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Ertränkt alle Hunde

Ertränkt alle Hunde

Titel: Ertränkt alle Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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beigebracht, Ruby. Aber zu meiner Zeit sind wir rückständig gewesen, die meisten von uns wenigstens, und wir haben es nicht gewagt, solche Dinge zu träumen. Oh, aber ich wünschte mir, ich wäre so ein prächtiges, rebellisches Mädchen gewesen, wie Sie eins sind.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll...«
    »Dieser Hockaday, er sagt nette Wort zu Ihnen und weiß, daß Sie sich mit was anderem nicht begnügen? Habe ich recht?«
    »Ja.«
    »Gott segne Sie, Ruby. Ihr Mann ist wie sein Daddo vor ihm.«
    »Neils Vater? Sie haben Aidan Hockaday gekannt?«
    »Aye, und auch das Mädchen, das ihn sich ausgesucht hat.«
    Langsam begann Ruby die versteckte, anklagende Struktur hinter allem zu spüren, was Moira ihr gesagt hatte, daß sie, genau wie Hock, eine Art hatte, Worte in Mauern zu verwandeln, wenn Moira von bestimmten Dingen sprach. »Wollen Sie damit sagen«, fragte Ruby, »Sie kannten auch Mairead, Neils Mutter?«
    »Eine echte Schönheit ist sie gewesen. Eine Schönheit und ein Rebell und auch der Grund, warum ich mir diese harte Nuß über den einäugigen Mann ausgedacht habe.«

28

    »Würden Sie glauben, daß ein Bursche wie ich eine literarische Seite besitzt, genau wie Sie, Captain?«
    Mogaill, erfahren darin, gerissene Cop-Fragen zu stellen, spürte die Falle in dieser Frage sofort. Er sagte nichts. Er umklammerte den Knauf der an seinen Kopf gedrückten .38er nur noch fester.
    »Wie wär’s, wenn ich Ihnen jetzt mal was vortrage?« schlug Ellis vor. »Etwas richtig Poetisches, über das ich neulich gestolpert bin, als ich wegen diesem irischen Cop raus mußte, der unten in Hell’s Kitchen in einem Luftschacht gefunden wurde -Tod bei Morgengrauen.«
    »Schön, daß Sie an Constable Farrellys vorzeitigem Tod noch etwas Erbauliches finden können«, erwiderte Mogaill.
    »Erbaulich - ich weiß nicht. Inspector Neglio war da auch anderer Meinung. Er erkennt sofort, daß hinter Farrellys Gedicht irgendeine üble politische Sache steckt. Richtig stinkende, üble
    Politik, Davy. Von der Sorte, wegen der die ganze Welt einmal in den Krieg gezogen ist.«
    »Darf ich Sie mal was Persönliches fragen, Ray?«
    »Ich rede über das Gedicht hier. Versuchen Sie das Thema zu wechseln?«
    »Darauf kommen wir noch. Vorher hätte ich aber gern von Ihnen gewußt, ob Sie sich für einen Patrioten halten.«
    Ellis dachte einen Augenblick lang nach. »Wenn mein Land mich braucht, werde ich dem Ruf folgen. Aber ich rate denen, mich besser nicht mit einem R-Gespräch anzurufen.«
    »So verschieden sind wir gar nicht, Sie und ich.«
    »Richtige Verbündete, das sind wir. Wieso müssen Sie sich dann hier mit der Kanone wie ein Paranoider aufführen?«
    »Ich sehe, daß das gegen mich spricht. Ich wette, für Sie ist alles sonnenklar. Der Staatsanwalt könnte aus dieser Sache so leicht eine Anklage zimmern, wie er Salami und Käse auf ein Brot klatscht und das dann Sandwich nennt, und dann bin ich auch schon unterwegs in einen Knast voller gewalttätiger Typen, die ich über die Jahre selbst dorthin gebracht habe. Ich bin nicht besonders scharf darauf, die zu besuchen. Also ziehe ich es vor, mir das Hirn wegzublasen, was aber noch lange nicht bedeutet, daß ich verrückt bin.«
    »Das klingt irgendwie vernünftig, Davy. Ich will ehrlich zu Ihnen sein: Wir sind auf eine Verbindung zwischen diesem irischen Gangster Arty Finn und Constable Farrelly gestoßen, weil ich dem Hausmeister Feuer unterm Hintern gemacht und herausgefunden habe, daß Farrellys Bude am ersten jeden Monats von niemand anderem als Finn bezahlt wird. Daher sehen wir natürlich, daß hier irgendwas förmlich zum Himmel stinkt, besonders wenn man noch an dieses schlechte Gedicht denkt, das ich auf dem Medaillon entdeckt habe. Womit dann Sie ins Spiel kommen, Davy... Nun, sagen wir einfach mal, es war keine besonders clevere Politik, daß Sie sich vom Acker gemacht haben, unmittelbar nachdem Ihr Haus durch eine Bombe in die Luft fliegt, und Finn dabei gleich mit. Ferner sind da noch verschiedene Kleinigkeiten, die mir sagen, daß Farrelly von einem
    Rächer umgelegt worden ist, einem guten Rächer von der Sorte, die kein Mensch in dieser Stadt jemals erwischt, und da frage ich mich doch, ob Sie hier vielleicht wieder ins Spiel kommen.«
    »Seien Sie noch mal ehrlich zu mir. Wie bewerten Sie diese beiden Morde?«
    »Sie meinen, vor dem Cop-Berufungsgericht?«
    »Aye.«
    »Die Geschworenen haben sich noch nicht entschieden. Wir diskutieren gerade die moralisch

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