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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Seidenberg
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Berührung, seine Finger auf meiner Haut zu spüren, brachte mich aus der Fassung.
    Ich ging ins Badezimmer, schloss ab, falls Nate auf böse Gedanken kommen sollte, und wusch mich. Als ich mich gekämmt und angezogen hatte, trat ich erneut vor den Spiegel und legte ein leichtes Make-up auf.
     
    „Warum tust du das?“ fragte ich mein Spiegelbild. „Es ist nur Nate!“ Ich schüttelte den Kopf und versuchte, meinem Gegenüber das Lächeln aus dem Gesicht zu treiben, doch auch die glänzenden Augen wollten nicht vergehen.
     
    Nate wartete im Wohnzimmer, bis ich fertig war. Ich trat zu ihm.
    „Ich bin fertig!“ sagte ich. Er musterte mein Erscheinungsbild von oben bis unten. Ich hatte mich für ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt, einem einfachen weißen Sommerschal und den dunkelblauen Sommerrock entschieden. Auf Grund der warmen Temperaturen, die bereits jetzt, kurz vor elf Uhr morgens herrschten, trug ich leichte Sandalen.
    Ein glückliches Lächeln huschte über Nates Gesicht, als er mich ansah, bevor er mich zur Tür scheuchte und wir gemeinsam in seinem Auto aus der Stadt fuhren.
     
    „Was hast du mit mir vor?“ fragte ich ihn schließlich. Wir fuhren auf dem Southeast Expressway Richtung Süden und nach einiger Zeit, die wir schweigend nebeneinander verbracht haben, erkannte ich schließlich, wohin er wollte.
    „Oh Gott, Nate. B-bitte nicht!“
    Er erwiderte nichts, sondern grinste mich nur frech von der Seite an.
    „Nate, bitte halte an!“ sagte ich mit leichter Panik in der Stimme.
    „Greta, ich möchte nur einen schönen Nachmittag mit dir verbringen. Ich habe einen Picknickkorb hinten im Kofferraum und Celia ist auch in guten Händen.“
    Ich barg das Gesicht hinter meinen Händen, spürte die Schamesröte auf meine Wangen steigen und hatte das Gefühl in Tränen ausbrechen zu müssen.
    „Ich wäre niemals mitgekommen, wenn du mir gesagt hättest, wohin wir fahren werden!“ sagte ich ärgerlich, doch das Grinsen aus Nates Gesicht konnte ich damit nicht vertreiben.
    „Ich weiß“, sagte er nur und folgte der Ausschilderung nach North Station, bevor er schließlich auf die Randolph Street abbog und vor dem Ferienhaus seiner Eltern hielt.
    „Lass uns einen ruhigen Nachmittag hier verbringen, Greta!“ Er lächelte mich sanft an, als er den Motor abstellte. „Als Freunde!“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch böse auf ihn. Er stieg aus, kam um das Auto herum und öffnete die Tür.
    „Möchtest du nicht aussteigen, Greta?“ fragte er einschmeichelnd. Ich schüttelte den Kopf.
    Sofort beugte Nate sich über mich, schnallte mich mit einer schnellen Handbewegung ab und hob mich aus dem Auto.
    Haltsuchend schlang ich die Arme um seinen Nacken und presste mich an ihn. Er lachte, als ich merkte, in welche Situation ich mich gebracht hatte und zappelte, um heruntergelassen zu werden.
    Zu meiner Bestürzung war Nate zu stark und ich konnte mich nicht aus seinem Griff befreien. Stattdessen warf er mich über seine Schulter und hielt meine Beine fest, damit ich ihn nicht treten konnte. Seine andere Hand lag schwer auf meinem Hinter n und jagte mir Schauer über den Rücken. Ich spürte, wie aufgrund dieser peinlichen Behandlung mein gesamter Kopf hochrot wurde.
    Nate ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und ging langsam den Weg zum Haus hinunter.
     
    „Nathanael Cameron Mc’Cormick!“ rief ich panisch. „L-l-lass mich sofort runter!“
    Als hätte ich ihn zur Räson gebracht, stellte er mich vorsichtig auf die eigenen Füße und hielt mich kurz fest, doch ich erkannte, dass wir am Ende des Stegs angekommen waren.
    Ich wollte eine deftige Schimpftirade auf ihn niederprasseln lassen, als mein Blick von der ursprünglichen Schönheit dieses Sees angezogen wurde.
    Am anderen Ufer waren die dunklen Tannen im Kontrast zu hellblauen Sommerhimmel zu sehen. Das tiefschwarze Wasser glitzerte und sanfte Wellen klatschten leise gegen den Holzsteg, auf dem wir standen. Es kam mir vor, als wäre ich in einem Film meiner vergangenen Erinnerung gefangen.
    Ich müsste mich nur umdrehen, um meinen Bruder zu sehen, wie er übermütig mit Nate rangelte und schließlich beide ins Wasser fielen.
    Ich wollte mich an das Ende des Stegs knien und Sam aus dem dunklen See auftauchen sehen, wie er mit einer Bewegung seines Kopfes das Wasser aus seinen Haaren schüttelte, bevor er sich geschmeidig auf den Steg setzte , um mich mit dem kalten Seewasser nass zu spritzen.
     
    Ich sah hinunter in das

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