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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dort oben stand. Das war Gabrielles fruchtbare Zeit und die jeder Stammesgefährtin, die eine Blutsverbindung mit einem Angehörigen von Lucans Spezies eingegangen war.
    Für den Stamm waren Blut und Samen zusammen nötig, eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme beim Orgasmus in der abnehmenden Halbmondphase, um neues Leben zu schaffen. Der Akt war heilig und durfte von keinerlei Zweifel begleitet sein.
    Gabrielle starrte ihn an, wie er schweigend dastand. Sie trat einen kleinen Schritt vor, schlüpfte unter seinem Arm hervor und sah ebenfalls in den samtigen schwarzen Nachthimmel auf. Sie stieß einen kleinen Seufzer aus, wortlos, aber voll Verständnis. Abrupt drehte sie dem Mond den Rücken zu, lehnte sich an das hüfthohe Geländer der Veranda und sah ihn an. »Wie ich höre, hat Hunter sich gemeldet. Er und Corinne sind auf dem Weg hierher?«
    Lucan nickte, nur allzu froh um den Themenwechsel. »Sie mussten das Tageslicht in Pennsylvania abwarten, aber jetzt sind sie schon wieder unterwegs. Bis Sonnenaufgang dürften sie es nach Neuengland schaffen und sind dann morgen Nacht hier.«
    Es war immer noch seltsam, dass Hunter ein Mitglied des Ordens war, aber der tödliche Gen Eins, der Dragos einst als Killer gedient hatte, hatte sich in seiner kurzen Zeit bei den Kriegern als wichtiger Verbündeter erwiesen. Jetzt kam er von einer Mission aus New Orleans zurück, die dem Orden wertvolle Informationen über Dragos’ Operation verschafft hatte. Diese Informationen brachte Hunter ihnen mit.
    Und er brachte auch noch etwas anderes mit: seine neue Gefährtin Corinne und den Jungen, den sie vor dreizehn Jahren als Gefangene in einem von Dragos’ genetischen Zuchtlabors geboren hatte.
    »Ich bin gar nicht überrascht, dass Hunter und Corinne zusammen sind«, bemerkte Gabrielle, als könnte sie Lucans Gedanken ebenso lesen, wie ihre Blutsverbindung sie emotional miteinander verband. »Sie haben beide Dragos’ Torturen überlebt, und jetzt können sie zusammen einen neuen Anfang machen. Und auch Nathan, das arme Kind.«
    Lucan dachte über Corinnes Sohn nach, einen von vielen Stammesvampiren, die Dragos mit Dutzenden gefangener Stammesgefährtinnen gezüchtet hatte, um sich seine eigene Armee von Stammesvampiren der Ersten Generation zu schaffen. Sie alle hatten väterlicherseits dieselbe DNA – die des Ältesten, den Dragos über Jahrhunderte hinweg versteckt gehalten und versklavt hatte, bis der Außerirdische in die Wildnis Alaskas geflohen war. Dieser Älteste war jetzt tot, getötet vom Orden, nachdem er dort oben eine blutige Schneise durch etliche Siedlungen geschlagen und dann Jenna angegriffen und für immer verändert hatte.
    Aber seine im Labor gezeugten Nachkommen lebten noch, in völliger Isolation von Lakaien aufgezogen und von Dragos in der Kunst des Tötens ausgebildet. Sie hatten keine Namen, wurden nur Hunter genannt, von Geburt an wurden ihnen ihre Identität und all ihre Menschlichkeit genommen. Jungen wie Corinnes Sohn Nathan. Und der Ordenskrieger Hunter, dessen eingekerkerte Mutter nicht lange genug gelebt hatte, um ihre Befreiung zu erleben oder die Chance zu bekommen, ihr verlorenes Kind zu suchen, so wie Corinne es kürzlich getan hatte. Gabrielle und den übrigen Frauen des Ordens war es durch ihre hartnäckigen Bemühungen gelungen, Corinne und die wenigen überlebenden Stammesgefährtinnen in ihrem geheimen Gefängnis aufzuspüren und zu befreien, sodass sie ihr Leben neu beginnen konnten.
    »Was denkst du, wie viele Jungen wie Nathan es noch gibt?«, fragte Gabrielle.
    Lucan schüttelte den Kopf. »Zu viele. Dragos züchtet seine Killer seit Jahrzehnten, angefangen mit Hunter vor über fünfzig Jahren.«
    »Und wir können wohl nicht davon ausgehen, dass Dragos’ Experimente sich auf seine Zuchtlabore beschränkt haben«, fügte sie ernst hinzu. »Nur Gott allein kennt das ganze Ausmaß seiner kranken Machenschaften.«
    »Wenn wir Glück haben«, sagte Lucan, »geben uns die Laborinformationen, die Hunter uns aus New Orleans mitbringt, einige Anhaltspunkte.«
    Gabrielles Mundwinkel kräuselten sich. »Gideon kann sicher gar nicht erwarten, diese Dateien in die Finger zu kriegen. Und erst Dragos’ tiefgekühlte Genproben.«
    Lucan nickte. »Damit liegt er mir schon in den Ohren, seit Hunter angerufen hat, dass er mit den Tieftemperatur-Lagerbehältern und Laborberichten zu uns unterwegs ist.«
    Die Bergung dieses Labormaterials war nur der letzte Schlag, den der Orden Dragos’ Operation

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