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Erwachen

Erwachen

Titel: Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manu Ungefrohrn
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bedeutete mir leise zu sein, und so schlichen wir uns an und konnten das Gespräch zwischen Emrys und Gwyn verfolgen.“
    Ich lauschte seiner Erzählung und mir war, als stünde ich direkt neben ihm nahe der Galerie.
      „Du glaubst doch wohl nicht, nur weil du Isobel in die Wüste geschickt hast, rede ich wieder mit dir!?“ tönte Gwydion.
      „Naja, du redest gerade mit mir“, bemerkte Emrys.
      „Was hast du nur mit dieser Scharade bezweckt?“ Gwydion sah ihn vorwurfsvoll an.
      „Willst du etwas über deine Feinde wissen, so freunde dich mit ihnen an“, sagte Emrys nur.
    Mein Bruder knirschte mit den Zähnen. „Das ist arm, Emrys! Du hast Carys vor dem ganzen Zirkel bloßgestellt und mehr als schäbig behandelt!“
      „Sie hat sich gegen mich entschieden“, entgegnete Emrys trotzig.
      „Du bist wirklich mehr als dämlich, du Idiot! Sie hat dir den Zauber doch erklärt, oder? Sie hat dir während des Zaubers ihr Herz, ihr wahres Herz gegeben. Weißt du, was das bedeutet? Dein Schurkenverhalten hat sie dazu getrieben, dass sie im verzauberten Zustand den Freitod gewählt hatte! Allein ihre Thryliakräfte haben sie in meinen Armen zurückgeholt! Sie wäre lieber tot als ohne dich, und du… du machst mit dieser Schlampe rum!“
      „Das… das habe ich nicht gewusst, Gwyn!“ Emrys sah erschrocken aus, sein Gesicht war bleich wie ein Laken. „Sie hat mir erzählt, dass sie in Nate verliebt ist, solange dieser Zauber anhält. In ihn verliebt! Da habe ich einfach Rot gesehen und bin ausgeflippt.“
    Gwydion schnaubte auf. „Du hast sie dazu gebracht, ihren Zauber zu brechen, Emrys. Sie hat den Zauber rückgängig gemacht und opfert sich der Meute. Carys verbringt ohne diesen Zauber endlos viel Zeit mit diesem Penner und glaubt ihm jedes Wort. Sie glaubt, er liebt sie. Sie glaubt, sie ist deiner unwürdig und hat Nathaniel verdient. Sie glaubt wirklich, dass du was Besseres bist als sie!“
      „Sie hat den Zauber aufgehoben?“ staunte Emrys.
    Gwydion packte ihn am Kragen. „Glaube nur nicht, du kannst wieder zu ihr gehen, dich entschuldigen und alles ist wieder gut, Norrington!“ Er zischte den Namen verächtlich und packte Emrys fester. „Du hältst dich von ihr fern, hörst du? Wenn du ihr Herz nochmal brichst, bin ich vielleicht gerade nicht da, um sie zu retten – und dann stirbt sie wirklich und wahrhaftig. Ich kann nicht zulassen, dass etwas so Reines und Unschuldiges von dir totgemacht wird!“
      „Gwyn, ich liebe Carys! Sie ist mein Leben! Ich wollte sie niemals verletzen, ich wollte sie beschütz…“
    Gwydion schlug überraschend und sehr hart zu und schubste Emrys von sich, spuckte ihn an.   „Sie muss vor dir beschützt werden, Norrington!“
    Die beiden sahen sich wortlos an, dann drehte sich Gwydion wortlos um und schritt wütend davon.
    Ich blickte von Hamish zu Gabriel. Dieser nickte. „Ja, so war es. Hamish lief in seiner Hellprintgeschwindigkeit in sein Zimmer, während ich mich versteckte. Da entdeckte ich Patricia unten in der Halle. Sie war gerade aus ihrem Arbeitszimmer herausgetreten und sah noch, wie Emrys sich das Blut von der Nase wischte.“
      „Kann man riechen, ob es Thryliablut ist?“ fragte ich. „Ich kann den Unterschied nicht zuordnen, denn ich habe bisher zu wenig Blut gerochen.“
    Hamish presste kurz die Lippen aufeinander. „Wir Hellprints können das, ja. Und da eine Thrylia nur zu einem Drittel ein Hellprint ist, hoffe ich jetzt mal…“
      „Sie hat es gerochen, Carys“, flüsterte Gabriel neben mir. „Mein Gott, Carys…“
    Ich nickte finster. „Also gut, dann muss mein Schauspiel ab heute perfekt sein! Keine halben Sachen mehr! Ich brauche Zeit, um mir zu überlegen, wie ich erfolgreich gegen die Meute, wie Gwyn sie genannt hat, vorgehen kann, ohne dabei mein Leben zu lassen! Im Übrigen, Hamish: Thrylien sind nicht zu einem Drittel Hellprints.“
      „Nicht?“
      „Ich bin eine Lichtgestalt, zu hundert Prozent. Weitere hundert Prozent bin ich ein Abri. Und dann noch einmal hundert Prozent Hellprint. So sind Emrys und Patricia auch. Dreihundert Prozent Kreatur. Nur bei mir kommen noch einmal hundert Prozent Hexe dazu.“
    Gabriel pfiff anerkennend durch die Zähne. „Heilige Scheiße!“
    Ich grinste verschmitzt. „Halb so wild. Aber ohne Ceridwen und ihre Information bin ich einfach nur ratlos und muss auf Zeit spielen.“
      „Schatz, du hast bis zu deiner Hochzeit eine Schonfrist, wenn du dich so verhältst wie

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