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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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weit. Und ich werde dabei zusehen und dich schreien hören. Ich werde mich in der Nähe verstecken, dich genau beobachten und es genießen.“  
    Feindseligkeit schlug mir, wie eine Ohrfeige entgegen.  
    „Wie kannst du so was nur tun? Männer mit Männern? Reicht dir keine Frau? Bin ICH dir nicht genug? Du hättest mich haben können. Du hättest nur eine Andeutung machen müssen. Ich habe so darauf gewartet.“  
    Zorn und Verbitterung lagen in Saras Stimme. Doch dann zuckte sie mit den Schultern, als müsse sie eine Erinnerung abschütteln.  
    „Warte nur. Du wirst schon sehen. Jetzt wird sich einiges ändern. Wir treffen uns bald wieder und dann wirst du auf Knien betteln, damit ich dich in mein Bett lasse.“ Sara grinste und strich mir mit einem Finger über das schweißnasse Gesicht. „Ich gebe nicht auf. Wir sind einander versprochen. Du bist mein Mann und ich bin deine Frau. Das wird für immer so bleiben.“  
    Sie erstarrte und blickte über ihre Schulter. „Sie kommen …“  
    Ein irres Funkeln erschien in ihren Augen. „Ich freu mich auf die Vorstellung, die du mir gleich bieten wirst. Ich werde sie genießen. Und ich hoffe, du kannst es auch. Aber ich bezweifele es.“  
    Sie zog mir die Binde wieder über die Augen.  
    „Viel Spaß“, hauchte sie und gab mir einen harten Kuss auf die Wange. Dann hörte ich sie davonlaufen.  
    Ich hatte nicht geahnt, dass Sara meine Abweisung so persönlich genommen hatte. Ihr Hass war für mich körperlich spürbar gewesen. Aber was meinte sie mit Vorstellung ? Ich hatte nicht vor, hier irgendetwas zu veranstalten.  
    Ich nahm die Rezitation des Schuldbekenntnisses wieder auf, da es mir half, die ziehenden Schmerzen in meinen Schultern und die vielen Fragen in meinem Kopf zu vergessen. So hörte ich die kommenden Personen erst, als sie schon direkt vor mir standen.  
    „Nikola Č erve ň ákowi  
    “, sagte eine tiefe Stimme. „Bist du bereit für das Austreibungsritual, welches dich läutern, reinigen und zu einem wahren Mann machen wird?“  
    Ich bewegte meinen Kopf, um herauszufinden, wie viele Menschen sich um mich herum befanden. Die Binde über meinen Augen machte mich noch wahnsinnig. Erst jetzt merkte ich, wie wichtig es war, etwas sehen zu können, und wie sehr es mich verunsicherte, wenn mir dieser Sinn genommen wurde.  
    Bevor ich auch nur irgendetwas entgegnen konnte, antwortete eine andere Stimme an meiner statt: „Er ist bereit.“  
    Was zum Teufel lief hier ab? Nervös versuchte ich mir die Augenbinde mit dem Oberarm wegzuschieben. Wie schon am Anfang des Abends traf mich ein Gertenhieb.  
    „Bete!“, befahl eine zischende Stimme „Und du, Schamane, mach dich ans Werk!“  
    Sofort packten derbe Hände meine verbliebene Kleidung und rissen sie mir vom Leib. Nun endlich bekam ich eine Ahnung, was hier gerade passierte und augenblicklich sackten mir meine inneren Organe einen gefühlten Meter nach unten. Ein Empfinden, der Todesangst nicht unähnlich, breitete sich in mir aus.  
    Dies hier war keine einfache Bestrafung, wie ich anfänglich geglaubt hatte. Hier handelte es sich um etwas viel Tiefgreifenderes. Trotzdem hatte ich noch immer keinen Schimmer, was mich wirklich erwartete.  
    Während ich zitternd der Dinge harrte, hielt ich mich an meinem geflüsterten Gebet fest. Jetzt, wo ich blind, jeglicher fremder Willkür ausgeliefert war, schien es das einzig Reale zu sein, das mich aufrecht hielt.  
    „Bete darum, dass Gott dich erhört! Bete darum, dass er sich deiner annimmt!“ Hände griffen nach mir, fixierten und spreizten meine Beine.  
    Und dann geschah das Unglaubliche.  
    Ein wunder Schrei entrang sich meiner Kehle, als ich die Berührung des kalten Gegenstandes spürte. Mein Geist irrte, wie eine gefangene Ratte umher und suchte einen Ausweg, bevor ich verrückt werden würde.  
    Das konnte doch alles nicht wahr sein!  
    So etwas konnte doch nicht wirklich passieren!  
    Doch es geschah.  
    Ein glatter, eisiger Gegenstand wurde langsam, aber unaufhörlich in die Öffnung meines Körpers eingeführt. Raue Hände strichen über meine schweißnasse Haut, während der Stab, der mich wie einen Schmetterling aufspießte, mit Riemen fixiert wurde. Ich wurde ein paar weitere Zentimeter nach oben gezogen, so dass meine Zehen nur noch sanft die Grashalme unter mir berührten. Somit konnte ich mein Gewicht nicht mehr auf meine Füße bringen. In einem quälenden Zustand des leichten hin und her Pendelns, wurde

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