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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gegen O-beinige Kinder hat.«
    »Bei allen …« Sein Vater plumpste erledigt in seine Ecke zurück.
    »Hat Morgan O-Beine?« fragte Caine Alesandra. Er war ziemlich zufrieden mit sich selbst: Er hatte die Frage stellen können, ohne mit dem Mundwinkel zu zucken.
    »Ich muß gestehen, daß es mir noch nicht aufgefallen ist, aber wenn Colin es sagt, wird es wohl stimmen. Muß ich denn Kinder haben?«
    »Ja«, sagte Colin.
    »Dann nehmen wir ihn auch nicht. Ich will keine O-beinigen Kinder.«
    Sie drehte sich um und sah zu Colin auf. »Tut so was weh?« fragte sie flüsternd.
    »Ja«, log Colin.
    Die Diskussion dauerte noch eine weitere Stunde. Caine und sein Vater wechselten sich ab, verschiedene Namen potentieller Ehemänner in den Raum zu werfen, während Colin an jedem etwas zu bemängeln hatte.
    Caine hatte unglaublich viel Spaß. Er zog sich den Hocker heran, legte seine Füße darauf und machte es sich so bequem wie möglich, während er das Schauspiel genoß.
    Colin wurde immer aufgebrachter. Er hatte den Arm von Alesandras Schulter genommen und seine Ellenbogen auf die Knie gestützt, während er auf die nächsten Vorschläge wartete.
    Alesandra wurde immer unglücklicher. Sie versuchte, gelassen dazusitzen, aber ihre Hände waren in ihrem Schoß zu Fäusten geballt.
    Gerade als sie glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, lehnte Colin sich wieder zurück und legte seine Hand über ihre.
    Sie wollte seinen Trost nicht, umklammerte seine Finger aber trotzdem.
    »Alesandra, was wollen Sie tun?« fragte Caine in diesem Augenblick.
    Es war ihr zu peinlich, die Wahrheit zu sagen, zu gestehen, daß sie sich nichts mehr wünschte, als einen Mann heiraten zu können, den sie liebte. Sie wollte so eine Ehe führen wie ihre Eltern, aber das schien nicht möglich zu sein.
    »Ich dachte, ich könnte Nonne werden, aber die Mutter Oberin wollte es nicht.«
    Tränen standen in ihren Augen, und das war der Grund, warum keiner lachte. »Und warum wollte sie es nicht?« fragte Caine sanft.
    »Ich bin nicht katholisch«, erklärte Alesandra. »Das ist eine wichtige Voraussetzung.«
    Nun mußte er doch lächeln. Er konnte es einfach nicht mehr verhindern. »Sie wären als Nonne nicht glücklich geworden«, versicherte er ihr.
    Sie war auch jetzt nicht besonders glücklich, aber es wäre wohl nicht sehr höflich gewesen, das zu erwähnen.
    »Alesandra, warum gehst du nicht zu Gweneth hinauf? Du hast Jade noch gar nicht kennengelernt, nicht wahr? Geh und stell dich Caines reizender Frau vor!«
    Sie reagierte, als hätte man ihr Straferlaß erteilt. Ihre erleichterte Miene war nicht zu übersehen.
    Alesandra stand auf, noch bevor sie erkannte, daß sie Colins Hand noch nicht losgelassen hatte. Hastig zerrte sie sich los und rannte förmlich aus dem Salon.
    Die drei Männer waren aufgestanden und nahmen ihre Plätze erst wieder ein, als sie hinausgeeilt war. Colin zog sich den Hocker heran, legte seine Beine darauf und lehnte sich zurück.
    »Das ist so verdammt schwierig für sie«, murmelte er.
    »Ja«, stimmte sein Vater zu. »Ich wünschte, sie hätte die Zeit, sich an ihre ungewöhnliche Situation zu gewöhnen, aber die hat sie leider nicht, Colin.«
    Caine beschloß, das Thema in eine andere Richtung zu lenken. »Ich bin neugierig, Vater«, begann er. »Wie hast du Alesandras Vater eigentlich kennengelernt?«
    »Es war auf der jährlichen Party der Ashfords«, erklärte der Duke. »Nathaniel und ich mochten uns auf Anhieb. Er war ein verdammt guter Mann.« Er nickte gedankenversunken.
    »Das bist du auch. Du hast die Verantwortung für seine Tochter übernommen«, stellte Colin fest.
    Die Miene seines Vaters veränderte sich dramatisch. Plötzlich wirkte er entsetzlich traurig. »Nein, das habt ihr leider ganz falsch aufgefaßt«, sagte er. »Es gibt da etwas, was ihr beide nicht wißt, und ich fürchte, es ist an der Zeit, meine Sünden zu gestehen. Ihr werdet es früher oder später ohnehin herausfinden.«
    Die ernste Feierlichkeit seiner Stimme verriet seinen beiden Söhnen, daß die Sache von gravierender Wichtigkeit war. Sie wandten ihm seine volle Aufmerksamkeit zu, während sie warteten, daß er seine Gedanken ordnete.
    Lange Minuten verstrichen, bevor er wieder sprach. »Kurz nachdem deine Mutter starb, Caine, geriet ich in ziemliche Schwierigkeiten«, begann er. »Ich hatte Gweneth noch nicht kennengelernt, und ich halte zu trinken begonnen – ziemlich viel, um es genauer zu sagen!«
    »Du? Aber du trinkst doch

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