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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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zu folgen. Ich schlang meinen Arm um Lincolns Hüfte. Als ich aufblickte, sah ich, dass er mich beobachtete. Er hatte seine Hand auf meinen nackten Rücken gelegt, ganz vorsichtig. Seine Fingerspitzen drückten sanft in meine Haut. Seine Berührung brannte und mein Herz hämmerte.
    Langsam legte ich meinen anderen Arm um Lincolns Taille, um unsere Hüften aneinanderzuziehen. Abrupt wich er zurück und machte mir ein Zeichen, dass er einen Drink brauchte. Dann verschwand er in Richtung Bar. Perfekt. Ich biss mir auf die Lippe und ein Gefühl der Demütigung überkam mich. War das die Antwort auf meine Frage?
    Ich wollte auf und davon, wirbelte herum und prallte frontal mit jemandem zusammen. Ein seltsames Summen durchzuckte meinen Körper, als ich meinen Arm auf seinen legte, um das Gleichgewicht zu halten. Ich musste wohl mehr getrunken haben, als mir bewusst gewesen war.
    Der Fremde beugte seinen Kopf zu meinem Ohr. »Ich habe dich von da drüben beobachtet. Du strahlst so.«
    Da erkannte ich, dass es der Typ von der Bar war. Seine tiefe, dunkle Stimme jagte mir einen Schauder über den Rücken. Er war seltsam vertraut, deshalb jagte er mir keine Angst ein, wie das sonst bei einem Fremden der Fall gewesen wäre. Darüber hinaus war es schön zu wissen, dass es wenigstens einen gab, der mich attraktiv fand – auch wenn »strahlen« nicht gerade meine Nummer eins unter den Flirtsprüchen war.
    Ich wusste, dass es kindisch war, mit jemand anderem zu flirten, nur um es Lincoln heimzuzahlen, aber ich tat es trotzdem. »Danke«, sagte ich und blickte unter gesenkten Wimpern zu ihm auf.
    Trotz der extrem peinlichen Abfuhr, die ich erlitten hatte, übertönte die Musik allmählich meine Gedanken, und mit einem Fremden zu tanzen, selbst mit einem, der für einen Typ einen ziemlich blumigen Duft an sich hatte, war alles andere als … unangenehm. Mir war kaum bewusst, dass seine Hände von meinen Hüften allmählich nach oben wanderten, und als er mit ihnen über meinen nackten Rücken fuhr, konnte ich nicht anders, als nach Luft zu schnappen. Überall, wo mich seine Hände berührten, entstanden Funken, wie winzige Elektroschocks, die auf meiner Haut prickelten, obwohl seine Hände längst weitergewandert waren. Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich wusste, dass ich das Ganze abbrechen sollte, aber aus irgendeinem Grund tat ich es nicht. Bevor ich noch dahinterkommen konnte, warum das so war, kam Lincoln und riss den Typ von mir weg.
    Er fluchte, und seine grünen Augen blitzten auf vor Zorn. Der Typ schien einfach nur amüsiert zu sein und machte einen Schritt auf ihn zu. Einen Moment lang dachte ich, dass Lincoln ihn schlagen würde, aber dann legte er mir einfach den Arm um die Taille und schob mich hinter sich.
    »Lass die Finger von ihr. Sie ist nicht interessiert«, knurrte er. Sein Tonfall war drohender, als ich je zuvor von ihm gehört hatte. Außerdem hatte er recht; ich war nicht interessiert. Zumindest glaubte ich das. Schließlich hatte ich mit dem Typ nur getanzt, um Lincoln eifersüchtig zu machen, oder? Aber Lincoln tat gerade so, als sei der andere gefährlich.
    Der Typ stand nur da und lächelte, wobei ein seltsames Licht in seinem dunklen Haar schimmerte. »So hat es für mich aber nicht ausgesehen«, sagte er völlig gelassen.
    Als ich in Lincolns wildes Gesicht blickte, war ich plötzlich wieder nüchtern. Was ging da eigentlich vor?
    »Ich muss gehen.« Ich wandte mich um und ging auf unseren Tisch zu. Lincoln war mir dicht auf den Fersen.
    »Wo ist Steph? Ich möchte einfach nur gehen«, sagte ich und konnte ihm dabei nicht in die Augen schauen. Ich spürte, wie all meine gute Laune wie ein schlecht gebautes Kartenhaus in sich zusammenfiel. Lincoln zog seine Jacke an und steckte die Hände in die Taschen. Grundlagen der Körpersprache.
    »Sie ist gegangen, während du … getanzt hast. Sie hat gesagt, sie ruft dich morgen an. Kanntest du diesen Typ?«
    Ich konnte die Wut fühlen, die er ausstrahlte. »Nein«, murmelte ich.
    »Du hättest ihn nicht an dich heranlassen dürfen! Du musst vorsichtiger sein. Hat er was gemacht? Hat er … irgendwas gesagt?«
    Ich schnappte mir meine Tasche und drehte mich um. Lincoln stand direkt hinter mir. »Ich … er …« Ich konnte nicht klar denken, wenn er mir so nah war. »Ich gehe jetzt.«
    Ich machte mich auf den Weg zur Tür, drängte mich durch das Meer aus Körpern, das zwischen mir und der frischen Luft lag.
    Schweigend gingen wir nach Hause. Ich war einen

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