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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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hatte.
    Sie zeterte und schimpfte gewaltig. »Du wußtest … die ganze Zeit … O Gott, die Liste! Du hast sie gefunden, und deswegen hast du mir gesagt, daß du mich liebst.«
    Colin zwang ihr Kinn hoch und küßte sie fest. »Ich wußte schon, bevor ich deine Liste gelesen habe, daß ich dich liebe. Du wirst mir vertrauen müssen, Alesandra. Und vertraue deinem Herzen.«
    »Aber …«
    Seine Lippen brachten ihren Protest zum Schweigen. Als er sich von ihr löste, hatte sie Tränen in den Augen. »Ich frage dich noch mal«, sagte er dann. »Hast du mir noch etwas zu sagen?«
    Sie nickte langsam, und er wirkte sofort auf arrogante Weise zufrieden. Lieber Himmel, wie sehr sie ihn liebte. Und so, wie er sie ansah, wußte sie genau, daß er ebenso empfand.
    Oh, ja, er war glücklich über das Baby. Darüber machte sie sich überhaupt keine Gedanken. Seine Hand lag auf ihrem Bauch und tätschelte ihn zärtlich. Wahrscheinlich war er sich noch nicht einmal bewußt, was er tat, doch die Geste war so vielsagend. Er liebkoste das ungeborene Kind.
    »Antworte mir«, flüsterte er heiser.
    Er sah so entschlossen aus. Sie mußte einfach lächeln. Colin versuchte immer, sich ernsthaft und diszipliniert zu geben, und sie liebte diesen Charakterzug an ihm. Dennoch fand sie es sehr befriedigend, daß sie ihn gelegentlich dazu bringen konnte, sich selbst zu vergessen.
    Vor allem liebte sie es, ihn zu necken. Er sah dann immer so irritiert aus.
    Colin verlor langsam seine Geduld. »Antworte mir endlich, Alesandra.«
    »Ja, Colin. Ich habe dir tatsächlich etwas zu sagen. Ich habe beschlossen, Nonne zu werden.«
    Er sah sie an, als wollte er sie sofort erwürgen. Sein Blick brachte sie zum Lachen. Sie schlang die Arme um ihn und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
    »Wir bekommen ein Baby«, flüsterte sie. »Habe ich das schon erwähnt?«

 
14
     
    Während der nächsten zwei Wochen erforderte ein schier endloser Strom von Besuchern Colins ganze Aufmerksamkeit. Sir Richards war so oft im Haus, daß er ebenso gut gleich hätte hier wohnen können. Caine kam jeden Nachmittag vorbei, und Nathan stand ihm darin in nichts nach. Tagsüber sah Alesandra nicht viel von ihrem Ehemann, doch die Abende und Nächte gehörten ihr. Colin informierte sie jeweils nach dem Abendessen über den neusten Stand der Dinge.
    Dreyson erwies sich bei den Ermittlungen als äußerst hilfreich. Er entdeckte eine Lebensversicherung für Victoria, die nur vier Monate vor ihrem Verschwinden abgeschlossen worden war. Als Begünstigter war ihr Bruder Neil genannt. Die Police war von Morton and Sons unterzeichnet worden.
    Über seine Verbindungen fand Colin heraus, daß Neil ein beachtliches Vermögen erben würde, das seiner Schwester von einer entfernten Tante am Tag der Geburt überschrieben worden war. Wenn Victoria nicht nach London zurückkehrte, um ihren Anspruch geltend zu machen, würde es in Neils Besitz übergehen.
    Sir Richards leistete eines Abends Alesandra und Colin beim Essen Gesellschaft und hörte zu, als Colin seiner Frau von dieser Police berichtete.
    »Bevor aber ihre Leiche nicht gefunden ist«, warf er ein, »kann er weder an dieses Geld noch an das Erbe herankommen. Wenn er der Schuldige und sein Motiv Geldgier ist, dann frage ich mich, warum er die Leiche so gründlich hätte verstecken sollen.«
    »Es ergibt eigentlich keinen Sinn«, stimmte Colin zu. »Er hat schließlich auch noch ein eigenes dickes Konto.«
    Sir Richards nickte. »Vielleicht hat er geglaubt, er würde mehr benötigen«, überlegte er. »Alesandra hat uns ja erzählt, er mochte seine Schwester nicht besonders.« Er hielt kurz inne, dann fuhr er fort: »Es gibt aber noch ein vielsagendes Indiz, daß in Neils Richtung weist, so zufällig es auch sein mag. Sie müssen wissen, daß er vor vier Jahren um Robertas Hand angehalten hat, doch sie hat den Viscount vorgezogen. Man munkelt, daß Neil sie weiterhin verfolgt hat, auch nachdem sie verheiratet war. Einige glauben, sie hätte eine Affäre mit ihm gehabt. Da gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Frauen.«
    »Ich kann mir keine Frau vorstellen, die von Neil Perry etwas will«, flüsterte Alesandra. »Er ist überhaupt nicht … charmant!«
    »Haben Sie noch mehr Geschenke erhalten?« fragte Richards.
    Sie schüttelte den Kopf. »Dafür ist das Geschenk, das ich für Nathan und Sara habe machen lassen, heute morgen angekommen. Colin hätte es wutentbrannt beinahe zerschlagen, bevor ihm wieder einfiel, daß ich das

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