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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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jetzt verstehe ich deine Frage«, entfuhr es ihr. Sie ging noch einen Schritt auf ihn zu. »Kurz bevor du eben aus meinem Zimmer gingst, hast du mich gefragt, ob ich dir nicht etwas zu sagen hätte. Jetzt begreife ich. Du hast also die Einlage entdeckt. Na gut, dann sage ich’s dir. Ich habe mich eingemischt. Jawohl. Aber ich wollte nur dein Bestes, Colin. Es ist schade, daß du so reizbar auf dieses Thema reagierst, denn wenn es anders gewesen wäre, dann hätten wir meine Idee besprechen können, bevor Flannaghan den Schuster aufsuchte. Ich mußte ihn nämlich damit beauftragen. Er ist dir treu ergeben«, setzte sie hastig hinzu, damit er nicht auf die Idee kam, Flannaghan hätte ihn irgendwie betrogen.
    »Nein, Prinzessin«, bestritt Flannaghan. »Ich bat Sie, diese Aufgabe zu übernehmen.«
    Colin verdrehte die Augen zum Himmel. »Wie bist du darauf gekommen?« fragte er dann.
    Seine Frage überraschte sie. »Du hinkst manchmal … Abends, wenn du müde bist, neigst du dazu, ein bißchen zu hinken. Colin, du bemerkst doch, daß du dein rechtes Bein vorziehst, nicht wahr?«
    Er hätte fast gelacht. »Ja, das merke ich.«
    »Würdest du zustimmen, daß du ein einigermaßen intelligenter Mann bist?«
    Sie benutzte seine Argumentation gegen ihn. Er bemühte sich sehr, seine finstere Miene beizubehalten. »Ja.«
    »Warum hast du dann nicht logisch erkannt, warum du hinkst?«
    Er hob die Schultern. »Ein Hai hat mir ein Stück aus meinem Bein gebissen. Du magst mich für dämlich halten, Alesandra, aber ich dachte bisher, das sei der Grund für mein Hinken.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das war der Grund für deine Verletzung«, korrigierte sie ihn. »Ich habe mir deine Schuhe angesehen. Bei allen war der linke Absatz kaum abgelaufen. Da wußte ich, was ich zu tun hatte.« Sie stieß einen Seufzer aus. »Ich wünschte wirklich, du würdest auf diese Sache nicht immer so empfindlich reagieren.«
    Sie wandte sich zu Caine um. »Das tut er wirklich. Hast du das zufällig auch schon mal bemerkt?«
    Caine nickte.
    Sie lächelte über seine Zustimmung. »Er redet nicht einmal darüber.«
    »Er redet jetzt darüber«, sagte Caine.
    Sie wirbelte zu ihrem Mann herum. »Aber du sprichst ja darüber!« schrie sie auf.
    Sie wirkte aufgeregt. Colin wußte nicht, was er von dieser Reaktion halten sollte. »Ja«, sagte er etwas kleinlaut.
    »Dann läßt du mich jede Nacht in deinem Bett schlafen?«
    Caine lachte, aber Alesandra ignorierte ihn. »Ich weiß, warum du immer wieder in dein Zimmer zurückgehst. Es liegt daran, daß dein Bein schmerzt und du herumgehen mußt, nicht wahr, ich hab’ doch recht, Colin?«
    Er antwortete nicht.
    »Würdest du bitte etwas sagen?«
    »Danke.«
    Nun war sie verwirrt. »Warum dankst du mir?«
    »Für die Einlage.«
    »Du bist nicht böse?«
    »Nein.«
    Sie war wirklich verblüfft.
    Er fühlte sich gedemütigt, weil sie sich so um ihn sorgte.
    Sie starrten einander eine lange Weile an.
    »Du bist doch auch Flannaghan nicht böse, nicht wahr?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Warum bist du nicht wütend auf mich?«
    »Weil du nur das Beste für mich wolltest.«
    »Das hast du nett gesagt.«
    Colin lachte, sie lächelte. Flannaghan kam ins Zimmer geschossen, um Caine ein Glas Wasser in die Hand zu drücken. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Alesandra. Sie sah seine besorgte Miene und flüsterte: »Er ist nicht wütend.«
    Caine lenkte sie ab, als er verkündete, er würde nun wieder nach Hause gehen. Colin nahm nicht einmal den Blick von seiner Frau, als er seinem Bruder gute Nacht sagte.
    »Alesandra, bleib hier. Flannaghan kann Caine hinausführen.«
    »Wie du möchtest, Colin.«
    »Gott, ich liebe es, wenn du dich so demütig gibst.«
    »Warum?«
    »Es ist so verdammt selten.«
    Sie zuckte die Schultern, und er mußte wieder lachen. »Ist da noch etwas, das du mir mitteilen möchtest?« fragte er.
    Ihre Schultern sanken herab. Dieser Mann war doch zu schlau für sie. »Oh, also gut«, murmelte sie. »Ich habe mit Sir Winters über dein Bein gesprochen, um Anregungen zu bekommen. Wir haben natürlich vertraulich geredet.«
    »Anregungen wozu?«
    »Um Mittel und Wege zu finden, damit dein Bein nicht mehr so weh tut. Ich habe eine Liste zusammengestellt. Soll ich sie holen?«
    »Später«, antwortete er. »Sonst noch etwas, was du mir sagen wolltest?«
    Diese Frage deckte offenbar ein weites Gebiet ab. Colin entschied, daß er sie das von nun an wenigstens einmal die Woche fragen sollte, um auf dem

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