Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
stellen.«
    »Das wird ihr bestimmt gefallen«, antwortete Colin. »Was immer du tun willst, du hast meine Zustimmung.«
    »Ich habe Zeichnungen deiner Schiffe in deiner Bibliothek gesehen. Ich hoffe, du bist nicht böse, daß ich mir eins von der Emerald geliehen habe, um es einem Kunsthandwerker zu geben.«
    Die Kutsche kam vor Harrison House zum Stehen. Colin schien halb zu schlafen, bis der Kutscher die Tür öffnete. Dann änderte sich sein Benehmen. Er half Alesandra heraus, nahm ihren Arm und führte sie die Treppen hinauf. Als er seinen Bruder und seine Frau sah, die auf sie zukamen, erschien augenblicklich ein Lächeln auf seinem Gesicht.
    Colin hatte sich nicht wundersamerweise erholt. Er hatte sich zum Lächeln gezwungen, aber Alesandra wußte, daß sie die einzige war, die ahnte, welche Schmerzen er durchlitt. Der Arzt hatte gesagt, Colin sollte sein Bein nicht mehr belasten, wenn es ihm wehtat, doch ihr Mann wollte auf derartige Ratschläge ja nicht hören. Vermutlich würde er sogar die Nacht durchtanzen, nur um zu beweisen, daß es ihm ganz prima ging.
    Die Nachtluft war feucht und kalt. Alesandra fühlte sich plötzlich leicht schwindelig. Im Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus, und sie war froh, daß sie nicht viel gegessen hatte. Es muß an der Erschöpfung liegen, sagte sie sich noch einmal.
    Jade bemerkte, wie blaß Alesandra war, und erwähnte es in Gegenwart der beiden Männer. Sowohl Caine als auch Colin drehten sich zu ihr um.
    »Warum hast du mir denn nicht gesagt, daß es dir nicht gutgeht?« sagte Colin.
    »Ich bin nur ein bißchen müde«, antwortete sie hastig. »Sieh mich nicht so böse an, Colin. Ich bin es einfach nicht gewöhnt, jeden Abend auszugehen, das ist der Grund. Wirklich, ab und zu wäre ich gern mal wieder zu Hause.«
    »Magst du keine Parties?«
    Ihr Mann sah sie überrascht an. Sie hob die Schultern. »Wir tun, was wir müssen«, antwortete sie.
    »Bitte erkläre mir das genauer, Liebling.«
    Er wollte also die Sache nicht auf sich beruhen lassen. »Also gut«, sagte sie. »Nein, ich mag Parties nicht besonders …«
    »Und warum hast du das nie gesagt?«
    Nun war er etwas verärgert. Sie schüttelte den Kopf. »Weil jedes gesellschaftliche Ereignis eine Gelegenheit für dich und Nathan ist, Geschäfte zu machen«, erklärte sie. »Du gehst ja auch nicht gerne aus. Und deswegen sagte ich, wir tun, was wir müssen. Irgendwann hätte ich schon etwas gesagt.«
    Seine Frau war eine scharfsinnige Person. Sie verstand seine Beweggründe und wußte genau, was er wirklich von den Parties hielt, zu denen er sie schleppte. »Irgendwann?« wiederholte er grinsend. »Wann genau hättest du denn die erste Beschwerde angemeldet?«
    »Ich würde mich niemals beschweren, und du solltest dich sofort entschuldigen, daß du mir das auch nur unterstellst«, schimpfte sie. »Irgendwann bedeutet in genau fünf Jahren von jetzt an. Dann hätte ich erwähnt, daß ich es vorziehe, zu Hause zu bleiben.«
    Caine lächelte Alesandra an und sagte: »Bitte sag doch deinem Freund Albert meinen Dank für seinen guten Rat, was die Investition betrifft. Die Aktien sind kräftig gestiegen.«
    Sie nickte.
    »Was für eine Investition?« fragte Colin.
    Caine gab ihm die Antwort. »Ich erwähnte letztes Mal, als wir bei euch zu Besuch waren, daß ich an Investitionsmöglichkeiten interessiert wäre. Alesandra sagte mir, daß Albert Anteile der Campton Glass empfohlen hat. Sie wurden gerade erst freigegeben.«
    »Ich dachte, du hättest in Kent’s Weberei investiert?« warf Jade ein.
    »Ich denke noch darüber nach«, antwortete Caine.
    Alesandra schüttelte den Kopf, bevor sie sich daran hindern konnte. »Ich glaube kaum, daß das eine kluge Anlage wäre, Caine. Ich hoffe, du denkst wirklich gründlich darüber nach.«
    Sie spürte Colins Blick auf sich, sah ihn jedoch nicht an. »Auch Albert war an der Weberei interessiert. Er hat Dreyson losgeschickt, um sich den Laden anzusehen. Der hat schließlich herausgefunden, daß es eine Feuerfalle ist, die schlecht geführt wird. Hunderte von Frauen und Kinder arbeiten dort unter miserablen Bedingungen. Albert hatte keine Lust, den Besitzer reich zu machen oder an einem solchen Geschäft selbst zu verdienen. Er mag es eben nicht, vom Elend anderer Menschen zu profitieren, zumindest war es das, was er mir in seinem letzten Brief mitgeteilt hat.«
    Caine stimmte augenblicklich zu. Das Thema war beendet, als sie das Foyer von Harrison House betraten. Der Duke

Weitere Kostenlose Bücher