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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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darauf, Ihnen zu Diensten zu sein.«
    Flannaghan piekte seine Schwester in die Seite, und diese trat eifrig vor, um einen ungeschickten Knicks zu machen. »Ich wäre glücklich, bei Ihnen zu arbeiten, Mylady.«
    »Nicht Mylady«, korrigierte Flannaghan sie, »Prinzessin.«
    Megan nickte. Sie sah ihrem Bruder sehr ähnlich, nicht nur was Haar- und Augenfarbe betraf, auch ihr Lächeln war das seine. Sie sah mit echter Verehrung zu ihrem Bruder auf, und dieser Ausdruck der Bewunderung wärmte Alesandras Herz.
    »Wir kommen sicher gut miteinander aus«, versicherte sie ihr.
    »Ich bringe ihr bei, was sie wissen muß«, versprach Flannaghan.
    Alesandra nickte. »Wo ist Kate? Ich dachte, wir hätten uns geeinigt, daß sie mir ab morgen mit der Korrespondenz behilflich ist?«
    »Sie packt noch ihre Sachen«, sagte Flannaghan. »Haben Sie Ihrem Mann schon etwas von meinen Schwestern gesagt?«
    »Nein«, antwortete Alesandra. »Aber sorgen Sie sich nicht, Flannaghan. Er wird genauso zufrieden wie ich sein.«
    »Ich habe Megan das hintere Zimmer im Flur oben gegeben«, erklärte Flannaghan. »Kate kann das Zimmer daneben haben, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Das ist wunderbar.«
    »Es ist ein schönes Zimmer, Mylady«, platzte Megan heraus. »Und das erste, was ich je für mich allein hatte.«
    »Prinzessin, nicht Mylady«, tadelte ihr Bruder sie wieder.
    Alesandra verbiß sich das Lachen. Sie wollte Flannaghans Autorität nicht untergraben.
    »Wir werden morgen mit deiner Ausbildung anfangen, Megan. Ich möchte jetzt ganz gern zu Bett gehen. Wenn du irgend etwas brauchst, frag deinen Bruder. Er wird sich um dich kümmern. Um Colin und mich kümmert er sich nämlich auch ganz wunderbar. Ich weiß nicht, was wir ohne ihn tun sollten.«
    Flannaghan errötete über ihr Lob, und Megan wirkte ausreichend beeindruckt.
    Colin lachte, als sie ihm über den Zuwachs in ihrer Dienerschaft berichtete. Allerdings wurde er schnell ernst, als er erfuhr, daß sein schlechtbezahlter Butler die einzige Stütze für Megan und Kate war. Er wußte, daß Flannaghans Eltern tot waren – Sterns hatte es ihm gesagt, als er Colin angefleht hatte, seinen Neffen als Butler anzustellen –, doch er hatte nichts von zwei Schwestern erzählt. Nein, Colin hatte davon nichts gewußt, und er war froh, daß Alesandra die Schwestern eingestellt hatte. Am nächsten Morgen erhöhte er Flannaghans Gehalt.
    Am Nachmittag kamen Blumen für Alesandra. Dreyson hatte sie mit einer mitfühlenden Nachricht geschickt. Er bedauerte ihren tragischen Verlust.
    Alesandra arrangierte die Blumen in einer weißen Porzellanvase, während Colin mit gerunzelter Stirn das Kärtchen las. »Was meint er damit?« fragte er.
    »Albert ist gestorben.«
    Colin brach in lautes Gelächter aus. Sie grinste. »Ich dachte mir doch, daß du dich freust.«
    »Wie kannst du über so etwas lachen, Colin?«
    Caine stand im Eingang zum Eßzimmer und sah seinen Bruder empört an. Er wandte sich zu Alesandra, um sein Mitgefühl auszusprechen, und merkte erst da, daß sie lächelte.
    »Ist Albert nicht ein guter Freund von dir?«
    »Nicht mehr«, sagte Colin gedehnt.
    Caine schüttelte nur den Kopf, und Colin lachte wieder auf. »Es hat ihn nie gegeben«, klärte er seinen Bruder auf. »Alesandra hat ihn erfunden, damit Dreyson ihre Aktienkäufe tätigt.«
    »Aber er hat mir einen wirklich guten, gewinnbringenden Rat gegeben. Verdammt, er wird mir fehlen. Ich …«
    »Alesandra hat dir ihren gewinnbringenden Rat gegeben. Frag sie in Zukunft direkt«, schlug Colin vor.
    Colin sah sie ungläubig an. Alesandra warf ihrem Mann einen Ich-hab’s-dir-ja-gesagt-Blick zu und wandte sich dann wieder ihrem Schwager zu.
    »Dreyson war weitaus williger, mit mir über Investitionen zu reden, weil er glaubte, ich würde die Informationen an Albert weiterschicken. Nun wird er eben mit Colin reden, wann immer er von guten Gelegenheiten erfährt. Er wäre sicher ziemlich getroffen, wenn er erfährt, daß es Albert nie gegeben hat, und deswegen bitte ich dich, nichts zu verraten.«
    »Warum hast du dich mit einem Mittelsmann herumgeschlagen?« fragte Caine, immer noch mißtrauisch, ob er ihr glauben konnte.
    »Weil Männer immer lieber mit Männern reden«, erklärte sie geduldig.
    »Warum bist du hier?« fragte Colin nun. »Gibt es etwas Neues?«
    »Ja«, sagte Caine, dem wieder einfiel, weshalb er gekommen war. »Man hat die Leiche von Lady Roberta etwa fünfzig Yards von Victorias Grab entfernt

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