Erwarte mich in Paris (German Edition)
ich nur noch von den Fesseln um meine Handgelenke gehalten.
Mein ganzer Leib zitterte, weil ich jeden Muskel anspannte. Ich hatte Angst, meine Schultergelenke durch mein eigenes Körpergewicht auszurenken. Meine Zehen schleiften über das trockene Gras, während das Pendeln allmählich nachließ.
Mein Keuchen erfüllte die Luft und ich nahm wahr, dass mein Körper nun völlig verrückt zu spielen begann. Trotz der Leiden, Erniedrigung und Todesangst hatte ich eine Erektion. Neben dem brennendem Schmerz in meinem gedehnten Anus, spürte ich eindeutig ein verheißungsvolles Prickeln in meinem Unterleib. Ich brauchte es nicht zu sehen, um mir dessen gewiss zu sein. Trotz all der Scham und Angst hatte ich wirklich einen ausgewachsenen Ständer.
Irgendjemand versetzte mir einen erneuten Stoß, so dass das Pendeln wieder einsetzte. Mit jedem Schaukeln durchzuckte ein stechendes Ziehenden meine Schultern, während der Stab tief in mir steckte und eine Stelle massierte, die es mir unmöglich machte, diese quälende Geilheit abzuschalten.
„Spürst du, wie dein Körper Gott verlacht?“, fragte mich eine harte Stimme. Ein weiterer kräftiger Stoß gegen meinen Körper stimulierte mich derart, dass ich nicht mehr an mich halten konnte. Unter Zuckungen kam es mir. Ächzend hing ich an diesem verfluchten Baum und spritzte vor den Augen der Versammelten meinen Saft in mehreren Stößen auf das trockene Gras.
„Spüre die Schmach, auf dass du sie nie vergessen mögest“, hörte ich, während weiterer Samen aus mir herausschoss und ein langer Orgasmus meinen Körper erbeben ließ.
„Bete um Heilung. Bete darum, dass Gott dich erhört und dir diese teuflische Abartigkeit nimmt.“ Wieder wurde ich angestoßen, so dass ich mich verkrampfte und die Reizung erneut einsetzte.
Ich schämte mich so unglaublich. Während mir Tränen über das Gesicht liefen, kam ich schon wieder. Ich spürte, wie sich jeder Muskel in mir zusammenzog, nur mit dem einen Ziel, weitere Mengen von Sperma hervorzupumpen. Zitternd und schluchzend, von heiseren Schreien unterbrochen, betete ich und hoffte in dem Moment wirklich, dass diese unnatürliche Vorliebe, dieser Makel von mir genommen werde oder ich sterben würde. Ich konnte dies nicht länger ertragen. Ich wollte alles tun, was man von mir verlangte, ich wollte normal werden, Sara heiraten, Kinder in die Welt setzen, ein normales Familienleben führen, nur herunterlassen sollten sie mich. Diese Qual sollte endlich aufhören. Keine Kontrolle über den eigenen Körper zu haben und dabei von anderen Menschen beobachtet zu werden, war mehr als ich ertragen konnte.
„Mea maxima culpa, Gott vergib mir! Dominum Deum nostrum“, schrie ich, bis meine Stimme brach und mein Hals ein einziger brennender Schmerz war.
Dann wurde ich ohnmächtig. Voller Gnade legte sich ein schwarzer Schleier über meinen Geist, erstickte den Schmerz und alle Gefühle, die in mir tobten.
Pieros Hilfe
Eine ganze Weile befand ich mich in diesem tröstlichen Dämmerzustand. Ich glaubte zu schweben. Ich sah auf die grauenvolle Szenerie herab, so als wäre ich ein Vogel und säße über mir in dem Baum.
Die Männer drehten mir den Rücken zu und bewegten sich von meinem nackten, geschundenen Leib weg. Sie ließen mich einfach hängen, ohne sich weiter um mich zu kümmern, ohne mir auch nur einen Blick zu gönnen. Ich sah die blutigen Striemen, die meinen Rücken wie ein feines Netz überzogen. Mein Kopf hing kraftlos zwischen den erhobenen Armen, eine schwarze Binde über den Augen, die von verschwitztem, schwarzem Haar fast verborgen war.
Mein eigener Anblick bereitete mir derartige seelische Schmerzen, dass ich nicht mehr in der Lage war, mich weiter anzusehen. Ich hatte plötzlich das Gefühl, einfach wegfliegen zu können. Weg von dieser Erdgebundenheit, weg von Folter und Leid. Eine wunderbare Leichtigkeit breitete sich in mir aus. Ich spürte den kühlen Wind, der durch die Blätter strich und wollte meine Schwingen ausbreiten, um für immer diesen Ort zu verlassen.
Doch der Körper unter mir bewegte sich im aufkommenden Wind, und ein kraftvoller Sog riss mich von meinem Baum herunter, in meinen menschlichen, schmerzenden Leib zurück.
Mit einem tiefen, qualvollen Atemzug kam ich zu mir und spürte augenblicklich wieder die Leiden. Ich fror und zitterte in der kalten Morgenluft. Kalter Tau legte sich auf meine gefühllose Haut. Meine Hände konnte ich nicht mehr
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