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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sagte Caine im gleichen Moment.
    »Ich will jetzt nicht darüber reden«, verkündete Jade und wechselte demonstrativ das Thema: »Ich sterbe vor Neugier, das Baby zu sehen. Sieht sie eher dir oder Sara ähnlich?«
    »Sie hat meine Augen und Saras Füße, Gott sei’s gedankt«, erwiderte Nathan.
    »Wo sind sie denn jetzt?« fragte Colin.
    »Ich habe Sara bei ihrer Mutter abgesetzt, damit sie das Baby herumzeigen kann.«
    »Bleibt ihr bei ihrer Familie, solange ihr in London seid?« fragte Caine.
    »Teufel, nein«, antwortete Nathan. In seiner Stimme lag ein echtes Schaudern. »Sie würden mich wahnsinnig machen, und ich würde vermutlich einen von ihnen umbringen. Nein, wir bleiben bei euch.«
    Caine nickte und lächelte. Es war typisch für Nathan, festzustellen, statt zu fragen. Jade klatschte erfreut in die Hände.
    »Wo ist deine Frau?« fragte Nathan jetzt Colin.
    »Flannaghan ist oben, um sie zu holen. Sie wird in einer Minute bei uns sein.«
    Aus einer Minute wurden zehn. Alesandra hatte ihr tintenbeschmiertes Kleid bereits gegen ein hübsches violettes getauscht. Sie saß an ihrem Schreibtisch und war darin versunken, eine Liste mit Anweisungen für Colin zusammenzustellen. Natürlich würde sie ihrem Mann diesen Zettel niemals zeigen, denn es schien ihr nicht angebracht, ihn zu maßregeln. Sie hatte bereits gelernt, daß Frauen besser daran taten, ihren Männern nur Vorschläge zu machen. Die meisten, Colin eingeschlossen, mochten nicht herumkommandiert werden.
    Dennoch konnte man zumindest so tun, und sie fühlte sich tatsächlich besser, während sie ihre Erwartungen niederschrieb. Sie setzte Colins Namen oben auf die Liste und begann dann mit ihren Wünschen.
    Zuerst sollte er seine Frau anhören, wenn sie von den alarmierenden Übereinstimmungen erzählte, die Victoria und ihren heimlichen Bewunderer betrafen. Sie setzte Catherines Namen in Klammern dahinter.
    Zweitens sollte Colin etwas gegen seine Einstellung ihr Erbe betreffend unternehmen. In Klammern schrieb sie die Worte zu stur dahinter.
    Drittens sollte Colin sich nicht fünf Jahre Zeit lassen, um herauszufinden, daß er sie liebte. Er sollte es jetzt merken und es ihr sagen.
    Viertens sollte er versuchen, glücklich darüber zu sein, daß er Vater wurde. Er sollte ihr keine Schuld dafür geben, daß sie seine Pläne damit störte.
    Alesandra las über ihre Aufstellung und seufzte tief. Sie war so aufgeregt, daß sie Colins Baby kriegen würde, und so ängstlich, daß er es nicht wollte, daß sie gleichzeitig weinen und schreien wollte.
    Sie seufzte noch mal. Es war gar nicht ihre Art, so emotional und unorganisiert zu reagieren.
    Sie fügte ihrer Liste einen Satz an: »Können schwangere Frauen Nonne werden?«
    Aber irgendwie war es das noch nicht, und so schrieb sie dazu: »Mutter Oberin liebt mich.«
    Da! Diese wichtige Erinnerung hob ihre Laune ein wenig. Sie nickte, nun ruhiger, und hob das Papier hoch, um es zu zerreißen.
    Sie kam nicht dazu. Flannaghan klopfte an die Tür, und als sie ihn hereinbat, eilte er ins Zimmer.
    Erleichtert stellte er fest, daß seine Prinzessin zu weinen aufgehört hatte. Ihre Augen waren noch ein wenig rot, aber er sagte nichts und sie auch nicht.
    »Prinzessin, wir haben …«
    Sie ließ ihn nicht erst ausreden. »Entschuldigen Sie bitte, daß ich unterbreche, aber ich will meine Frage nicht vergessen. Hat die Köchin es schon geschafft, mit irgend jemanden aus dem Haushalt des Viscount zu reden? Ich weiß, daß ich Ihnen damit vermutlich auf die Nerven gehe, und es tut mir auch wirklich leid, aber ich habe gute Gründe, die Antwort wissen zu wollen, Flannaghan. Seien Sie mir bitte nicht böse.«
    »Sie hat bisher noch niemanden von der Dienerschaft auf dem Markt getroffen«, antwortete Flannaghan. »Darf ich einen Vorschlag machen?«
    »Ja, sicher.«
    »Sie könnte doch direkt zum Haus des Viscount gehen. Wenn sie die Hintertür nimmt, weiß niemand, daß sie dagewesen ist. Ich glaube nicht, daß einer der Diener sie verrät.«
    Sie nickte. »Das ist eine gute Idee. Die Sache ist einfach zu wichtig, um sie noch länger aufzuschieben. Bitte fragen Sie die Köchin doch sofort. Sie kann unsere Kutsche nehmen.«
    »O nein, Prinzessin, das wird sie nicht wollen. Das gehört sich doch nicht. Und das Haus ist ja nur einen Steinwurf weit entfernt«, sagte er, wobei er etwas untertrieb. »Der Spaziergang wird ihr Spaß machen.«
    »Wie Sie meinen«, antwortete Alesandra. »Also, was wollten Sie mir mitteilen, bevor

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