Erwachen
sie in unsere Herzen. Ihr Blick blieb auf mir ruhen. „Carys Olwyn, meine Liebste, komm zu mir!“
Wie von einer Schnur gezogen schritt ich auf die Elfe zu, und mir war dabei, als würde ich schweben.
„Du bist verändert, seit ich dich das letzte Mal sah“, sprach sie und sah erfreut aus. „Du hast dich und dein Herz wiedergefunden, wie schön!“ Dabei klatschte sie ihre Hände zusammen.
Weitere Elfen traten auf die Lichtung und betrachteten uns neugierig.
Carys Olwyn , hörte ich Tamarisk, doch sie bewegte ihre Lippen nicht. Du bist einem Mann versprochen, der dich nicht liebt – doch liebt er sich und die Macht, die es anzustreben gilt. Es ist gut, dass du sein wahres Wesen erkannt hast, doch dein Plan kann nicht gelingen. Du wirst ihn zu deinem Manne nehmen müssen, denn nur du kannst ihn seinem Ziel näherbringen und ihn stoppen.
Es wird Blut fließen und der Tod wird über Rosewood Hall kommen – doch nicht durch deine eigene Hand, meine Liebste. Aber du wirst verlieren, was du liebst, wenn du nicht an deine Macht, deine Magie glaubst. Tamarisk griff meine Hände und sah mich traurig an. Verzweiflung und Angst sind schlechte Begleiter, Carys Olwyn, lege sie ab, liebe deine Liebe und besiege den Hochmut – am Ende könntest du triumphieren und die Geschichte zum Guten wenden.
„Wenn mein Liebster stirbt, vergehe auch ich“, wisperte ich matt.
Tamarisk begann zu strahlen. Ihr seid Thrylien, ihr könnt euch gegenseitig heilen. Nein, um Emrys Caughleigh wirst du niemals trauern. Er ist dein Licht, du bist seine Sonne. Aber er ist nicht der einzige, der tief in deinem Herzen verankert ist, meine Liebste. Und um die zu schützen, die Schutz bedürfen, musst du Nathaniel Hartscombe zu deinem Mann nehmen, denn erst dann kannst du das Licht und die Liebe bewahren.
Dein Gwydion ist ein mutiger und für seine kurze Spanne an Jahren ein sehr weiser Mann. Zur rechten Zeit kommt seine Stunde und die Welt und Rosewood Hall werden staunen! Die Elfe beugte sich zu mir und küsste meine Wange, dann sprach sie wieder für alle hörbar:
„Du bist meine Liebste, Carys Olwyn, das Liebste, das mir je begegnet ist. All meine Zuneigung und mein Wohlwollen, sowie die Macht des Volkes, das ich anführe, werden dich auf dem Weg in deine Zukunft geleiten und vor Blut und Tod bewahren. Es war schön, euch alle zu treffen. Möge die Zeit bis zur nächsten Begegnung nicht zu lang dauern. Ihr seid hier jederzeit herzlich willkommen!“ Sie sah mit einem unverwandten Blick zu Isobel. „Nur du, Isobel, bleibst meinem Volk und mir fern! Ich möchte uns deine Verdrießlichkeit ersparen.“
Gwydion gluckste, doch er verstummte sofort, als die Elfenkönigin ihren Blick auf ihn richtete. „Gwydion, mein Lieber!“ Sie lächelte mütterlich milde. „Du bist deiner Carys Olwyn so gleich, dass mein Herz beschwingt lacht, wenn ich dich sehe. Du hast meinen Schutz, wenn es Schutz bedarf.“ Dann sah sie Emrys an. „Mein Liebster, mein wunderschöner Emrys! Unversehrt und genesen. Sei Carys Olwyn, was immer sie braucht!“ Sie schmunzelte und wandte sich an Katheryne:
„Süße Katheryne, verirrtes Herz! Du bist eine von den Guten, den Ehrbaren. Halte nicht an Falschheit fest und löse dich von deinem Ballast, dann wirst du glücklich sein!“
Katheryne lief rot an und trat einen Schritt von Isobel weg.
Tamarisk wandte sich Nathaniel zu. Ihr Lächeln blieb, doch es erreichte die Augen nicht. „Nathaniel, du wirst meine Liebste zu deiner Frau nehmen. Handle mit Bedacht und ehre, was dir gegeben wird – sonst verlierst du alles.“
Sie sah mich wieder an. „Ich freu mich auf dich, Carys Olwyn!“ Glitzerstaub wirbelte um sie und leckte an ihr wie Feuer an einem Scheit, dann stob sie in die Luft und die Elfenkönigin war mit ihrem Volk verschwunden.
Isobel schnaubte auf. „Können wir jetzt gehen?“
Nathaniel sah mich undurchdringlich an. „Was hat sie zu dir gesprochen?“
„Ich habe jedes Wort gehört“, bemerkte Gwydion, noch ehe ich etwas erwidern konnte, griff meine Hand und drückte sie fest. „Nichts davon war für dich bestimmt, Nate, sonst hätte Tamarisk es dich hören lassen.“
Nathaniel schritt bedrohlich auf uns zu. „Blödsinn!“
„Ich habe es auch gehört“, warf nun Emrys ein. „Und es galt allein Carys Olwyn.“
Nathaniel wandte sich zu Emrys um. „Wieso ihr? Ich bin ihr Verlobter, der Mann, der sie liebt!“ Er war wütend, weil er sich seiner Autorität als
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