Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ertränkt alle Hunde

Ertränkt alle Hunde

Titel: Ertränkt alle Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
Vom Netzwerk:
Cash?«
    »He, ich geb jedes Jahr meine Steuererklärung ab.«
    »Sicher tun Sie das, Mac. Treten Sie doch mal vor das Fenster da.«
    »Wozu?«
    »Damit ich Ihnen zeigen kann, was ich mit dem Ziegel machen werde, da Sie ja neugierig genug waren, danach zu fragen.«
    Der Hausmeister trat ans Fenster. »Ich muß da nicht raussehen, ich weiß, was da unten liegt.«
    »Sie schwitzen ja ziemlich, Mac. Wie kommt’s?«
    »Ich bin erkältet.«
    »Zu blöd. Haben Sie eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis?«
    »Ich bitte Sie, Mann!«
    »Glaube ich nicht. Zu blöd, Mac. Ein Mann mit einer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis genießt in diesem Land gewisse Rechte. Ein Ire wie Sie ist Freiwild für die Cops und die bösen Jungs, besonders in diesem Viertel hier. Und wir haben alle unsere Überredungskünste. Sie wissen, was ich meine?«
    »Nein, was denn?«
    »Wir warten, bis Detective Baker zurückkommt. Sie werden schon sehen.«
    Ellis schlug die Beine übereinander und paffte zufrieden. Zehn Minuten verstrichen ohne ein Wort. Der Hausmeister schwitzte und zuckte jedesmal zusammen, wenn die Blitzlichter durch den Luftschacht zuckten. Er weigerte sich, einen Blick aus dem Fenster zu werfen.
    Schließlich kam Baker mit einem gelben Ziegel in der einen und einem Knäuel braunem Bindfaden in der anderen Hand zurück. »Reicht das?« fragte Baker, als er beides Ellis gab.
    »Wollen mal sehen.« Ellis nahm die Kordel und wickelte genug ab, um ihre Reißfestigkeit zu testen, indem er dreimal scharf daran riß. »Klar, genau richtig.«
    Er stand auf und bedeutete Baker, ihm zum Fenster zu folgen, wo Mac stand. »Binden Sie ein Ende von dem Bindfaden hier schön fest um den Ziegel«, befahl er Baker.
    Als Baker fertig war, nahm Ellis den Ziegelstein und wickelte ungefähr sechs Meter Kordel ab. Dann warf er den Ziegel aus dem Fenster. Die Kordel hielt. Ellis lächelte den Hausmeister an, während er den Stein wieder einholte.
    »Ja, ja, ausgezeichnete Kordel«, sagte er. »So, Mac - und jetzt sagen Sie uns, was da unten auf dem Boden des Schachts liegt.«
    »Was soll das -?«
    »Er hat Angst, in was reingezogen zu werden, wenn er aus dem Fenster schaut«, sagte Ellis zu Baker. »Also werden Sie Mac hier, unserem Freund, der in diesem Land bedauerlicherweise keine bürgerlichen Rechte besitzt, sagen müssen, was ihm entgeht.«
    »Die Nackten und die Toten.«
    »Sehr gut, Detective - und noch dazu literarisch. Das nenn ich in Stimmung kommen.« Ellis wendete sich an den schwitzenden Hausmeister. »So, Mac, jetzt möchte ich, daß Sie Ihre Hose runterlassen.«
    »Ich bin doch keine Schwuchtel!«
    »Wie ist noch gleich die Nummer der Einwanderungsbehörde, Lieutenant?« fragte Baker. »Ich geh raus und ruf sie jetzt an.«
    Ellis strahlte Baker an wie der stolze Mentor seinen Protegé.
    Mac verstand und öffnete Gürtel und Hosenstall. Die khakifarbene Uniformhose rutschte auf die Knöchel hinunter. »Die Unterhose auch«, befahl Ellis. Als der Slip fiel, schnitt Ellis mit einem Taschenmesser gut sechs Meter Kordel von der Rolle und gab dem Hausmeister das lose Ende. »Binden Sie das Ende hier um Ihre haarigen irischen Eier - schön stramm«, sagte er und wog unterdessen den Ziegelstein in der Hand.
    »Ach, kommen Sie, Mann!« beschwerte sich der Hausmeister und warf die Kordel auf den Boden. »Seid ihr Typen verrückt?«
    »Ja, sehr«, bestätigte Baker und bückte sich, um die Kordel aufzuheben. Ellis strahlte wieder.
    »Hören Sie, Mann - was auch immer das hier ist, ich bin nur ein kleiner Fisch«, jammerte der Hausmeister. »Haben Sie ein Herz!«
    »Ich kann Sie nicht verstehen«, sagte Ellis und legte eine Hand ans Ohr. »Haben Sie da gerade einen Namen gesagt?«
    »Okay. Der Name ist McGoldrick - Tom McGoldrick. Man nennt mich einfach Mac.«
    »Also, eigentlich interessiert mich dieser Name überhaupt nicht mehr. Versuchen Sie’s noch mal.«
    »Ich hab’s Ihnen doch schon mal gesagt, ich rede immer nur mit der Sekretärin.«
    »Okay, Detective Baker - wenn ich bitten darf. Verschnüren Sie ihn.«
    McGoldrick schnappte nach Luft. »Was -?«
    »Ich gebe Ihnen die Gelegenheit, es selbst zu tun, Mac. Wenn Sie aber möchten, daß Detective Baker Ihre Kronjuwelen versorgt, dann soll’s mir auch recht sein. Sie werden jedenfalls an diesen Ziegelstein hier gebunden, und den werden wir so oder so aus dem Fenster werfen. Dann werden wir ja sehen, ob der Nervenkitzel Sie ein bißchen kooperativer macht.«
    »Jesus, nein -!«
    »Ist es nicht

Weitere Kostenlose Bücher