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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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erstanden. Selbst der General kann es sich nicht aneignen. Es steht in Österreich, und dort hat er keine Befehlsgewalt, selbst wenn er es schaffen sollte, den Thron zu übernehmen. Das Schloß ist vor seinem Zugriff sicher.«
    »Und es gehört jetzt Ihnen?« fragte Caine.
    Sie gab keine Antwort, so daß er annahm, sie hätte seine Frage nicht gehört. Er war genauso verzaubert von dem Modell wie Colin es zu sein schien. Die beiden Brüder gesellten sich zu Alesandra und betrachteten das Schloß. »Die Detailtreue ist ziemlich beeindruckend«, bemerkte Caine.
    »Mein Vater hat es Ihrem Vater zum Geschenk gemacht«, erklärte sie. »Er hat eine kleine List dabei angewandt. Ich habe nach dem Modell gesucht, als ich im Landhaus gewesen bin, aber ich konnte es nicht finden. Ich dachte, es wäre verlorengegangen. Wie schön zu sehen, daß es hier einen Ehrenplatz bekommen hat.«
    Colin wollte sie gerade fragen, was sie mit der List gemeint hatte, als sie unterbrochen wurden.
    »Natürlich hat es einen Ehrenplatz bekommen«, ertönte die Stimme des Duke of Williamshire von der Tür her. »Dein Vater war mein Freund, Alesandra.«
    Sie wandte sich um und lächelte ihren Vormund zur Begrüßung an. Der Duke of Williamshire war ein distinguierter Herr mit silbrigem Haar und dunkelgrauen Augen. Seine Söhne hatten das gute Aussehen und seine Größe von ihm geerbt.
    »Guten Tag, Vater«, rief Colin ihm zu.
    Sein Vater erwiderte den Gruß und betrat den Salon. Er blieb in der Mitte stehen und breitete die Arme aus.
    Alesandra zögerte nicht. Sie rannte zu ihm und warf sich in seine Arme. Er drückte sie herzlich an sich und küßte ihren Scheitel.
    Colin und Caine sahen sich ungläubig an. Die Zuneigung, die ihr Vater seinem Mündel so offen entgegenbrachte, versetzte sie in Erstaunen. Der Duke war gewöhnlich sehr reserviert, doch nun ging er mit Alesandra um, als wäre sie seine verlorengeglaubte Tochter.
    »Hat Colin dich gut behandelt?«
    »Ja, Onkel Henry.«
    »Onkel Henry?« wiederholten Colin und Caine aus einem Mund.
    Alesandra löste sich von ihrem Vormund und drehte sich zu Colin um. »Onkel Henry findet es nicht schlimm, mit mir verwandt zu sein.«
    »Aber er ist nicht verwandt mit dir«, sagte Colin starrsinnig.
    Sein Vater lächelte. »Ich habe sie gebeten, mich Onkel zu nennen«, erklärte er. »Alesandra ist nun ein Teil unserer Familie, mein Sohn.«
    Er wandte sich wieder an sein Mündel. »Setz dich jetzt bitte, dann können wir über diese Ehegeschichte sprechen.«
    Sie beeilte sich, seinem Wunsch Folge zu leisten, entdeckte ihre Notizen auf dem Boden und hob sie auf. Colin wartete, bis sie, sich auf dem Brokatsofa niedergelassen hatte, und kam dann zu ihr, um sich neben sie zu setzen.
    Durch seine Größe drängte er sie in die Ecke der Couch. Alesandra stieß seinen harten Oberschenkel zur Seite, damit sie ihre Röcke unter ihm hervorziehen konnte. »Da sind noch viele Plätze frei«, flüsterte sie leise, damit ihr Onkel Henry nicht hörte, wie sie seinen Sohn kritisierte. »Setz dich irgendwo anders hin, Cousin.«
    »Wenn du mich noch einmal Cousin nennst, dann, schwöre ich, erwürge ich dich«, knurrte Colin drohend.
    »Und hör auf zu zappeln.«
    »Du bedrängst sie ziemlich, mein Sohn. Rück ein Stück auf die Seite.«
    Colin bewegte sich keinen Zentimeter. Sein Vater runzelte die Stirn, setzte sich dann aber Alesandra gegenüber auf das größere Sofa neben Caine.
    »Wie seid ihr zwei denn zurechtgekommen?« fragte er schließlich.
    »Colin war die ganze Woche krank«, verkündete Alesandra. »Ziehe ich heute bei dir ein, Onkel?«
    »Nein.« Colins Einwand kam wie aus der Pistole geschossen – und ziemlich grob.
    Sein Vater runzelte wieder die Stirn, bevor er sich wieder Alesandra zuwandte. »Möchtest du denn hierher kommen?«
    »Ich dachte, Colin wollte es so«, antwortete sie. Ihre Verwirrung war nicht zu übersehen. »Es schien ihm eine große Last zu sein, sich um mich kümmern zu müssen. Gerade heute war er sehr reizbar. Ich denke, er hat Angst.«
    Colin drehte die Augen zur Zimmerdecke. »Können wir bitte zum Thema zurückkehren«, murmelte er.
    Sein Vater ignorierte seine Bitte. »Colin und Angst?« fragte er Alesandra.
    »Ja, Onkel«, antwortete sie. Sie faltete die Hände in ihrem Schoß, während sie fortfuhr: »Angst, mich vielleicht nicht loszuwerden. Jetzt verstehst du meine Verwirrung, nicht wahr? Vor ein paar Minuten war er noch fest entschlossen, mich in einen Stuhl zu stoßen und

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