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Ertränkt alle Hunde

Ertränkt alle Hunde

Titel: Ertränkt alle Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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wirklich jammerschade, daß Sie keine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis haben, McGoldrick? Dann könnten Sie uns nämlich wegen Polizeibrutalität anzeigen. Fahren Sie fort, Detective - binden Sie ihn fest.«
    »Ich erzähl Ihnen alles!« brüllte McGoldrick und wehrte Baker mit rudernden Armen ab. Er beugte sich vor, um seine Hose hochzuziehen, doch Baker packte den Rücken seines Hemdes und richtete ihn wieder auf.
    »Was wollen Sie mir erzählen?« fragte Ellis.
    »Ehrlich, ich kenn den Typen da unten nicht«, sagte McGoldrick. »Ich habe ihn letzte Woche nur ein- oder zweimal gesehen, wenn er reinkam oder wegging. In diesem Drecksloch gibt es verschiedene Leute, die dauernd kommen oder gehen. Verstehen Sie?«
    »Und alles Iren?«
    McGoldrick zögerte.
    »Keine Angst, mein Sohn«, versicherte Ellis ihm. »Mir ist schon klar, daß Sie nur ein kleiner Fisch sind. Ich werd’s so drehen, daß Sie aus dem Spiel bleiben, was immer ich herausfinde. Beantworten Sie einfach meine Fragen.«
    »Da war ein Bursche, der immer die Miete gezahlt hat«, sagte McGoldrick und wischte sich über die Stirn. »Aber neulich hat er sich dann, also, er... nun, hat er sich unter den Todesanzeigen wiedergefunden, verstehen Sie?«
    »Habe ich das vielleicht unter dem Namen Arty Finn gelesen?«
    McGoldrick schwieg. Was für Ellis so gut wie ein Ja war.
    Draußen auf dem Korridor wurde es laut, die Fahrstuhltüre öffnete sich mit einem Scheppern, Cops unterhielten sich. Dann öffnete einer der uniformierten Beamten Inspector Neglio die Wohnungstür.
    »Was soll das?« sagte Neglio und deutete auf McGoldrick, dem Uniformhose und Slip immer noch um die Knöchel baumelten. Er sah Ellis an, seufzte und sagte: »Vergessen Sie, daß ich überhaupt gefragt habe, Ray.«
    Ellis wedelte mit seiner Zigarre McGoldrick zu. »Ziehen Sie sie wieder hoch und lassen Sie uns allein, mein Sohn. Und keine Angst, Sie haben das Richtige getan.«
    Neglio schaute aus dem Fenster, während der Hausmeister hinausrauschte. Als er fort war, fragte der Inspector Ellis: »Was ist hier los? Nein, sagen Sie’s nicht. Sie haben einen Burschen gefunden, der keine Papiere hat, also haben Sie Miranda einfach vergessen und ihn statt dessen mit der Cop-Hölle vertraut gemacht.«
    »Wenn man einmal Fahrradfahren gelernt hat, vergißt man nie mehr, wie man in die Pedale treten muß, stimmt’s, Inspector?«
    Neglio deutete mit dem Kopf auf Baker und fragte Ellis: »Wer ist das?«
    »Detective Baker«, sagte Baker und bot dem Inspector die Hand an.
    »Er sieht aus wie ein Tölpel aus den Fernsehnachrichten«, sagte Ellis. »Aber stören Sie sich nicht daran, er lernt sehr schnell.«
    Neglio schüttelte Baker die Hand, sagte dann zu Ellis: »In Ordnung, was wird hier gespielt?«
    »Vielleicht möchten Sie das Neil Hockaday fragen, falls Sie ihn finden. Oder seinen Kumpel Mogaill - falls den jemals irgendwer findet.«
    »Mit neunmalklugen Bemerkungen kommen Sie bei mir nicht weit, Ray. Nicht wenn ich eine Verabredung mit dem Bürgermeister sausen lassen muß. Worauf wollen Sie hinaus?«
    Lieutenant Ellis warf seine Zigarre auf den Boden und trat sie aus. Dann zog er den braunen Umschlag unter dem Arm hervor und legte ihn auf seinen Schoß. Bevor er ihn öffnete, sah er zuerst Bakèr, dann wieder Neglio an. »Zuerst muß ich Ihnen sagen, Inspector, daß mir das hier nicht gefällt. Es wird nicht sauber enden
    - wenn oder falls wir eine Festnahme durchführen. Und absolut nichts stinkt für meinen Geschmack schlimmer als krumme Cops, dieser Luftschacht eingeschlossen.«
    »Wir wollen den Dingen doch nicht vorgreifen, Lieutenant. Zunächst erzählen Sie mir mal, wieso Sie glauben, daß unser Naturfreund ein böses Ende genommen hat.«
    »Ein Profimord. Und der Killer war noch dazu ziemlich gut. Für mich sieht’s aus, als hätte er sich mit Dietrichen Zugang in die Wohnung verschafft, wahrscheinlich vor Tagesanbruch. Er holt den Knaben hier aus dem Schlaf, führt ihn aufs Dach - nackt - und zwingt ihn runterzuspringen... Jetzt wiederhole ich nochmals, was ich über krumme Cops gesagt habe.«
    »Ich bin nicht ganz sicher, was Sie damit andeuten wollen -oder warum. Und seit wann schwärzen Sie Kollegen an, Lieutenant? Wenn es etwas gibt, was Sie der Dienstaufsicht erzählen wollen, dann lautet mein Rat - lassen Sie sich einen Termin geben.«
    »Nein - Sie genügen mir, Inspector. Ich glaube wirklich, daß Sie mich ausreden lassen sollten. Andernfalls würde ich es mir im Traum nicht

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