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Erziehen ohne Frust und Traenen

Erziehen ohne Frust und Traenen

Titel: Erziehen ohne Frust und Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Pantley
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unsere Wut als Hinweis darauf zu deuten, dass etwas nicht stimmt und verändert werden muss. Und wir können sie tatsächlich zum Anlass nehmen, praktische Schwierigkeiten zu lösen.
    Wichtig
    Die Wut selbst lässt sich nicht abschaffen – und das muss auch gar nicht sein. Wut ist nicht das eigentliche Übel. Das Schlimme, wenn wir wütend sind, sind unsere Reaktionen.
    Es liegt an der Angst zu versagen
    Anne-Marie, Mutter einer kleinen Tochter
    Ich glaube, Wut hängt manchmal eng mit unserer eigenen Versagensangst zusammen. Ich empfinde Frustration und Wut, wenn sich mein Kind in der Öffentlichkeit oder gegenüber Freunden oder Verwandten nicht gut benimmt. Es ist manchmal schwer, mit einer Situation umzugehen, wenn man die Blicke der anderen spürt. Man fürchtet ihr Urteil, man fürchtet, dass sie einen für eine schlechte Mutter halten. Auch wenn einem das nichts ausmachen sollte, sieht die Realität doch anders aus.
Bleiben Sie cool
    Wenn Ihr Kind im Einkaufszentrum einen Wutanfall von olympischen Ausmaßen hinlegt, das Sofa bemalt, Saft auf Ihrem Computer verschüttet oder die kleine Schwester schlägt, ist Ihre natürliche, automatische und unvermeidbare Reaktion: Wut. Manche Menschen raten, Wut nicht aufzustauen, sondern herauszulassen. Psychologen hingegen halten diesen Ansatz für gefährlich, denn er kann die Wut steigern und zu ernsten Aggressionen führen. Außerdem lenkt er von der tatsächlichen Problematik ab.
    Anstatt zu versuchen, nicht wütend zu werden – was fast unmöglich ist – oder die Wut zurückzuhalten (was auf andere Weise nach hinten losgehen kann), sollten Sie sich darauf konzentrieren, die Gefühle zu erkennen, auf die Ihre Wut gründet, und eine angemessene Reaktion für diese Emotionen zu finden. Mit anderen Worten: Je mehr Sie versuchen, in ärgerlichen Situationen nicht mehr wütend zu werden, desto eher werden Ihre Emotionen aus dem Ruder laufen.
    Ihr Ziel ist es also, Strategien zu entwickeln und anzuwenden, die es Ihnen erlauben, mit Wutgefühlen umzugehen, ohne dass andere Personen oder Dinge Schaden nehmen. Gleichzeitig gelingt es Ihnen, das aktuelle Problem zu erkennen und zu lösen. Darüber hinaus wird Ihnen bewusst, dass nicht Ihr Kind, sondern Sie selbst für Ihren eigenen Unmut verantwortlich sind.
    Ich möchte Wege finden, den Kreislauf zu durchbrechen
    Amy, Mutter einer kleinen Tochter
    Wenn ich müde, hungrig, in Eile oder gestresst bin, bin ich nicht mehr in der Lage, die einfachste Erziehungsstrategie abzurufen. Ich kann kindisches Verhalten dann nicht ertragen und werfe mit Befehlen und Kommandos um mich. Ich habe meinem Kind auch schon einen Klaps auf das Bein oder die Hand gegeben, und danach habe ich mich schrecklich gefühlt. Weil dieses Verhalten meilenweit von dem entfernt ist, was ich mir ursprünglich vorgenommen habe, schäme ich mich sehr dafür. Ich fühle mich schuldig und befürchte, dass ich die Beziehung zu meinem Kind – oder schlimmer noch: seine Psyche – beschädigt habe. Meine eigenen Eltern haben mir nie einen Klaps gegeben, aber wenn man sie zum Äußersten getrieben hat, hat meine Mutter uns manchmal in die Beine oder den Po gekniffen. Ich muss leider feststellen, dass ich manchmal ähnlich reagiere. Ich sollte wahrscheinlich dankbar sein, dass ich keine schlagenden Eltern hatte, denn ich stelle es mir sehr schwierig vor, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Es ist ganz klar, dass weder Wut noch Gewalt bei der Erziehung helfen. Deshalb möchte ich noch mehr Wege finden, diese negativen Gefühle zu kontrollieren. Ich wünschte, man hätte mir beigebracht, wie man Wut in konstruktive Bahnen lenkt, wie man sich schnell beruhigt und die Situation positiv handhabt.
Packen Sie den Stier bei den Hörnern
    Wahrscheinlich wurde Ihnen niemals beigebracht, wie man konstruktiv mit Wut umgeht. Wahrscheinlich haben Ihnen Ihre Eltern dies nicht in Ihrer Kindheit beigebracht, und in der Schule lernt man so etwas normalerweise auch nicht. Schlimmer noch: Womöglich haben Sie den mangelhaften, unzulänglichen Umgang mit Wut von Ihren eigenen Eltern und anderen Bezugspersonen aus Ihrer Kindheit übernommen. Kinder (und auch Sie waren früher einmal ein Kind) kopieren häufig das Verhalten ihrer Bezugspersonen, und das gilt auch für den Umgang mit Wut und anderen negativen Emotionen. Das, was Kinder beobachten, fließt in ihre eigenen Verhaltensmuster ein und verfestigt sich im Laufe ihres Lebens – es sei denn, sie ergreifen als spätere Erwachsene die

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