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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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spüren. Dafür fühlte ich umso mehr meinen pochenden Unterleib, sowie den gnadenlos drückenden Stab in meinem Körper.  
    Ein Gefühl des Fallens breitete sich in mir aus und schoss, wie ein Blitz in meine Gedärme. Fassungslos registrierte ich, wie ich mich entleerte. Warm und feucht lief mein Darminhalt an meinen Beinen hinab. Diese Erleichterung sorgte dafür, dass sich erneut sexuelle Spannung in mir aufbaute. Ich musste meine Augen nicht benutzen, um zu wissen, dass mein Glied wieder steil nach oben ragte und nur auf den nächsten Windstoß wartete, damit ich vor Schmerzen meinen Körper anspannte, um erneut Sperma hervorzupumpen.  
    Ich hätte mir so gern selbst Schmerz zugefügt, damit der aufsteigende Orgasmus unterbrochen wurde. Doch ich hing, zu keiner Bewegung fähig, wie ein lebloser Gegenstand, an dem Seil, nur darauf wartend, dass sich mein Körper abermals über mich lustig machen würde. Mir blieb nichts weiter übrig, als genau das zu tun, was man von mir erwartete. Ich betete.  
    „Ideo precor omnes Sanctos… orare pro me ad Dominum Deum nostrum“, spulte ich herunter. Meine Lippen waren trocken und die Worte bewirkten, dass sie aufrissen und ich Blut in schmeckte.  
    Nikola?  
    „Confiteor Deo omni potenti et vobis, fratres …“, flüsterte ich.  
    Nikola!  
    „Mea culpa, mea culpa …“  
    Ich hob lauschend den Kopf. Mir war, als hätte mich jemand gerufen.  
    „Warte, ich helfe dir.“  
    Wer war das? Träumte ich? War es schon Mittag? Hatte ich alles gesühnt? War es endlich vorbei?  
    „Ich bind’ dich jetzt los. Oh, Scheiße“, hörte ich jemanden fluchen. „Tut mir echt leid, aber ich muss das jetzt tun.“  
    Ein erneutes Beben erfasste mich, als der Stab aus meinem Körper gezogen wurde. Erstickt schrie ich auf, als sich meine Eingeweide zusammenzogen und mein Körper erfolglos versuchte, erneut Samen hervorzustoßen. Mein Körper war leer. Wirkungslos arbeiteten meine Samenstränge, nur um sich verzweifelt und qualvoll zu verkrampfen.  
    „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“, murmelte die Stimme. „Diese Idioten! Dass sie es so übertreiben müssen.“  
    Ich spürte wieder Boden unter meinen Füßen, doch meine Knie knickten ein. Ich war so kraftlos, dass meine Beine das Gewicht meines Körpers nicht tragen konnten.  
    „Warte“, flüsterte die Stimme. Ein Arm umfing mich und ich spürte einen warmen Körper an meiner Brust, gegen den ich mich lehnen konnte. Und das war auch nötig. Als die Fesseln an meinen Händen gelöst wurden, wäre ich sonst zu Boden gegangen.  
    „Komm, stütz dich auf mich. Ich bring dich hier weg.“ Eine fahrige Hand streifte mir die Binde von den Augen.  
    „Piero?“ Ungläubig sah ich in das angespannte Gesicht meines Freundes. „Was … tust … du … hier?“  
    „Ich hol dich hier raus!“  
    Mein Blick fiel auf eine Lache aus flüssigem Darminhalt und weißen Flecken von Sperma, welche die Stelle anzeigte, an der ich die vergangenen Stunden hatte ausharren müssen.  
    „Oh, mein Gott! Ich wollte nicht, dass du mich so siehst …“, brach es schluchzend aus mir heraus.  
    „Ist schon gut. Es ist nicht deine Schuld.“ Er zog mich fort und trug mich mehr, als dass ich selber lief. Ununterbrochen weinte und schluchzte ich. Ich konnte einfach nicht aufhören.  
    „Pst, sei still“, zischte Piero und zog mich in ein dichtes Gebüsch. Dort ließ er mich zu Boden sinken, griff eine bereitliegende Decke und wickelte mich notdürftig ein.  
    „Vertrau mir, ich kümmere mich um alles.“  
    Steif saß ich da. Eine Faust auf meinen Mund gepresst, versuchte ich den Weinkrampf, der in mir tobte, zu unterbinden. Nur der Schmerz, den ich mir selbst zufügte, indem ich in die Haut meiner Hände biss, verhinderte, dass ich laut aufschluchzte. Ich roch die Ausdünstungen meines Körpers nach Kot und Sperma und hätte mich am liebsten übergeben.  
    Piero zog indes ein Handy hervor. „Wir sind so weit. Ja, am verabredeten Treffpunkt“,  flüsterte er atemlos. „Bis gleich.“ Dann setzte er sich neben mich.  
    „Ich … schäme … mich so“, schluchzte ich, vom Weinkrampf unterbrochen. Ich zog die Decke fester um mich, obwohl meine Schultergelenke bei dieser Bewegung vor Schmerz aufschrien. Dann senkte ich den Kopf, so dass Piero mein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Ich fühlte mich erschöpft, zerschlagen und tot sterbenskrank. Dennoch war das Gefühl der Scham dermaßen stark, dass ich am liebsten im Boden

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