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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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meine? Ein ehemaliger Konsul für zentralafrikanische Länder, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Bank ist, in deren Vorstand der verstorbene Teis Snap saß. Ein Mann verschwindet, nachdem er in Afrika gewesen ist. In Afrika selbst verschwindet auch jemand. Ein rätselhaftes afrikanisches Phantom, das im Haus des Konsuls wohnt. Betrug mit Entwicklungshilfegeldern für ein Projekt in Afrika. Zusammenmit dem Exkonsul wird ein hoher Beamter des Außenministeriums tot aufgefunden, der für die Vergabe von Entwicklungshilfegeldern und die Prüfung der geförderten Projekte zuständig war. Und durch Kopenhagen ziehen ein paar Afrikaner und erschrecken Kerle wie Hector.«
    Carl nickte. »Ja, das sehe ich auch so, da ist reichlich viel Afrika im Spiel. Aber leider liegt der Mann, der uns höchstwahrscheinlich all unsere Fragen hätte beantworten können, komprimiert in einem sehr kleinen Leichensack in der Rechtsmedizin. Da haben wir doch ein Problem, oder?«
    »Kann man so sagen.«
    »Hör mal, Assad. Du hast das heute schon zum zweiten Mal gemacht. Du kannst den Menschen, die du verhörst, nicht einfach das Blaue vom Himmel versprechen.«
    Kopfschüttelnd setzte sich Carl an seinen Schreibtisch und schaltete die Nachrichten auf TV2 ein. Vielleicht brachten sie sogar etwas über die Festnahmen des heutigen Tages.
    »Warum nicht, Carl? Das ist doch besser, als ihnen Daumenschrauben anzulegen, finde ich. Zuckerbrote waren schon immer eine bessere Wahl als Peitschen.«
    »Willst du damit andeuten, dass du, wenn du nicht die Möglichkeit hättest, sie mit deinen Versprechungen zu ködern, sie foltern würdest?«
    »Foltern, Carl, was heißt das schon? Kann das nicht vieles bedeuten?«
    Einen Moment lang sahen sie sich an, ohne dass einer von ihnen Anstalten machte, das Thema zu vertiefen.
    »Ich habe mich oben im Dezernat für Gewaltverbrechen erkundigt«, sagte Carl. »Bis auf die üblichen Querelen mit Dealern in der Istedgade sind in den letzten Tagen keine Hinweise auf Gewaltdelikte eingegangen, an denen Afrikaner beteiligt waren. Also, was machen wir? Wir können doch nicht einfach nach oben zu Bjørn rennen und ihm lauter Vagheitenauftischen. Nach dem Motto: Zwei Afrikaner, deren Identität wir nicht kennen, werden einem Jungen gefährlich, von dem wir nicht wissen, wo er sich aufhält. Wie hast du dir das vorgestellt? Ist der Fall für unser Sonderdezernat Q ›für unaufgeklärte Fälle von besonderem Interesse‹ nicht einfach fertig, erledigt, abgeschlossen? Unsere Kandidaten sind doch alle tot: Zola, Eriksen, Brage-Schmidt, Snap. Und natürlich Stark.«
    »Ach, Carl, weißt du was? Wenn der Sand in Dünen liegt, dann findest du das Kamel nicht … Äh, wie ging das noch mal?« Assad wirkte irritiert. Das war bestimmt das erste Mal, dass er bei einer seiner Kamelgeschichten stecken blieb.
    Carl zog sich eine Zigarette aus der Schachtel. Vor ihm lagen noch immer die beiden Telefonnummern, und es würde nicht mehr lange dauern, dann war er auf der Landstraße. Wie sollte er sich entscheiden, verdammt noch mal?
    »Also, wenn der Sand in großen …«
    Nüchtern betrachtet, würde Mona wohl kein großes Interesse zeigen. Aber wenn er beschloss, Lisbeth anzurufen – bedeutete das womöglich, dass Mona endgültig raus war aus seinem Leben? Und wollte er das?
    »Ja, jetzt hab ich’s. Wenn sich der Sand zu Dünen aufhäuft, dann findest du das Kamel nicht, aber wenn es ordentlich weht, dann siehst du seine Höcker. Gut, was?«
    Carl blickte ihn müde an. »Und?«
    »Na ja, man kennt eben nicht die ganze Wahrheit, ehe es nicht ein bisschen weht, oder? Ich will damit nur sagen: Wie können wir wissen, ob wir mit dem Fall fertig sind, wenn wir nicht noch ein bisschen Wind machen?«
    »Tja. Aber es weht nun mal nicht, nicht die kleinste Brise, dabei bräuchten wir wohl mindestens einen Sturm. Und um es stürmen zu lassen, verfügen wir nicht über genügend Leute. Meinst du nicht auch, wir sollten das Kamel einfach ein bisschen in den Dünen ruhen lassen?«
    »Ich sehe: Du verstehst die Moral, Carl. Genau so istes. Dann müssen wir eben warten, bis es von selbst stürmt, oder nicht?«
    Carl nickte. Tolle Moral. Aber immerhin gestattete sie einem, eine Weile die Beine auf den Tisch zu legen und absolut nichts zu unternehmen.
    »Okay. Ich rauche jetzt eine und sehe mir die Nachrichten an. Und wenn Rose nicht innerhalb der nächsten zehn Minuten aufkreuzt, bin ich weg.«
    Er nahm den ersten Zug und verspürte bereits die

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