Erzähl mir von morgen
anderen Seite der Tür. Erneut wurde gegen das Holz gehämmert.
Schnell öffnete ich, bevor meine Nachbarn sich wegen der Ruhestörung beschweren konnten.
Nate stand, nein hing mit einem Arm an der Wand und grinste mich frech an. Er trug einen Anzug, der etwas zerknittert aussah. Die obersten Knöpfe seines Hemdes waren aufgeknöpft und einige Flecken waren auf dem sonst weißen Hemd zu sehen. Ich konnte mehr als einen Lippenstiftabdruck auf dem Kragen erkennen. Die Krawatte hatte er gelöst und in die Tasche gesteckt.
Ich zog ihn schnell in die Wohnung, bevor ich ihn fragend ansah.
„Nate! Was machst du hier?“
Seit Franks Geburtstag hatte ich nichts mehr von ihm gehört und das war bereits anderthalb Monate her. In der ersten Zeit war ich ziemlich traurig darüber, denn wenn ich ehrlich zu mir war, hatte mir etwas mehr Kontakt gewünscht. Und das obwohl er mich durcheinander brachte und ich nicht mehr wusste, was ich tun und denken sollte.
Aber schließlich hatte ich Christopher und durfte mich nicht durch Nates unstetes Hin und Her verunsichern lassen. Ich hatte mir eingeredet, dass ich Nate nicht brauchte, aber ihn jetzt vor mir zu sehen, brachte mich erneut aus meinem so schmerzhaft erreichten Gleichgewicht.
Ich stellte den Baseballschläger an die Wand.
Er kam torkelnd auf mich zu. Eine Wolke aus allerlei unterschiedlichem Alkohol schlug mir entgegen.
O bwohl ich zurückwich, hatte er mich mit einer Härte gepackt, dass ich mich trotz seines betrunkenen Zustands nicht aus seinen Armen lösen konnte. Seine Hände glitten unter das weite T-Shirt und strichen zärtlich über die nackte Haut meines Rückens.
Ich konnte mich nicht dagegen wehren, als mein Körper auf ihn reagierte und ich eine Gänsehaut bekam.
„Ich w ill dich, Greta!“ sagte er sanft und sein biergeschwängerter Atem ließ in mir die Übelkeit aufsteigen, die mich auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte.
„Du bist so verdammt sexy!“ lallte er.
Ich sah an mir herunter. In meinen Schlafklamotten und mit den Out-of-Bed-Haaren fühlte ich mich wirklich nicht in der richtigen Stimmung, darauf zu antworten.
„Du bist betrunken!“ sagte ich und presste meine Hände gegen seinen starken Brustkorb. Es gelang mir nicht, mich von ihm zu lösen.
„Ich betrunken vor Liebe!“ lallte er und versuchte mich zu küssen.
„Gott, du kannst nicht einfach mitten in der Nacht vorbeikommen!“ rief ich aufgeregt.
Ich wich seinen Lippen aus und konnte mich schließlich aus seinen Armen befreien. Er taumelte hinter mir her, schien jedoch das Gleichgewicht nicht halten zu können und schwankte bedrohlich.
Ich war bei ihm, bevor er stürzen konnte und geleitete ihn zum Sofa. Er ließ sich einfach darauf fallen und starrte mich mit glasigen Augen an.
„Du bist das Sch-schärfste, was ich je gesehen habe!“ murmelte er und streckte die Hand nach mir aus. Er bekam erstaunlich sicher eine meiner Locken zu fassen und das durchtriebene Biest ringelte sich wie von selbst um seinen Finger – verdammt hinterhältig.
Ich wich zurück, dass er mich nicht mehr erreichen konnte und sah ihn seufzend an.
„Du solltest deinen Rausch ausschlafen!“ sagte ich und schob ihn zur Seite, damit er sich lang auf dem Sofa ausstrecken konnte.
Er machte keinerlei Anstalten mir zu helfen, so musste ich seinen Körper herumwuchten, bis er lag.
Ich zog ihm das Jackett aus und begann sein Hemd aufzuknöpfen, als er mich plötzlich mit sehr wachen Augen ansah.
Er setzte sich leicht auf. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter entfernt.
„Ich könnte dich glücklich machen, wenn du es zulassen würdest!“ sagte er erstaunlich ernst, bevor er kraftlos nach hinten in das Kissen sackte und urplötzlich mit einem lauten Schnarchen einschlief.
Ich starrte ihn verwundert und etwas überrascht an, bevor ich ihm etwas unsanft das Hemd auszog. Unsicher stand ich auf und sah auf den schlafenden Mann auf meinem Sofa hinab.
Sollte ich ihm die Hose auch ausziehen?
Sicher war der Anzug nicht gerade günstig gewesen und er würde sich sicher ärgern, wenn er die Nacht darin verbrachte und er stark zerknitterte.
Ich öffnete seine Hose und seufzte innerlich erleichtert auf, als ich erkannte, dass er Unterwäsche trug. Immerhin hatte ich gehört, dass einige Männer darauf verzichteten und ich wollte nicht mitten in der Nacht in meiner Wohnung einem nackten Betrunkenen gegenüberstehen.
Obwohl…ich musste grinsen, als ich mir
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