Erzähl mir von morgen
Berührung und lief vor ihm auf und ab. Er versuchte nicht, mich zu stoppen.
„Ich weiß auch gar nicht, was mich verdammt noch mal geritten hat, dich in der letzten Nacht anzurufen! Schon im Krankenhaus wusste ich, dass es ein Fehler war. Ich…“
Plötzlich schlangen sich seine Arme um mich, so dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Ich wurde mit einem Mal fest, aber sehr zärtlich an seinen warmen Körper gezogen und seine weichen Lippen verschlossen meinen Mund und erstickten meine letzten Worte.
Ich wehrte mich zu nächst gegen diese unerwünschte, aber höchst angenehme Unterbrechung, doch dann wurden plötzlich alle Gedanken in meinem Kopf gelöscht und gab mich ganz dem Gefühl hin, das Nate tief in mir auslöste. Es schien, als würde er den Knoten öffnen und all diese wunderbaren Erinnerungen meiner Jugend wieder erwachen lassen.
Ich seufzte leicht in seinen Kuss hinein und schloss die Augen. Seine Zunge neckte mich liebevoll, bis ich etwas unsicher den Mund öffnete und ihn einließ. Sein Geschmack durchflutete meine Sinne und ließ mich taumeln, doch er hielt mich fest und sicher. Es schien, als würde ich in tausend Scherben zerbersten und in reinem Licht wieder auferstehen. Sanft streichelte er meinen Rücken. Ich spürte, dass er mit einer Hand bis zu meinem Hintern fuhr und mich enger an sich zog.
Entsetzt, dass ich mich so gehen gelassen hatte, riss ich die Augen auf und konnte nun endlich wieder rational denken. Wir standen in einer Küche, im Haus seiner Eltern und ein einzelner Kuss hatte mich alles vergessen lassen, was zwischen uns geschehen war.
Ich fühlte mich erbärmlich. War ich wirklich so einsam, dass ich wieder in alte Muster verfiel und mich in ihn verliebte?
Ich löste mich kraftvoll aus seiner Umarmung und trat mit bebendem Herzen einige Schritte zurück. Endlich aus seiner Reichweite starrte ich ihn peinlich berührt an.
Ich war 26 Jahre alt und konnte mir derartige jugendliche Ausrutscher einfach nicht leisten. An die Zukunft zu denken, war mein oberstes Ziel. Ich durfte mich nicht von derart wankelmütigen Gefühlen verführen lassen.
Was würde geschehen, wenn…
Ich schloss die Augen, wollte das Bild nicht sehen, dass sich in meinem Kopf manifestierte. Er über mir, in einem weichen Bett, nackt!
Nate schien ähnlich Gedanken zu haben, doch anstatt so wie ich entsetzt zu sein, grinste er mich mit einem wissenden Lächeln an.
Er wusste, was ich dachte, das war sicher.
„Greta!“ sagte er sanft und wollte mein Handgelenk greifen, doch ich wich erschrocken vor ihm zurück. Ich konnte meinem eigenen Körper nicht mehr trauen. Nur eine Berührung von ihm, würde mich zurück in seine Arme treiben. Ich war armselig, wenn ich so sehr nach einer liebevollen Geste hungerte.
Seufzend schloss ich die Augen.
„Bitte, tu das nicht wieder“, flüsterte ich, doch er sprach weiter.
„Ich werde mich nicht entschuldigen!“ Dann grinste er und das Grübchen auf seiner Wange trat stark hervor. „Und ich würde es immer wieder machen!“
Erschrocken öffnete ich die Augen. „Das ist h -hoff-ff…wohl ein schlechter Scherz!“ presste ich hervor. Er trat langsam näher und sein Blick glühte vor Verlangen. Ich wich vor ihm zurück, bis ich schließlich die Arbeitsplatte in meinem Rücken spürte.
Ich war gefangen zwischen der Küchenzeile und seinem Körper. Wenn ich fliehen wollte, war jede Chance vergangen.
Wie ein Kaninchen vor der Schlange starrte ich ihn an.
Mein verräterischer Körper reagierte auf ihn. Mein Herz klopfte schnell in meiner Brust, doch es war keine Angst, die es rasen ließ. Noch immer konnte ich seine Lippen auf meinen spüren und tief in mir wusste ich, dass ich es genossen hatte und es gerne wiederholen wollte.
Er kam langsam näher, unsere Lippen nur noch Zentimeter voneinander entfernt, als plötzlich die Küchentür aufging und das Licht angeschaltet wurde.
Charlotte stand in der Tür und starrte uns erschrocken an. Dann glitt ein Lächeln über ihre Lippen.
Ich spürte wie die Röte in meine Wangen kroch.
Nate rührte sich keinen Millimeter von der Stelle, so schob ich mich schließlich an ihm vorbei, murmelte Charlotte, ohne sie anzusehen, ein Gute-Nacht zu und verschwand dann mit hochroten Wangen so schnell es ging aus der Küche.
Ich hörte wie in weiter Ferne, dass Nate sich mit seiner Mutter kurz unterhielt.
Fast lief ich die Stufen in den ersten Stock und erst als ich die Tür meines Zimmers hinter
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