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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Seidenberg
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auch eine Putzfrau!“ murrte Frank und scheuerte heftig über die eingebrannten Reste des Grillrosts.
     
    Ich hatte geholfen und die Teller in die Küche gebracht, als Ann mir hinterherlief und mich dann zur Rede stellte.
    „Seit wann? Wieso hast du nichts gesagt? “ fragte sie drauflos.
    Ich lächelte und blickte zu Boden.
    „Es hat sich einfach so ergeben!“ sagte ich leise und sah sie dann mit glänzenden Augen an. Wenn ich an Christopher dachte, erwärmte sich mein Herz und ich fühlte mich nicht mehr so allein. Er machte mich einfach glücklich. „Ich dachte, ihr hättet auf Franks Geburtstag gesehen, dass wir gemeinsam gekommen sind.“
    „Du, da hatte ich andere Dinge im Kopf. Mum wollte, dass alles perfekt wird.“ Sie hakte sich vertrauensvoll bei mir ein.
    Obwohl Ann sieben Jahre älter als ich und Nates ältere Schwester war, fühlte ich mich bei ihr sehr wohl. Sie war zu einer sehr guten Freundin geworden.
    Sie lachte schließlich hellauf, als wäre ihr ein Gedanke in den Kopf geschossen.
    „Ich versteh dich!“ sagte sie schließlich verschwörerisch. „Immerhin ist er ein Mann, den man sicher nicht von der Bettkante stoßen würde!“ Dann kicherte sie wie ein kleines Schulmädchen. „Und, wie ist er so?“
    Ich sah sie erstaunt an. „Na, du kennst ihn doch auch … Oh!“ Ich verstand schließlich, was sie meinte und wurde rot. „I-ich h-habe… i-ich mein w-wir h-haben noch nicht!“
     
    Ann lächelte mich vertrauensvoll an.
    „Dann lasst ihr euch Zeit?!“ Sie nickte zustimmend. „Das erhöht den Reiz!“
    Ich versuchte mir nicht anmerken zulassen, wie sehr mich dieses Thema aufwühlte, wollte weitergehen und mich wieder in den Garten setzen, doch Ann blieb schließlich stehen und sah mich an.
    „Oh mein Gott, Greta!“ rief sie erheitert aus. „Du wirst ja rot! Ich wusste nicht, dass dir ein Gespräch über Sex so zusetzt“ Sie kicherte wie ein Schulmädchen.
    „Ach!“ meinte ich nur, ließ sie stehen und ging in den Garten. Dort saß Charlotte bereits am Tisch und erwartete uns mit einigen Getränken.
    Ich hoffte, dass Ann in Gegenwart ihrer Mutter nicht weiter über das Thema sprechen würde. Mit klappernden Absätzen lief sie hinter mir her , bis sie mich wieder eingeholt hatte und begann dann, als hätte das Gespräch niemals stattgefunden, über Belangloses zu erzählen.
     
     
    D er Zeitpunkt, über das leidige Thema Geld zu sprechen, war gekommen, als Charlotte Celia und mich nach Hause fuhr. Da ich kein eigenes Auto hatte, aufgrund Sams schweren Unfalls sehr ungern irgendwo mitfuhr, musste ich die U-Bahn nehmen oder mich auf die Freundlichkeit anderer verlassen.
    Jetzt saß ich neben Charlotte und gemeinsam fuhren wir zu meiner Wohnung nach North End. An einer roten Ampel begann die ältere Frau neben mir mit dem Thema.
    „Greta“, sagte sie einfühlsam. „Du weißt, dass Frank und ich dir immer helfen werden. Es ist egal, was zwischen dir und Nate…“
    „Gar nichts“ fuhr ich dazwischen und presste mir erschrocken die Hand auf den Mund. Ich war es von mir nicht gewohnt andere Menschen derart anzufahren und peinlich berührt von mir selbst.
    Doch Charlotte glitt ein Lächeln über die Lippen, während sie weiterfuhr, den Blick nicht von der Straße nahm.
    „Charlotte“, sagte ich leise. „Ich habe keine Geldsorgen!“
    Sie lächelte mich sanft an. „Dann ist ja gut!“ sagte sie und in ihrer Stimme erkannte ich einen Unterton, der mir nicht gefiel. Es war, als hätte sie durch meinen unüberlegten Ausbruch etwas über mich erfahren, was ich lieber versteckt gehalten hätte.
     

Kapitel 18
     
     
    Ich erwachte schreckhaft von einem lauten Poltern auf dem Hausflur vor meiner Wohnungstür. Ein Blick auf den Wecker zeigte mir, dass es kurz nach halb drei Uhr morgens war. Mitten in der Woche und ich musste am nächsten Tag früh aufstehen!
    Zunächst glaubte ich, dass einer meiner Nachbarn mitten in der Nacht den Weg zu seiner eigenen Wohnung nicht finden konnte, doch es hämmerte plötzlich gegen meine Wohnungstür.
    Etwas unsicher stand ich auf, sah kurz zu Celia, die seelenruhig in ihrem Bettchen schlief.
    Wenn sie eingeschlafen war, konnte sie fast nichts aus ihren Träumen reißen.
     
    Ich nahm schnell den Metall-Baseballschläger, den ich hinter der Schlafzimmertür versteckt hatte , schaltete das Licht an und ging vorsichtig durch das Wohnzimmer zur Wohnungstür.
     
    „Greta!“ hörte ich eine mir bekannte, aber sehr betrunken klingende Stimme auf der

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