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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihn wie ihren eigenen Sohn, und Caine hatte sie seit seiner Kindheit als leibliche Mutter akzeptiert.
    »Jade und Alesandra werden jeden Moment hier sein. Kommt jetzt in den Speisesaal, sonst wird das Essen kalt. Jungs, gebt eurer Mutter einen Kuß. Himmel, Caine, du hast abgenommen, nicht wahr? Und Colin, mein Lieber, wie geht es deinem Bein? Quält es dich?«
    Ihre Söhne wußten, daß ihre Mutter nicht wirklich Antworten erwartete. Sie wußten auch, daß sie sie gern verhätschelte und mütterlich umsorgte, ohne ernsthaft zur Kenntnis zu nehmen, daß sie beide erwachsene Männer waren.
    Gweneth war die einzige, die es wagte, Colin nach seinem Bein zu fragen. Jeder andere hatte gelernt, seine Behinderung geflissentlich zu übersehen.
    »Caine, Prinzessin Alesandra ist wirklich eine wundervolle junge Frau.«
    Es war Caines Frau, die diese Bemerkung machte, als sie nun in den Salon geschlendert kam. Sie gab ihrem Schwiegervater einen Begrüßungskuß, drückte auch Colin ein Küßchen auf die Wange und trat dann an die Seite ihres Mannes.
    »Hast du dich von Alesandra verzaubern lassen, Delphin?« fragte sie Colin mit dem Spitznamen, den er sich in den Jahren auf See verdient hatte.
    »Wo ist sie?« fragte Colin.
    »In der Bibliothek deines Vaters«, antwortete Jade. Ihre grünen Augen funkelten vergnügt. »Beim Anblick der vielen Bücher ist sie vor Freude fast ohnmächtig geworden. Als ich sie allein ließ, war sie in die Sammlung über die letzten Entwicklungen im Schiffsbau vergraben.«
    Gweneth wandte sich an den Butler und bat ihn, Alesandra zum Essen zu bitten.
    Jade hakte sich bei ihrem Mann ein. Sie starb fast vor Neugierde zu erfahren, was der Familienrat beschlossen hatte, konnte ihn aber jetzt nicht mit Fragen malträtieren, weil der Rest der Familie in der Nähe war.
    Caine strich zärtlich das tiefrote Haar seiner Frau über ihre Schulter zurück und küßte sie.
    »Ich denke, wir sollten jetzt hineingehen«, sagte Gweneth. Sie nahm den Arm ihres Mannes und verließ an seiner Seite den Salon. Colin folgte ihnen, als Caine ihm hinterherrief: »Ich würde nachher gern noch mit dir reden.«
    »Es gibt nichts mehr zu bereden«, erwiderte Colin. Er konnte aus Caines Miene schließen, daß sich das Thema schon wieder um Alesandra drehen würde.
    »Ich denke doch«, sagte Caine beharrlich.
    »Verzeiht, daß ich euch unterbreche«, sagte Jade. »Aber mir ist soeben ein wunderbarer Kandidat für eine Heirat eingefallen. Habt ihr mal an Johnson gedacht? Du kennst ihn doch noch, Colin. Er ist ein guter Freund von Lyon.«
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte Colin trocken.
    »Und?« bohrte Jade nach, als er nichts weiter sagte.
    »Ich kann dir jetzt schon sagen, daß er bestimmt nicht der richtige ist«, sagte Caine genüßlich.
    »Warum denn nicht?« fragte Jade. »Ich mag ihn.«
    »Ich auch«, stimmte Caine zu. »Aber Colin findet schon etwas, was mit ihm nicht stimmt. Im übrigen ist die Sache bereits durchgesprochen.«
    Caine schüttelte nur den Kopf, als seine Frau protestieren wollte, zwinkerte ihr schnell zu, um sie zu beruhigen und flüsterte: »Später.«
    Colin drehte sich um und ging aus dem Salon. Er ließ den Speisesaal links liegen und ging auf die Treppen zu.
    »Fangt schon mal ohne uns an«, rief er Caine über die Schulter zu. »Ich muß ein paar Worte mit Alesandra allein sprechen.«
    Colin glaubte nicht, daß er lange brauchen würde, um Alesandra mitzuteilen, daß er sie heiraten würde. Nein, das wäre in einer Minute erledigt. Mehr Zeit würde er allerdings brauchen, um ihr darzulegen, was er von einer Ehe mit ihr erwartete.
    Die Bibliothek befand sich am Ende eines langen Flurs. Alesandra stand vor dem großen Fenster und sah hinaus. Sie hielt ein dickes Buch in ihren Händen und wandte sich um, als Colin eintrat.
    Er schloß die Tür hinter sich und lehnte sich dann dagegen. Er sah sie finster an. Sie lächelte.
    »Ihr seid also fertig mit eurem Familienrat?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Aha«, flüsterte sie, als er nicht weitersprach. Sie ging zum Tisch hinüber und legte das Buch darauf. »Was habt ihr entschieden?« fragte sie und versuchte verzweifelt, ihre Stimme möglichst desinteressiert zu halten.
    Er wollte ihr gerade sagen, daß er sie heiraten würde, erinnerte sich aber an Caines Rat und kehrte den Beschluß in eine Frage um.
    »Würdest du mich heiraten, Alesandra?«
    »Nein«, flüsterte sie kaum hörbar. »Aber ich danke dir für das Angebot.«
    »Nach der Hochzeit, werden du und

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