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Erwachen

Erwachen

Titel: Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ihnen entwischt.«
    »Möglich.« Er dachte kurz nach. »Obwohl ich nicht glaube, dass es sehr schwierig gewesen wäre, deinen Aufenthaltsort festzustellen. Jetzt ist Mitternacht vorbei, und als du losgezogen bist, war es noch hell. Die Zeit hätte locker gereicht, eine bewusstlose Kriegerin aufzuspüren.«
    »Genau deswegen habe ich dir nicht längst den Kopf abgeschnitten«, erwiderte ich und äußerte somit einen Verdacht, der mich schon länger beschäftigte. Er runzelte die Stirn, doch ich ließ nicht locker. »Du weißt, was zu tun ist, um mich endgültig auszuschalten. Du hättest mich finden und die Sache erledigen können. Aber ich bin hier. Und das bedeutet, du hast mich nicht verraten.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Es freut mich zwar, dass du mich von der Liste der Verdächtigen gestrichen hast, aber ich hatte keinerlei Kenntnis darüber, wo du warst. Das Portal enthüllt den Zielort nur dir.«
    Hm. Dass sie nicht wussten, wo ich mich aufhielt, war mir neu.
    »Darüber hinaus«, fuhr er fort, »würde ich gern erfahren, wie du mich auch nur einen Moment lang für einen Verräter halten kannst.«
    Ich legte den Kopf schief, ließ ihn aber nicht aus den Augen. »Du bist ein Dämon. Ein Inkubus.«
    Belustigung mischte sich in seinen ernsten Blick. »Ich? Wirklich?«
    Ich war mir zwar sicher, dass ich richtig lag, wusste aber auch, dass das eine gigantische Anschuldigung war, vor allem, wenn man bedachte, für wen wir beide arbeiteten. Aber es war logisch. Seine Unsterblichkeit. Die ausdrucksstarke Sinnlichkeit. Die Art und Weise, wie er mich mit nur einem Blick zum Dahinschmelzen brachte.
    Und wie die berauschende Kraft dieses sinnlichen Feuers jetzt in mir brannte.
    Er war ein Inkubus. Er musste einer sein.
    Er stand auf, das Laken rutschte weg und enthüllte einen makellosen nackten Körper. Ich erhob mich ebenfalls und hielt das Messer hoch, als er näher kam. Vielleicht war er nicht derjenige, der mich angegriffen hatte, aber bedingungslos trauen konnte ich ihm nicht. Schließlich wusste ich, was er war.
    Er kam auf mich zu und blieb erst stehen, als er mit der Klingenspitze in Berührung kam und ein einzelner Blutstropfen auf seiner karamellfarbenen Haut perlte. »Und was hast du nun mit dem Messer vor?«
    »Das ist doch das, wozu ich auserkoren bin. Dämonen umbringen. Oder es wenigstens versuchen. Selbst unsterbliche.«
    Er wandte sich ab, beachtete mein Messer nicht weiter und schlüpfte in eine Jogginghose. »Und du glaubst, ich sei einer«, sagte er und kam erneut langsam auf mich zu. »Dass dieses sinnliche Knistern zwischen uns von einer dumpfen, finsteren Quelle herrührt.« Er sprach mit tiefer Stimme. Mein ganzer Körper bebte, alle meine Sinne erwachten zum Leben. Obwohl ich es sehnsüchtig wünschte, berührte ich ihn nicht. »Hör auf damit«, forderte ich, auch wenn mir klar war, dass ich selbst zumindest teilweise hierfür verantwortlich war. Wir waren beide von Natur aus so: scharf, hitzig und für das Vergnügen erschaffen, uns gegenseitig zu erforschen und nach Erleichterung zu gieren.
    Ich musste schlucken. Mein Mund war wie ausgedörrt. »Hör sofort auf!«
    Er ignorierte mich, kam noch näher. »So schnell verdammst du, was du nicht verstehst? Sag mir, Lily, was, glaubst du, ist ein Inkubus?«
    »Das habe ich dir schon gesagt. Ein Dämon, der Kraft und Macht aus Sex zieht und das Opfer dabei aufzehrt.« Ich blickte zu dem Schrank mit den Büchern, die ich während der Trainingspausen gelesen hatte. »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht.«
    »Das Beste hast du vergessen«, stellte er seelenruhig fest und umrundete mich im Abstand von nur wenigen Zentimetern. Seine Nähe wirkte auf mich wie eine elektrostatische Ladung. Meine Haut kribbelte. »Ein Inkubus ist im Bett besser als alle anderen. Das Vergnügen, das er seinen Partnerinnen bereitet, ist unerreicht, und seine Fähigkeiten als Liebhaber sind unschlagbar.«
    »Lass endlich gut sein!«, verlangte ich mit Nachdruck. Meine Haut hatte sich bereits erhitzt, und meine Sinne bebten vor Erregung.
    »Ach, cheriel Sexualität an sich hat nichts mit Gottlosigkeit zu tun. Es hängt ganz davon ab, wie man sich ihrer bedient. Vergnügen?«, fragte er und fuhr mir sacht mit einem Finger vom Kinn über den Hals und über den Busen. Zu meinem nicht geringen Entsetzen stellten sich meine Brustwarzen auf, und mein Höschen wurde feucht. »Oder Kontrolle«, fuhr er fort, und ehe ich reagieren konnte, packte er meine Arschbacken und zog mich an

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