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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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gefunden habe … «
    »Elise?« Er stieß einen Fluch aus und schüttelte den Kopf.
    Tavia dachte daran zurück, wie er ihr gesagt hatte, dass diese Frau die Gefährtin seines toten Bruders war. Allein schon bei ihrer Erwähnung war Chase sehr in die Defensive gegangen. »Du hast gesagt, du warst nicht in sie verliebt, aber das ist nicht ganz die Wahrheit, nicht?«
    Mit einem langen Seufzer lehnte er sich gegen das geschnitzte Kopfende des Bettes zurück, stumm und nachdenklich. Sie rechnete damit, dass er sich weiter von ihr zurückziehen würde. Sie wusste so wenig über ihn, konnte sich aber vorstellen, dass er nur umso weiter auf Distanz ging, je mehr sie ihm zusetzte.
    Sie räusperte sich und setzte sich auf, plötzlich brauchte sie selbst etwas Raum für sich. »Lass nur. Es geht mich ja nichts an – «
    »Ich wollte sie«, platzte er heraus. Die Worte klangen rau, voller Selbsthass. »Sie gehörte Quentin, hatte ihm immer gehört … aber ein Teil von mir wollte sie trotzdem.«
    Tavia wurde reglos neben ihm und sah sich zu ihm um. »Hast du sie verführt?«
    »In Gedanken oft. Das war schlimm genug.« Er schüttelte vage den Kopf. »Elise war nur ein Teil meines Problems, aber ich habe lange gebraucht, das zu erkennen. Ich wollte alles, was mein Bruder hatte. Ich wollte sein wie er, alles, was er war. Alles haben, was so gut zu ihm passte. Was ihm einfach zuflog und für mich immer unerreichbar war. Ich habe versucht, der Mann zu sein, den ich in ihm gesehen habe, sogar nachdem ich erkannt habe, dass ich mir nur vorgemacht habe, ihm auch nur annähernd das Wasser reichen zu können.«
    In seinem Gesicht war so viel Qual, dass es ihr das Herz zusammenzog. Seine Augen waren gehetzt, erfüllt von Schuld, Scham und einer geheimen Verachtung für sich selbst, die sie kaum ermessen konnte. Du lieber Gott, wie lange lebte er schon mit diesem schrecklichen Selbsthass?
    »Hat dein Bruder das gewusst?«
    »Gott, nein. Er hatte keine Ahnung.« Er spitzte nachdenklich die Lippen, die Augen gesenkt. »Schließlich waren wir beide Chases. Es wäre unter Quents Würde gewesen, zu denken, dass ich ihn beneide. Man hat uns zu moralisch erzogen, perfekt in jeder Hinsicht. Etwas anderes hätte unser ehrwürdiger Vater gar nicht akzeptiert.« Seine Stimme hatte einen sarkastischen Unterton angenommen. »Einer von August Chases Söhnen zu sein, war mit gewissen Erwartungen verbunden. Quent hatte kein Problem damit, die hohen Vorgaben unseres Vaters sogar noch zu übertreffen.«
    »Und du?«, fragte Tavia sanft.
    Er verzog sardonisch den Mund. »Immer Bester meiner Altersgruppe, bei jedem Wettbewerb. Einflussreich, respektiert. Mit besten beruflichen und gesellschaftlichen Verbindungen. Ich hatte eine große Zukunft vor mir und alle Voraussetzungen dafür, das Beste daraus zu machen.«
    »Daran habe ich keine Zweifel«, antwortete sie. »Aber das war nicht meine Frage. Ich meinte – «
    »Meinen Vater«, beendete er den Satz für sie, seine Stimme war völlig ausdruckslos. »Das Problem damit, einen älteren Bruder wie Quentin zu haben, ist, dass er einen sehr langen Schatten wirft. Da kann man leicht geschluckt werden, unsichtbar werden.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe es aufgegeben, mit meinem Bruder zu wetteifern, als ich noch ein Junge war und er schon zehn Jahre bei der Agentur, wo er die jahrhundertealte Familientradition im Dienst der Gemeinschaft fortführte.«
    »Was ist dann passiert?«
    Er knurrte lässig. »Ich habe getan, was von mir erwartet wurde. Jahrzehntelang habe ich alle Vorschriften eingehalten und nutzlose Zeit damit verbracht, mir einen hohen Rang in der Agentur und die Bewunderung von Leuten zu erarbeiten, die sich meine Freunde nannten, solange es ihren Interessen oder Launen diente.«
    Jetzt verstand Tavia. »Aber nicht dein Vater.«
    »Er hatte schon den Sohn, den er wollte. Ich war … überflüssig.« Er stieß einen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. »Du hast mir gesagt, wie einsam und leer du dich fühlst, seit du erkannt hast, dass dein ganzes Leben auf Lügen aufgebaut war und dass du niemandem, den du kanntest, etwas bedeutet hast.« Sie nickte, und er redete weiter. »Manchmal kann man sich auch mitten in einer Familie so fühlen.«
    Sie streckte die Hand aus, öffnete seine Faust und schlang ihre Finger zwischen seine. Eine Weile blieb er stumm und starrte auf ihre verschlungenen Hände. Als er dann wieder redete, klang seine tiefe Stimme seltsam verletzlich. Als gewährte er ihr

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