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Erwachen

Erwachen

Titel: Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manu Ungefrohrn
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fliegen oder Lichtblitze verschießen, aber sie waren verdammt schnell und sehr stark.
    Dann gab es noch die Mischwesen.
    Selten gab es Healer, eine Mischung aus Lichtgestalt und Abri. Hellprintabris kamen da schon häufiger vor.
    Die Mischwesen vereinten die Fähigkeiten beider Seiten und waren sehr mächtig.
    Die Thrylia vereinte alle drei magischen Gattungen und war so selten, dass er fast schon wie eine Gottheit angebetet wurde.
    Doch es gab auch noch andere magische Wesen, es gab noch Elfen und Hexen.
    Die Elfen waren ein Waldvolk, das ausschließlich unter sich blieb und nur zu Krönungen oder anderen großen Anlässen erschien.
    Eine Hexe konnte jeder sein – ob magisches Geschöpf oder ein einfacher sterblicher Mensch. Der Unterschied lag darin, dass der Mensch seine Sterblichkeit mit Magie hinauszögern konnte, wir Unsterblichen mussten uns nicht damit befassen. Unsterbliche Hexen gab es nicht viele, denn man hatte sie vor tausend Jahren nahezu ausgerottet, weil man ihre Macht gefürchtet hatte. So hatte man lange Zeit die Hexerei im Verborgenen betrieben, bis eine mächtige Hexe alle überzeugen konnte, dass die weiße Magie gut und nützlich war, während die schwarze Magie ausgemerzt gehörte.
    Diese Hexe war meine Großmutter gewesen, das erfuhr ich von Mrs. Caughleigh, und es machte mich mächtig stolz.
      „Du kannst zu deiner Großmutter zurück, Carys Olwyn“, bot mir Mrs. Caughleigh eines Tages an, doch ich wollte nicht. Zu viele Jahre waren vergangen, und ich spürte in mir, dass ich eine andere Aufgabe zu erfüllen hatte.
    Ich hatte schon recht früh für mich entschieden, dass ich ihrem Zirkel auf Rosewood Hall beitreten wollte.
    Für mich hatte sich nie die Frage gestellt, wo ich auch sonst hätte hingehen sollen, denn ich fühlte mich hier absolut heimisch. Hier war ich wirklich daheim, hier war mein Herz zu Hause. In meinen Augen war Mrs. Caughleigh gütig und anbetungswürdig wie meine Großmutter, doch das verbat sie sich. Ich spürte in ihr die gleiche Zuneigung für mich, wie auch Nannette sie für mich empfunden hatte.
    Nun stand Mr. Hartscombe vor uns, seinen Schülern, und blickte jeden einzeln nacheinander an. „Ihr habt eure Zukunft selbst in der Hand, denn ihr seid keine kleinen Kinder mehr, die man hierher abgeschoben hat, weil eure Familien um euer Seelenheil fürchteten.“
    Hamish lachte leise und gemein auf, doch Mr. Hartscombe hatte ihn gehört und blickte ihn eindringlich an. „Hamish Buford, habe ich einen Witz gemacht?“
    Dieser schüttelte hastig den Kopf und blickte unseren Lehrer ernst an.
      „Deine Familie hat dich in unsere Obhut gegeben, weil du eure drei Katzen auf bestialische Weise abgeschlachtet hast. Damals warst du vier Jahre alt.“
    Ein kalter Schauder lief mir den Rücken hinab, als ich daran dachte, dass er ihnen wahrscheinlich auch das Fell abgezogen hatte.
      „Hamish Buford, du hast die Wahl. Wenn du dich für Rosewood Hall entscheidest, dann unterliegst du dem Willen des Zirkels. Jedes Zuwiderhandeln wird bestraft – entweder mit dem Ausschluss aus dem Zirkel oder mit dem Tod.“ Mr. Hartscombe richtete sich wieder an alle. „Das gilt für jeden von euch. Isobel und Kirk, ihr solltet es doppelt überdenken, ob ihr einem Zirkel beitretet. Eure Lebensweise wird entscheiden, ob ihr beschützt werdet oder aber als Mahlzeit endet.“
    Isobel lief rot an. Kirk blickte teilnahmslos wie immer. Das der eine Lichtgestalt werden sollte, war mir ein Rätsel.
      „Ich werde fortgehen“, murmelte Kirk und betrachtete seine Fingernägel.
    Mr. Hartscombe blickte auf Andrew. „Andrew Marsh – dir rate ich das gleiche wie deinem Freund Hamish Buford: wähle mit Bedacht!“
    Der Hellprint sah dann auf Constance und Katheryne. „Constance McIntyre und Katheryne Knight – ihr werdet Abris sein und das Licht schützen. Aber wird es hier geschehen? Gwydion Kendrick, du bist sehr klug und begabt, aber wirst du uns dein Können und dein Wissen zur Verfügung stellen?“ Er sah zu Ceridwen. „Ceridwen Miller, du bist neben Carys Olwyn meine beste Schülerin.“ Er blickte mich an. „Carys Olwyn Parker, die alle anderen überragt: in Klugheit, Schönheit, Wissen, Macht, Hexerei und vor allem in einem – in der Stille.“
    Ich hielt den Atem an und versuchte zu verstehen, was er sagen wollte. Warum machte er Ceridwen schlechter, als sie es war? Warum hob er mich so hervor?
      „Es sind die Klugen, die still sind – und die Stillen, sind die klug?“ Mr.

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