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Erziehen ohne Frust und Traenen

Erziehen ohne Frust und Traenen

Titel: Erziehen ohne Frust und Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Pantley
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Sachen Demut daraus. Vielleicht veranlasst Ihre Entschuldigung auch Ihr Kind, sich zu entschuldigen.
    Ihre Entschuldigung gegenüber Ihrem Kind sollte kurz und bündig sein. Wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass Sie sich sehr oft bei Ihrem Kind entschuldigen (müssten), sollten Sie vielleicht eine/n Familientherapeuten/-in zurate ziehen und herausfinden, wie Sie Ihre Gefühle besser kontrollieren können.
    Lassen Sie uns nun den sechsten und letzten unserer Schritte betrachten. Wenn Sie die Ursache Ihres Ärgers herausgefunden und das genaue Problem definiert haben, können Sie sich an die Problemlösung begeben.
Schritt 6: Finden Sie die passende Lösung
    In diesem Schritt wollen wir das Problem lösen und entsprechend handeln. Zu diesem Zeitpunkt sind Sie ruhig, gesammelt und haben durch Ihre Analyse herausgefunden, was eigentlich schiefgelaufen ist. Nun müssen Sie entscheiden, wie Sie das Dilemma lösen. Natürlich ist es dafür hilfreich, wenn Sie über entsprechende Erziehungskompetenz und -instrumente verfügen – und genau darum geht es auf den restlichen Seiten dieses Buches!
    Haben Sie das Problem einmal erkannt und benannt, können Sie unterschiedliche Lösungsoptionen in Betracht ziehen. Vielleicht möchten Sie ja verschiedene Möglichkeiten auf ein Blatt Papier notieren und/oder die Optionen mit einem anderen Erwachsenen besprechen.
    Vielleicht ist dies auch ein guter Anlass, den einen oder anderen Erziehungsratgeber in die Hand zu nehmen. Außerdem könnten Sie in einem Internet-Forum mit anderen Elternin Kontakt treten. Sie müssen Ihre Entscheidungen nicht in einem Vakuum treffen. Und ich garantiere Ihnen, dass die Themen, mit denen Sie konfrontiert sind, zu den häufigsten zählen – und dass es viele Möglichkeiten gibt, eine passende Lösung zu finden.

Handeln Sie
    Nachdem Sie die vorangegangenen fünf Schritte durchlaufen haben, sind Sie gut gewappnet, wieder auf Ihr Kind zuzugehen und die Situation, die Sie so sehr in Wut versetzt hat, anzupacken. Sie sind ruhig und kontrolliert und haben sich Ihren Plan zurechtgelegt. Jetzt müssen Sie nur noch Ihre Erkenntnisse in die Tat umsetzen.
    Denken Sie daran, dass Sie diese Seiten wahrscheinlich mehrmals lesen müssen, um in der Lage zu sein, richtig zu handeln. Mehrmaliges Lesen und einige Erfahrung helfen Ihnen, Ihre Gefühlsausbrüche konsequent zu kontrollieren. Mit jedem Mal wird es einfacher und Sie bekommen sich immer besser in den Griff. Und dadurch verändern Sie nicht nur Ihr eigenes Verhalten und Handeln, sondern auch das Verhalten und Handeln Ihres Kindes. Und nicht selten lassen sich damit Verhaltensmuster durchbrechen, die seit vielen Monaten oder gar Jahren festzementiert schienen.
    Eine sehr befriedigende Erfahrung
    Heidi, Mutter zweier Kleinkinder
    Mein Mann war gestern Abend bei einem Geschäftsessen, also musste ich beide Kinder ins Bett bringen. Ich las Wade eine Geschichte vor und gab ihm anschließend noch ein Puh-der-Bär-Buch mit CD zum Hören. Ich legte die CD ein und versprach ihm, noch einmal zu ihm zu kommen, sobald Derryn schlief. Dann wandte ich mich Derryn zu. Nachdem sie eingeschlafen war, las ich Wade noch eine Geschichte vor. Dann sagte ich ihm Gute Nacht und stellte die CD aus. Daraufhin wurde er wütend. Er wollte noch nicht schlafen und forderte eine weitere Geschichte. Ich sagte: ›Nein, jetzt ist Schlafenszeit.‹ Ich deckte ihn zu und gab ihm einen Kuss. Schreiend stieg er aus seinem Bettchen und folgte mir in die Küche. Ich hob ihn hoch und trug ihn zurück in sein Bett. Dann trat er mich, heulte und schrie, er wolle eine weitere Geschichte hören. Nach zehn Minuten wurde auch ich wütend. Ich hatte noch tausend Sachen zu tun, bevor ich selbst ins Bett gehen konnte, und meine Geduld war am Ende. Dann erinnerte ich mich an Ihre sechs Schritte. Ich hob meine Hände, die Handflächen nach vorne gerichtet, und sagte ›Stopp! Hör auf damit. Ich werde wütend.‹ Ich ließ ihn eine Minute allein, atmete tief durch und beruhigte mich. Dann ging ich zurück in sein Zimmer, nahm ihn in den Arm, gab ihm einen Kuss und sagte: ›Ich weiß, dass du noch mehr Geschichten hören möchtest. Aber ich möchte gerne von dir hören: Danke, Mami, für das schöne neue Buch und die CD und dafür, dass ich schon eine Geschichte hören durfte. Ich freue mich auf morgen Abend, wenn ich die nächste Geschichte hören darf.‹ Auch er drückte mich fest an sich, und eine Minute später sagte er tatsächlich: ›Danke, Mami, für das

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