Erzähl mir von morgen
Geste hatte er mir seine Liebe gestanden und mir gezeigt, dass er alles für mich tun würde.
„Ich danke dir, Chris!“ sagte ich zwischen zwei Küssen und ließ mich in seinen Armen einfach fallen.
Ich lernte Miranda, die Chefin der „Morgendämmerung“ und gute Freundin von Christopher am Wochenende kennen. Gemeinsam waren wir in die Stadt gegangen und trafen uns mit der jungen Frau in einem Café, das nicht weit entfernt von meiner Wohnung lag.
Meine Gedanken schwirrten durcheinander und ich war seltsam aufgeregt und nervös. Was wäre, wenn sie mich nicht mochte?
Christopher schien meine Unruhe zu spüren, denn er drückte mir sanft die Hand und lächelte mir zustimmend zu, bevor er die Tür zum Café öffnete und mich eintreten ließ. Miranda war bereits da und stand freundlich lächelnd auf, als wir auf sie zukamen.
„Miranda, das ist Margreta Thomson!“ stellte Christopher mich vor und ich zuckte zusammen. Selten wurde ich mit meinem ganzen Namen angesprochen. Meist nur offiziell vorgestellt, bevor ich meinem gegenüber dann anbot, die Abkürzung zu verwenden.
Ich hatte Celia auf dem Arm, als ich von Christopher vorgestellt wurde. Miranda gab mir zwei kleine Küsschen auf die Wange, bevor sie Celia sanft über den Scheitel strich und auch Christopher begrüßte.
Ich mochte die hochgewachsene Frau mit den wachen Augen auf Anhieb. Ein kleiner französischer Akzent machte sie sehr sympathisch. Sie wirkte weniger wie eine Redakteurin, als wie ein Model. Ihre langen braunen Haare trug sie offen und ein leichtes Make-up unterstrich ihren hellen Teint mit den Sommersprossen. Im Laufe des Gesprächs bemerkte ich, dass es kaum einen Moment gab, in dem sie nicht lächelte. Sie trug ein leichtes Sommerkleid, das, wie sie später erklärte, aus ökologischer Baumwolle hergestellt worden war.
Als sie von ihrem Studium der Umweltwissenschaften und der Gründung ihrer eigenen Zeitschrift sprach, sah ich, wie viel Herzblut sie dort hineinsteckte und hatte großen Respekt vor ihr.
„Die meisten Menschen meinen, wenn sie an Öko-Kleidung denken, es handel e sich um sackartige, braune Klamotten, die niemand tragen sollte, der etwas von Mode versteht. Aber das war vor langer Zeit so. Wir versuchen den Menschen klar zu machen, dass Öko-Mode auch up-to-date sein kann. Im Grunde unterscheiden wir uns kaum von anderen Zeitschriften. Wir geben Styling-Tipps, schreiben über wichtige und interessante Themen und berichten über aktuelle Ereignisse. Doch wir haben einen Hintergrund: Umweltschutz und Nachhaltigkeit!“
Sie lächelte, bei dem Gedanken an ihren Auftrag und ihre Wangen hatten sich während ihrer Rede leicht gerötet.
„Und, Margreta?“ fragte sie mich freundlich. „Ich habe Ihre Arbeit gelesen und halte Sie für sehr talentiert. Wenn Ihr Artikel in der nächsten Ausgabe bei den Lesern ankommt, möchte ich gern mehr davon haben. Außerdem würde ich Sie als freie Journalistin einstellen. Sie schreiben zu bestimmten Terminen ihre Artikel, können sich aber sonst Ihre Arbeitszeit selbst einteilen. Könnten Sie sich überhaupt vorstellen für eine Zeitschrift wie die „Morgendämmerung“ zu arbeiten?
Ich spielte nervös an dem Saum meiner Bluse.
„N-nennen Sie mich b-bitte G-greta!“ bat ich sie und mit einem Nicken bestätigte sie meinen Wunsch. „Es würde mich sehr f-f-freuen!“
Ich lächelte schüchtern, während sie meine Hand nahm und kräftig schüttelte.
„Wie schön!“ sagte Miranda erfreut und lächelte Christopher an. „Warum hast du mir nicht früher von ihr erzählt?“
Chris bedachte mich mit einem eigenartigen Blick.
„Ich könnte sagen, dass ich sie ganz für mich haben wollte!“
Ich spürte wie die Röte meine Wangen überzog, als Miranda mich ansah. Ihr Blick glitt über meinen Körper, dann lächelte sie und sah zu Christopher. Schnell rührte ich in meinem Kaffee und nahm einen kräftigen Schluck, nur um dieser peinlichen Musterung zu entgehen.
Ich wusste nicht, was dieser Blick zu bedeuten hatte, den die beiden ausgetauscht hatten.
Ob sie auf der Uni ein Paar gewesen waren? Ich konnte es mir gut vorstellen und das versetzte mir einen kleinen Stich. Ich würde mich niemals mit ihr vergleichen. Mein Scheitern wäre von vornherein absehbar.
„Wann könnten Sie zu mir ins Büro kommen?“ fragte Miranda mich schließlich. „Am liebsten wäre es, so schnell wie möglich.“
Ich überlegte kurz.
„M-montag früh?“ fragte ich sie und
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