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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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glücklich. Alesandra hatte keine Zweifel an seinen Vaterqualitäten, aber würde ein Kind nicht eine zusätzliche Last für ihn bedeuten? O Gott, wenn er sie doch nur lieben würde! Und wenn er doch nicht so stur wäre, was ihr Erbe betraf.
    Sie wollte sich nicht schuldig fühlen, und wie zum Teufel konnte sie so euphorisch und ängstlich zugleich sein?
    Flannaghan kam mit einer Tasse heißen Tee die Treppe herauf. Er wollte gerade an ihre Tür klopfen, als er ihr Weinen hörte. Unsicher, was er tun sollte, blieb er vor der Tür stehen. Er wollte ihr so gerne helfen, aber sie hatte die Tür geschlossen, um deutlich zu machen, daß sie allein sein wollte.
    Er hörte die Eingangstür gehen und wandte sich um. Er hatte den Treppenabsatz erreicht, als Colin eintrat. Und er war nicht allein. Sein Partner Nathan folgte ihm. Der Mann war so groß, daß er seinen Kopf in der Tür einziehen mußte.
    Flannaghan wußte, daß er seine Sorge um die Herrin jetzt nicht anbringen konnte. Er eilte die Treppe hinunter, verbeugte sich vor seinem Herrn und begrüßte dann den Besuch.
    »Wir gehen in den Salon«, sagte Colin. »Caine und seine Frau werden auch gleich kommen. Wo ist Alesandra?«
    »Ihre Prinzessin ruht sich oben aus«, antwortete Flannaghan in dem Versuch, sich möglichst als der würdige Hausverwalter zu erweisen. Er hatte Nathan schon ein paarmal getroffen, war aber immer noch etwas eingeschüchtert von ihm.
    »Gut. Laß sie in Ruhe, bis mein Bruder kommt.« Er wandte sich an seinen Partner und sagte: »Wir mußten jeden verdammten Abend ausgehen. Alesandra ist vollkommen erschöpft.«
    »Geht sie gerne jeden Abend aus?« fragte Nathan.
    Colin lächelte. »Nein.«
    Ein Klopfen ertönte an der Tür, als Colin und Nathan in den Salon gingen. Flannaghan nahm an, daß es sich um Colins Familie handelte, eilte zur Tür und verbeugte sich bereits tief, als er feststellte, daß es sich nur um einen Botenjungen handelte, der auf der Treppe stand. Der Bote hatte eine weiße Schachtel mit einer dicken, roten Schleife im Arm und drückte sie nun Flannaghan in die Hand.
    »Ich hab’ ’ne Münze gekriegt, damit ich’s Prinzessin Alesandra gebe«, verkündete er.
    Flannaghan nickte, nahm die Schachtel und schloß die Tür. Er ging auf die Treppe zu und lächelte, weil er jetzt einen guten Grund hatte, Alesandra zu stören. Vielleicht gelang es ihm auch, wenn er erst einmal in ihrem Zimmer war, herauszufinden, was sie belastete.
    Es klopfte wieder. Flannaghan legte das Päckchen auf den Tisch im Foyer und kehrte zur Tür zurück. Er dachte, der Junge stände immer noch dort und hätte etwas vergessen.
    Colins Bruder Caine und seine Frau warteten auf der Schwelle. Lady Jade lächelte Flannaghan herzlich zu, Caine jedoch schenkte dem Butler kaum Aufmerksamkeit. Er blickte seine Frau finster an.
    »Guten Tag«, sagte Flannaghan und zog die Tür weit auf.
    Jade eilte hinein, während sie den Butler begrüßte. Caine nickte ihm nur knapp zu. Er schien mit seinen Gedanken woanders zu sein.
    »Die Sache ist noch nicht erledigt«, sagte er mit harter Stimme zu seiner Frau.
    »O doch, ist sie doch«, entgegnete sie. »Du benimmst dich wirklich unvernünftig, lieber Gemahl. Flannaghan, wo sind Colin und Nathan?«
    »Sie erwarten Sie. Im Salon, Mylady.«
    »Ich werde der Sache auf den Grund gehen, Jade«, murmelte Caine. »Egal, wie lange es dauert.«
    »Du bist unsinnigerweise eifersüchtig, Caine.«
    »Verdammt ja, dann bin ich es eben«, bestätigte er inbrünstig und laut, als er seiner Frau in den Salon folgte.
    Nathan und Colin standen auf, als Jade den Salon betrat. Nathan nahm seine Schwester in den Arm und drückte sie fest an sich. Er warf Caine einen finsteren Blick zu, weil er seine Schwester angeschrien hatte, und sprach seinen Vorwurf auch direkt aus.
    »Ein Mann sollte seiner Frau gegenüber nicht die Stimme erheben.«
    Caine lachte, und Colin stimmte ein. »Du hast ja eine komplette Kehrtwendung gemacht«, sagte Caine. »Ich kann mich gut erinnern, daß du nur geschrien hast.«
    »Ich habe mich verändert«, antwortete Nathan mit ruhiger, unbekümmerter Stimme. »Ich bin zufrieden.«
    »Ich schätze, dafür schreit deine Sara dich genug an«, sagte Colin.
    Nathan grinste. »Die kleine Frau hat wirklich Temperament«, bemerkte er.
    Jade setzte sich in einen Stuhl neben Nathan. Ihr Bruder nahm seinen Platz ein und wandte sich wieder an Caine. »Habt ihr zwei eine Meinungsverschiedenheit?«
    »Nein«, erwiderte Jade.
    »Ja«,

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