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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Kopf in meinem Kissen. »Ich werde es dir sagen, wenn du aufhörst, mir in meine Gefühle reinzupfuschen!«
    Er sagte nichts, aber ich begann, mich wieder mehr wie ich selbst zu fühlen – zorniger –, deshalb wusste ich, dass er sich zurückgezogen hatte.
    Es schien keine Rolle zu spielen, wie sehr ich mit meinem eigenen Leben weitermachen wollte, alles lief früher oder später wieder auf Grigori und Verbannte hinaus. Ich bekam allmählich das ungute Gefühl, dass ich dem so oder so nicht würde entkommen können.
    Ich berichtete Phoenix von den drei toten Grigori; dass sie von Verbannten ermordet worden waren, nicht von Verbannten der Lichts oder der Finsternis, sondern von beiden. Als ich ihm von Griffins Theorie erzählte, begann er unbehaglich auf seinem Sitz herumzurutschen und Kissen herumzuschieben, als wäre er sehr beschäftigt mit ihnen.
    Ich verlor die Geduld. »Was?«
    Er seufzte. »Die Regeln haben sich geändert, Violet. Eure Leute müssen endlich die Augen öffnen.« Er schüttelte den Kopf.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich sollte nicht über dieses Zeug reden.«
    »Grigori sind gestorben. Wenn du etwas darüber weißt, musst du es mir sagen.«
    Phoenix’ Augenbrauen schossen nach oben. » Entschuldigung, du verwechselst mich wohl mit jemandem, dem das nicht total egal ist. Grigori sind die Feinde der Verbannten – aller Verbannten, mich eingeschlossen.«
    »Warum hilfst du mir dann? Warum hast du vorgestern Abend diesen anderen Verbannten getötet?«
    »Ich habe ihn getötet, weil er dir sonst den Kopf abgerissen hätte.«
    »Und wenn nicht? Wärt ihr dann zusammen ein Bier trinken gegangen?« Ich wurde immer wütender.
    Seine Augen blitzten gefährlich auf.
    »Ich würde niemals mit einem Cherub irgendwohin gehen. Ich sagte doch, dass ich sie nicht mag.« Er presste die Lippen zusammen und beobachtete mich. »Ich dachte, das würde dir ohnehin nichts ausmachen. Du willst ja nicht mal deine eigenen Leute beschützen. Warum gehst du dann davon aus, dass ich es tun würde, wenn sie mich später ohnehin töten würden … oder Schlimmeres.«
    »Ich habe nie gesagt, dass es okay ist, wenn sie ermordet werden«, verteidigte ich mich. Ich wurde so zornig. Und ich war nicht die Einzige – Phoenix sah aus, als würde er gleich hinausstürmen.
    »Hör mal, du hast recht, ich kann schlecht erwarten, dass es dir etwas ausmacht«, sagte ich zwischen tiefen, beruhigenden Atemzügen. »Aber du bist hier und du hast mich vor dem Cherub gerettet. Ich weiß, andere Grigori sind dir egal … und trotzdem möchtest du, dass ich einer von ihnen werde. Aber wozu wäre das gut, wenn die anderen alle tot wären? Bitte, Phoenix.«
    »Hör auf«, knurrte er. Ich wusste, dass sich das auf meine Gefühle bezog, auf die Tatsache, dass ich spüren konnte, dass ich ihn hatte.
    »Ganz schön lästig, was?«, sagte ich und warf ihm ein besserwisserisches Grinsen zu.
    Er steckte die Hände in die Taschen und tigerte eine Weile im Wohnzimmer herum, schließlich verschwand er im Flur. Ich ließ ihm Zeit zum Nachdenken. Schließlich stritten wir hier nicht über Pizzabeläge.
    Als er wieder seinen Platz auf dem Sofa einnahm, sackte er in sich zusammen, lehnte seinen Kopf nach hinten und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Okay. Du musst wissen, dass es eine Zeit gab, in der Verbannte die Welt beherrschten. Eine Zeit, in der sie hierherkommen konnten, sich nehmen konnten, was sie wollten, und tun konnten, was ihnen behagte. Sie nahmen sich Männer als Sklaven und Frauen, die ihnen Kinder gebaren. Sie zögerten nicht, zu töten, wer sich ihnen widersetzte, und die Menschheit fiel rasch unter ihre Herrschaft.«
    »Sie wollten, dass die Menschen ihnen dienten«, sagte ich, weil ich mich daran erinnerte, was Griffin gesagt hatte.
    Phoenix nickte. »Sicher hat man dir schon Einiges davon erklärt. Wie manche Engel hierherkamen, um zu töten und zu erobern, während andere wegen der Körper kamen. Verstehst du, das Reich kann einem manchmal wie zwei gegnerische Länder vorkommen – voller Propaganda und unvermeidlichem Krieg. Anders als hier ist es jedoch nicht besonders witzig, Krieg zu führen, wenn man keine körperliche Gestalt hat.« Er lächelte ironisch. »Die aufregenden Belohnungen fehlen einfach.«
    In Form von Blut und Eingeweiden. Ich schauderte.
    »Zu dieser Zeit waren die Grigori eine Rangstufe der Engel«, fuhr Phoenix fort. »Sie waren nicht so sehr Kämpfer als vielmehr Wächter, die über die Menschheit wachten und

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