann will vor mich treten und hier und jetzt behaupten, er sei bereit zu verlieren, was ich verloren habe...? Ach!« Mogaill stockte. »Mein geliebter Schatz, ihr Haar wie die Blätter von Galty im Oktober -«
Tränen kamen. Er ließ sie rollen, schämte sich ihrer nicht. Die Männer in der sheepeen respektierten dies als das aufrichtige Zeigen von würdevoller Trauer, das es auch war; nicht wenige von Davy Mogaills Kritikern weinten mit ihm um ihre eigenen persönlichen Verluste.
»Versteht ihr denn nicht...?« Mogaills Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Bei allem, was heilig ist, versteht ihr denn nicht, daß es überhaupt nicht witzig ist, in einem Land zu leben, in dem jeder
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