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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Sein Lächeln war sexy und er sah toll aus in seiner schwarzen Jeans und dem darüberhängenden schwarzen Hemd. Ich drehte mich schnell zu Steph um, die über das ganze Gesicht strahlte und sich meines Schocks völlig bewusst war. Meine Augen wanderten rasch zurück zum Tisch und ich sah, was mir eigentlich gleich hätte auffallen müssen – vier Stühle und zwei offene Bierflaschen.
    Dad grinste dümmlich und machte dieses »das-ist-meine-Tochter«-Gesicht. Es war dem Gesicht, mit dem er von ihm entworfene Gebäude betrachtete, nicht unähnlich.
    »Wow! Steph, wenn du da deine Finger im Spiel hattest, dann hast du es gut gemacht.«
    Steph beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Oh, sorry, habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich ihn auch zum Abendessen eingeladen habe? Uups.« Sie klimperte unschuldig mit den Wimpern.
    Ich schaute Lincoln an und er lächelte, was meinen Magen verrücktspielen ließ.
    »Hey«, sagte ich und schaffte es nicht, die Überraschung in meiner Stimme zu verbergen.
    »Hey. Ich war nur kurz auf der Toilette«, sagte er, als würde das alles erklären.
    »Ah, klar. Schön, dich … danke, dass du gekommen bist.« Danke, dass du gekommen bist? Hätte ich nicht noch etwas Kindischeres sagen können?
    Lincoln schaute auf den Tisch hinunter und räusperte sich. »Du siehst … das Kleid ist fantastisch.« Er sah mich kurz an und seine Augen leuchteten auf. Dann schaute er rasch wieder weg. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich wurde rot.
    Dad und Lincoln zogen Stühle unter dem Tisch vor, damit wir uns setzen konnten. Während ich die Speisekarte überflog, holte ich tief Luft. Bevor Steph und ich kamen, waren Dad und Lincoln schon eine ganze Weile allein gewesen. Weiß Gott, worüber sie gesprochen hatten. Ich musste mich beruhigen – na toll. Stephs Idee wurde immer verlockender.
    Als unsere Getränke da waren und wir bestellt hatten, entschuldigte sich Dad, weil er ebenfalls auf die Toilette wollte. Steph wartete schätzungsweise eine Mikrosekunde lang, bevor sie unter den Tisch und in ihre Tasche langte. Mit einem hinterhältigen Lächeln zeigte sie mir ganz kurz eine kleine Flasche Wodka. Nachdem sie einen großen Schluck von ihrem Orangensaft genommen hatte, ließ sie das Getränk unter den Tisch gleiten, füllte es mit Wodka auf und stellte es wieder zurück, wobei sie es lässig mit ihrem Strohhalm umrührte. Sie schaute mich mit großen Augen an. Ich war dran. Ich warf Lincoln einen Blick zu. Ein fragender Ausdruck huschte über sein Gesicht. Was soll’s. Ich nahm einen Schluck und reichte meine Limonade an Steph weiter. Ich schaute nicht in ihre Richtung, aber ich konnte die Zufriedenheit spüren, die sie ausströmte. Wenn sie auch nur halbwegs die Chance dazu gehabt hätte, hätte sie einen Siegestanz vollführt.
    Trotz meiner anfänglichen Nervosität plauderten beim Abendessen alle angeregt. Dad quetschte Steph aus, auf welche Uni sie am liebsten gehen würde, und Steph und Lincoln genossen wie immer ihre gegenseitigen Sticheleien. Die Hauptgerichte waren köstlich, der Nachtisch noch besser – abgesehen von dem peinlichen Versuch der Kellner, eine Kerze in mein Soufflé zu stecken und »Happy Birthday« zu singen. Zuzuschauen, wie das Soufflé in sich zusammensackte, während sie sangen, fasste ziemlich gut zusammen, was ich von Geburtstagen hielt. Wenigstens begann ich mich zu entspannen, dank Dad, der sich wegen eines Anrufs nach draußen verzog, sodass ich weiteren Nachschub à la Steph entgegennehmen konnte.
    »Normalerweise trinkt man das nicht im Verhältnis eins zu eins, Steph«, sagte Lincoln ironisch.
    »Mach dir keine Sorgen, Lincoln. Es ist noch jede Menge da«, versuchte sie ihn zu ködern. »Möchtest du was davon?«
    Er schüttelte den Kopf, kämpfte jedoch gegen ein Lächeln an, als er mich anschaute. »Jemand muss schließlich das Gespräch mit Violets Dad aufrechterhalten.«
    Einen Augenblick lang fürchtete ich, dass uns Lincoln für völlig unreif halten könnte, aber ein Blick zu Steph und wir brachen beide in Gelächter aus.
    Als Dad zurückkam, bezahlte er die Rechnung und ließ uns an der Bar zurück mit den Worten, dass er »offiziell die älteste Person hier« war. Ich wusste, dass er schnurstracks noch für ein paar Stunden zurück ins Büro gehen würde. Natürlich versprach Lincoln pflichtbewusst, dass er mich sicher nach Hause bringen würde – nicht dass Dad daran gedacht hätte, ihn darum zu bitten.
    Wir nahmen auf einer luxuriösen

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